Einer der schönsten Biergärten Dortmunds: der „Spaten Garten“. (Archivbild)

© Stephan Schuetze

„Spaten Garten“ schließt: „Natürlich weint da ein Auge“

rnGastronomie in Dortmund

Mit dem „Spaten Garten“ schließt eine Dortmunder Biergarten-Institution. Nach der Corona-Krise kamen noch mehr Probleme auf den Gastro-Betrieb zu.

von Sebastian Schneider

Dortmund

, 05.05.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der „Spaten Garten“ im Dortmunder Westfalenpark gibt auf. „Natürlich weint da ein Auge, aber man muss das auch realistisch ins Auge fassen“, sagt Betreiber Philip Winterkamp von der Firma „Muto Heimatgastronomie“. Sie hätten die Buschmühle im März 2011 übernommen, ab 2014 sei daraus erst so richtig der „Spaten Garten“ geworden.

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In einem Facebook-Beitrag kündigten die Betreiber am Mittwoch (4.5.) nun an, dass die Biergarten-Institution in der anstehenden Saison nicht mehr öffnen wird. „Es ist zwar traurig, aber letztendlich ein notwendiger Schritt, um weiter zukunftsfähig zu bleiben“, erklärt Philip Winterkamp. Die Entscheidung sei bereits vor drei, vier Wochen gereift. Sie hätten verschiedene Szenarien für den Sommer durchgespielt. „Unser Bestreben war es, den ‚Spaten Garten‘ weiterzuführen“, so Philip Winterkamp.

Erst Corona, dann die Folgen des Ukraine-Krieges

In ihrer Facebook-Ankündigung nannten die Betreiber gleich mehrere Gründe für das Aus des „Spaten Garten“. Nach zwei Jahren Corona-Krise kämen nun mit dem Krieg in der Ukraine weitere Probleme auf Gastronomen zu: angefangen von Preissteigerungen über Lieferschwierigkeiten bis hin zum massiven Personalmangel. Nach der Corona-Pandemie sei die Rückkehr in eine Form der Normalität „hart und steinig“, sagt Philip Winterkamp.

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Nach zwei Jahren Corona-Pandemie klagen viele Dortmunder Gastronomen über einen starken Fachkräftemangel. Zahlreiche Angestellte hatten sich in der Krise neue Jobs gesucht, nun fehlen sie. Zudem sind infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine die Energiepreise gestiegen und damit auch die Preise für Lebensmittel.

„Wir sind optimistisch“

Dennoch müsse man sich um die anderen Standorte der „Muto Heimgastronomie“ keine Sorgen machen. Einen Biergarten haben sie weiterhin im Repertoire. „Wir sind optimistisch und mit dem ‚Spaten Garten‘ im Freischütz in Schwerte sehr gut aufgestellt“, sagt Philip Winterkamp. In Dortmund hätten die „Balke“ und „Zum Schlips“ zudem andere Geschäftsmodelle. Aber auch er habe keine Glaskugel, sagt Philip Winterkamp.

Was aus dem Standort im Westfalenpark wird, bleibt offen. Winterkamp sagt, es stünden nun Gespräche mit dem Westfalenpark an. Gleichzeitig stellt er auch klar: „Der ‚Spaten Garten‘ ist einer meiner Lieblingsplätze im Westfalenpark.“ Viele Gäste hatten das auch so gesehen.