Energiekrise
Sorge um Dortmunds Weihnachtsmarkt 2022: Schausteller-Chef fürchtet „Todesstoß“
Jede eingesparte Kilowattstunde zählt, lautet das Mantra zur Energiekrise. Andernorts will man deshalb auf die Weihnachtsmarktbeleuchtung verzichten. Das macht dem Veranstalter in Dortmund Sorge.
Im vergangenen Jahr haben die Schausteller als Veranstalter des Weihnachtsmarkt Dortmund lichttechnisch aufgerüstet und für eine leuchtende Zeitreise die Kleppingstraße von der Katharinentreppe bis zum nördlichen Vorplatz der Reinoldikirche mit acht viel beachteten Lichtinstallationen geschmückt. Wegen des großen Erfolgs sollen in diesem Jahr zwei weitere Lichtbilder hinzukommen.
Allerdings könnte die sich abzeichnende Energiekrise den Leuchtfiguren die Strahlkraft nehmen. Ebenso dem größten Weihnachtsbaum der Welt, falls Dortmund dem Beispiel anderer Städte folgen sollte.
In Berlin diskutiert man derzeit ernsthaft, die Weihnachtsmärkte weniger stark zu beleuchten - und die Lichter in Weihnachtsdekorationen dunkel zu lassen. Andere Städte wie Rendsburg und Offenbach wollen auf ihre Eisbahnen verzichten, um Energie zu sparen: Die Kühlaggregate verbrauchen viel Strom.
Weihnachtsmarkt ohne Beleuchtung wäre „seltsam“
Patrick Arens, Vorsitzender des Dortmunder Schaustellervereins Rote Erde, treiben die Diskussionen um die Weihnachtsmärkte Sorgenfalten auf die Stirn. So lange es die Energie fressende Fußballweltmeisterschaft in Katar gebe und die Formel 1 weiterlaufe, könne er die Diskussion um die Weihnachtsmärkte nicht verstehen.
Arens: „Ich finde es schade, dass man wieder uns herauspickt. Bei Corona haben wir gesehen, wie schnell das Veranstaltungsgewerbe betroffen ist. Dabei versuchen wir unser Bestes.“
Den Weihnachtsmarkt Dortmund 2022 ohne Weihnachtsbeleuchtung würde er „seltsam finden“. Wenn man der Innenstadt zu Weihnachten die Beleuchtung nehme, sagt Arens, sei das nach Corona „der Todesstoß“.
Riesentanne schon seit fünf Jahren mit LED
Schon vor fünf Jahren habe man die Beleuchtung der Riesentanne auf LED umgestellt, sagt Arens. „Statt eines 125-Ampere-Steckers brauchen wir nur noch einen 32-Ampere-Stecker.“ Das heißt, der größte Weihnachtsbaum der Welt verbraucht schon seit 2017 deutlich weniger Strom - und würde aktuell nur noch wenig Einsparpotential bieten.
Ansonsten seien alle Weihnachtsmarktbuden mit einem normalen Haushaltsstecker zu betreiben, sagt Arens. Die Imbissbetriebe arbeiteten mit Propangas: „Das ist kein Erdgas.“
Weihnachtsbaum leuchtet mit Grünstrom
Zudem zahlten Schausteller und Händler für den Grundstrom einen höheren Preis als ein normaler Gewerbebetrieb, erklärt der Rote-Erde-Vorsitzende: „Für die Weihnachtsstadt nutzen wir Grünstrom. Ich sehe nicht, dass man beim Energiesparen sofort da anfangen muss.“
Er habe nichts dagegen, wenn der große Aufschlag über alle Energiesparmöglichkeiten gemacht würde, aber er sei gegen kleinteilige symbolische Maßnahmen wie die Weihnachtsbeleuchtung. „Das muss schon im Kontext stehen. Wir wissen ja auch noch nicht, ob wir wirklich ein Stromproblem haben.“
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