Sorge um Hassbotschaften „Wir wollen die Konflikte der Welt nicht auf die Dortmunder Straßen holen“

Gegen Hass: Stadt und Religionen plädieren für „gute Nachbarschaft“
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Hassmails, Beleidigungen oder Schmierereien an Hauswänden. Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel werden Juden, aber zum Teil auch Muslime in Deutschland immer wieder attackiert. In Dortmund versuchen die Religionen gezielt gegenzusteuern.

Schon Ende Oktober haben die Jüdische Gemeinde und der Rat der Muslimischen Gemeinden in Dortmund mit einem „Aufruf an die Dortmunder Jugend“ einen Appell für Frieden und Toleranz gestartet. Der wurde jetzt gemeinsam mit der evangelischen und katholischen Kirche und Oberbürgermeister Thomas Westphal erneuert. „Wir wollen die Konflikte der Welt nicht auf die Dortmunder Straßen holen“, sagte Westphal am Dienstag (7.11.).

Einen gemeinsamen Appell für ein friedliches Zusammenleben starteten (v.l.) Superintendentin Heike Proske, Rabbiner Avigdor Nosikov, Ahmad Aweimer für die muslimischen Gemeinden, Oberbürgermeister Thomas Westphal und Propst Andreas Coersmeier.
Einen gemeinsamen Appell für ein friedliches Zusammenleben starteten (v.l.) Superintendentin Heike Proske, Rabbiner Avigdor Nosikov, Ahmad Aweimer für die muslimischen Gemeinden, Oberbürgermeister Thomas Westphal und Propst Andreas Coersmeier. © Oliver Volmerich

Die größte Bedrohung für den Frieden sei die Gleichgültigkeit gegenüber Hass, sagte der Rabbiner der jüdischen Gemeinde Avigdor Nosikov, der für die gemeinsame Initiative dankte. Dass man sich zusammensetze, sei Tradition in Dortmund, hob Ahmad Aweimer als Sprecher der muslimischen Gemeinden hervor. „Die gute Nachbarschaft ist uns viel wert.“

„Wir sind solidarisch mit Israel“, erklärte Propst Andreas Coersmeier für die katholische und evangelische Kirche. „Wir sind solidarisch mit Jüdinnen und Juden bei uns in Dortmund.“ Es dürfe keinen Raum geben für Israelhass und Antisemitismus, ebenso wenig für Islamfeindlichkeit, ergänzte Heike Proske als Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises.

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