„Schluss mit der Hinterzimmer-Politik!“ Attacke gegen den OB nach Smart-Rhino-Debakel - und ein überraschender Vorschlag

Smart-Rhino-Debakel: FDP wettert gegen Westphal - SPD mit Vorschlag zur FH
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Durch das Aus für die Ansiedlung der Fachhochschule auf dem ehemaligen HSP-Gelände ist das Smart Rhino-Projekt seines Herzstücks beraubt worden - ohne Studenten, Lehre und Forschung ist nichts mehr smart an diesem Großvorhaben. Das - und der von Stadt und Land ins Gespräch gebrachte Alternativstandort Hafen - bereiten den Ratsfraktionen Kopfzerbrechen. Ebenso wie die Frage, was denn bei den Planungen für Smart Rhino schief gelaufen ist.

„Es ist wieder einmal eine hochtrabende Städtebauvision in Dortmund geplatzt. Im Wahlkampf hatte Oberbürgermeister Thomas Westphal Smart Rhino zu seinem Vorzeigeprojekt gemacht. Zum Erfolg hat er es nicht gebracht“, zieht Michael Kauch, Vorsitzender der FDP/Bürgerliste-Fraktion, ernüchtert Bilanz. „Die Verantwortung trägt zunächst einmal die schwarz-grüne Landesregierung - allen voran Wissenschaftsministerin Ina Brandes.“

Die CDU-Politikerin sei erst nach einer jahrelangen Hängepartie nach Medienberichten aufgefallen, dass man für den FH-Campus kaufen statt mieten wolle. „Das ist kein professioneller Umgang mit Dortmund.“

Bemerkenswert sei, „dass der OB nun ohne vorherige Rückkopplung mit dem Rat einen neuen Standort ins Gespräch bringt, für den es ja bereits andere Pläne und Interessenten gibt.

„Das sieht nach einem gesichtswahrenden Schnellschuss aus. Die Zukunftsentwicklung unserer Stadt muss raus aus dem Hinterzimmer. Sowohl für den Hafen als auch für das ehemalige HSP-Gelände muss es eine klare Entwicklungsperspektive geben. Weniger Visionen des OB, mehr konkrete Ergebnisse - das ist jetzt gefordert“, wettert Kauch.

Die Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Dortmund, Carla Neumann-Lieven, bedauert zwar das Aus für Smart Rhino, begrüßt aber die Überlegungen, die FH an der nördlichen Speicherstraße anzusiedeln:

„Diese wäre eine große Chance, um die positive Weiterentwicklung der Nordstadt fortzuführen. Für uns ist bei einer Ansiedlung in diesem Bereich allerdings wichtig, dass die bisherigen Planungen des Cobe-Entwurfs für die ehemalige Knauf-Halle fortgeführt werden. Neben der Speicherstraße könnten wir uns allerdings auch vorstellen, die FH in Teilen in der Dortmunder Innenstadt anzusiedeln, um die Dortmunder Innenstadt weiter aufzuwerten“, schlägt die SPD-Politikerin vor.

Die SPD habe die Erwartung „an die Thelen-Gruppe, dass auf dem Gelände Planungen für die Wohnbebauung in Verbindung mit Gewerbe aufgegriffen und fortgeführt werden. Dies ist wichtig, um das Wohnungsangebot zu erweitern und umliegende Quartiere aufzuwerten.“ Sorgen bereitet Carla Neumann-Lieven das seit längerem leestehende ehemalige Versorgungsamt an der Rheinischen Straße, für das bislang keine umsetzbare Nachnutzung entwickelt werden konnte.

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