Seit Monaten ist Westnetz dabei, die 7,5 Kilometer lange Stromtrasse, die quer durch den Dortmunder Süden führt, abzubauen. Südwestlich der Schneiderstraße ist schon alles weg, in Richtung Osten gibt es noch einiges zu tun.
Sechs der insgesamt 30 Masten waren bereits aus dem Stadtbild im Dortmunder Süden verschwunden. Mit der Schneiderstraße sind es nun sieben. Seit Monaten schon sind die Westnetz-Teams im Einsatz. Unternehmenssprecherin Meike Beckmann hofft, dass alle Arbeiten „Ende des ersten Quartals 2023“ beendet sein werden. In diesem Jahr sollen noch drei weitere Masten abgebaut werden – die restlichen 20 im nächsten Jahr.

Von dem Mast an der Schneiderstraße auf Höhe der Mettestraße sollte am Abend des 22. Novembers nichts mehr zu sehen sein. So lautete jedenfalls der Plan. Das Wetter kann den Arbeitern immer einen Strich durch die Rechnung machen. An diesem Tag aber läuft es jedoch gut: Es ist kalt, aber sonnig mit mäßigem Wind.
Angefangen hat das fünfköpfige Team am Morgen, sobald es hell wurde. Gegen 11 Uhr dann schwebte der obere Teil des Masts am Haken des Krans in die Tiefe. Nach einer weiteren halben Stunde hat die Schrottschere ganze Arbeit geleistet. Der dreieckförmige obere Teil des insgesamt 17 Tonnen schweren sogenannten Abspann-Strommasts ist nur noch ein großer Haufen aus Stahlseilen und Aluminium auf dem Boden.

Der Mann an den Hebeln der imposanten Schrottschere arbeitet konzentriert und entspannt. Er sitzt bei sieben Grad Außentemperatur im T-Shirt im Führerhaus und leistet mit dem schweren Gerät ganze Arbeit.
Der Betonsockel im Boden wird wohl in den nächsten Tagen verschwinden. Bis man an den zahlreichen Standorten so weit ist, wie an diesem Tag an der Mettestraße bedarf es aufwändiger Vorbereitungen. „Alle Beteiligten sind willens, aber es sind einfach viele Absprachen nötig, wenn sie mit so schwerem Gerät irgendwo anrücken wollen“, erklärt Meike Beckmann.
7,5 Kilometer Trasse
7,5 Kilometer lang ist die Stromtrasse durch den Dortmunder Süden, die jetzt nach und nach verschwindet. An der Schneiderstraße sind die Leitungen an eine parallel verlaufende Amprion-Leitung angehängt worden. Das geht bis zur Zillestraße / Ecke B54 so; ab dann und weiter in Richtung Hörde läuft der Strom durch Kabel im Erdreich.
Insgesamt verläuft die Trasse einmal quer durch den Dortmunder Süden: Von der Umspannanlage an der Hermannstraße zunächst in südliche Richtung, dann über die Bahntrassen und die Straße An der Goymark. Die Trasse geht weiter über Benninghofer Straße und Preinstraße, Hagener Straße, Gotthelfstraße und weiter über die Schneiderstraße bis zur Großholthauser Straße.
Wiederverwertung
An den Masten hängen jeweils mehrere Alu-Stahl-Kabel. Wenn alles abgebaut ist, dann, so rechnet Meike Beckmann vor, „macht das mehr als 50 Kilometer an Kabeln“. Die werden, so berichtet die Unternehmenssprecherin, alle wiederverwertet, nachdem Aluminium und Stahl auseinander dividiert wurden.
7,5 Kilometer quer durch den Dortmunder Süden: Hier verschwinden 30 stählerne Riesen
Abbau geht weiter: Strommasten verlieren nach und nach die Strippen
Eine Stromtrasse verschwindet: Westnetz baut Masten im Dortmunder Süden ab