Vier Jungs beleben „Silent Sinners“ neu Disco neben Möllerbrücke wird mehr als nur ein Club

Ex-Silent Sinners: „Mehr als nur ein Club“ an der Möllerbrücke
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Man merkt beim Gespräch gleich: Die Vier brennen für ihre Idee. Gemeinsam wollen Keanu Centamore (24), Alparen Gökmen (26), Lorenz Wagner (30) und Tamer Arslantas (32) einen der bekanntesten Clubs der Stadt, des frühere „Silent Sinners“ an der Möllerbrücke, wiederbeleben. Und sie haben große Pläne, die weit über einen reinen Club-Betrieb hinausgehen.

Aktuell wird noch kräftig gearbeitet in dem markanten Haus an der Möllerbrücke, in dem einst das Fiat-Autohaus Berke beheimatet war. Aktuell entsteht ein neuer Anbau an der Rittershausstraße mit mehr Platz für den Rewe-Supermarkt und die angeschlossene Bäckerei Grobe. Ins Obergeschoss zieht ein Kampfsportstudio ein. Aber auch im Keller regt sich zwei Jahre nach der Schließung des „Silent Sinners“ neues Leben. Die Gastro-Räume wurden entkernt und neu geordnet. Es ist eine überdachte Außenterrasse zur Möllerbrücke hin entstanden.

Grafitti am den Wänden erinnern auf der Baustelle für den neuen Club noch an die Geschichte des alten "Silent Sinners".
Grafitti am den Wänden erinnern auf der Baustelle für den neuen Club noch an die Geschichte des alten "Silent Sinners". © Oliver Volmerich

Inzwischen ist auch klar, was und wer die Nachfolge des legendären Jazzclubs „Jatz“ und des „Silent Sinners“ antritt. „Wir wollen nicht nur einen neuen Club schaffen, sondern eine Art kulturelles Wohnzimmer für Dortmund“, kündigt Keanu Centamore an. Der Club wird elektronische Musik zum Schwerpunkt haben, ein Genre, in dem die vier Initiatoren bereits als Veranstalter Erfahrungen gesammelt.

„SNRS“ soll der neue Club heißen. Das erinnert zum einen an das frühere „Sinners“, hat aber auch eine besondere Symbolik, denn die Buchstaben stehen für „Social, No Discrimination, Respect und Space“, erklären die künftigen Clubbetreiber. Der Club wird vorwiegend an Wochenenden, also freitags und samstags, geöffnet haben.

Aber auch unter der Woche soll es Programm geben - von Ausstellungen über Lesungen und Stand-up-Comedy bis zu Kreativkursen, erklärt Centamore. Die Eröffnung des Clubs wird für Anfang des nächsten Jahres, „möglichst zum ersten Januar-Wochenende“, angepeilt.

Theke als Schmuckstück

Bis dahin ist noch einiges zu tun auf der Baustelle. In den neu gestalteten Räumen gibt es mehr Platz als vorher. Auch die Tanzfläche soll größer werden. „Die Theke wird ein besonderes Schmuckstück“, kündigt Alparen Gökmen an. Naturoptik soll die Gestaltung der Terrasse prägen, im bewussten Kontrast zum Beton in der Nachbarschaft. Ein bisschen wie ein Großstadtdschungel.

Viel wird in den Lärmschutz investiert - etwa mit einer Lärmschutzschleuse zur Außenterrasse, aber auch mit einem speziellen Konzept für den Einlass.

Ehemalige „Sinners“-Fans können sich auf jeden Fall freuen, den Ort vieler legendärer Club-Abende neu erleben zu können. Die neuen Betreiber wollen daran anknüpfen. „Der Ort“, sagt Keanu Centamore, „hat eine besondere Kultur.“

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