Zehn Tage dauerte im September 2020 die Durchsuchung des Waffenhauses. Gegen den Mann wird Anklage erhoben.

© Beate Dönnewald

Spektakulärer Waffenfund: Staatsanwalt sieht Verstöße gegen drei Gesetze

rnAnklage rückt näher

Die Ermittlungen zum Waffenlager in einem Dortmunder Wohnhaus nähern sich langsam dem Ende. Mittlerweile ist sehr sicher: Der „Waffennarr“ wird sich vor Gericht verantworten müssen.

Lütgendortmund

, 05.07.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Bislang hat sich Staatsanwalt Jörg Schulte-Göbel zum Fall des Lütgendortmunder Waffensammlers sehr zurückhaltend und vage geäußert. Am Montag (5.7.) ließ er erstmals gegenüber dieser Redaktion keinen Zweifel daran, dass gegen den 69-Jährigen Anklage erhoben wird.

Die Wohnung des Rentners an der Volksgartenstraße glich im September 2020 einem mehr als gut bestückten Waffenlager. Nach einem Hinweis entdeckte die Polizei dort Munition, Chemikalien, hochexplosiven Sprengstoff und Waffen in riesigen Mengen. Die Durchsuchung dauerte zehn Tage.

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Zehn Monate liegt der spektakuläre Fund bereits zurück. Aufgrund der Masse an Asservaten sei der lange Ermittlungszeitraum nicht ungewöhnlich, sagt Schulte-Göbel. Auch der Verteidigung müsse man zur Bewältigung der „Aktenberge“ entsprechend Zeit einräumen.

Wahrscheinlich ein Waffennarr

Schulte-Goebel rechnet damit, frühestens Mitte August die Ermittlungen abschließen zu können. „Im Moment gehen wir davon aus, dass wir Anklage erheben werden.“ Der 69-Jährige werde sich wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, das Sprengstoffgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz verantworten müssen.

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Laut vorläufigem Ergebnis handele es sich bei dem Mann um einen Waffennarren, so Schulte-Göbel. Hinweise auf einen florierenden Waffenhandel sowie eine Verbindung zur rechten Szene oder Reichsbürgerschaft gebe es nicht.