„Möllern“ heißt das Phänomen, das die Möllerbrücke zwischen Kreuz- und Klinikviertel zum beliebten Treffpunkt gemacht hat. Bald kann man sogar ganz offiziell „möllern“ - wenn auch nicht auf, sondern neben der Brücke. Eine Café-Terrasse gehört zu den Neuerungen, die der Umbau eines bekannten Hauses beschert. Das „Haus über den Gleisen“ hat einen Anbau bekommen.

Das markante Gebäude, das parallel zur Möllerbrücke die Gleise der S-Bahn-Linie 4 überspannt, war einst Sitz des Fiat-Autohauses Berke, der Bürotrakt beherbergte die Zentralstelle zur Vergabe von Studienplätzen (ZVS). Die Autos sind schon Anfang der 1980er-Jahre ausgezogen. Die Familie Berke ist aber immer noch Eigentümerin - und hat viel vor mit dem einstigen Stammhaus. „Das ist eine tolle, belebte Ecke“, schwärmt Aurelia Berke.
An der Ecke zur Ritterhausstraße ist bereits ein Anbau entstanden, der mit seiner Sandstein-Fassade dem Gebäudekomplex ein ganz neues Gesicht gibt. Seit 1984 ist hier ein Rewe-Supermarkt Hauptanziehungspunkt. Er hat sich schon vor einigen Jahren um einen eigenen Getränkemarkt vergrößert. Jetzt wird auch der Eingangsbereich völlig neu gestaltet - mit mehr Platz etwa für die „heiße Theke“ und das vorgelagerte Bäckerei-Café, das jetzt von der Bäckerei Grobe betrieben wird.
Zu ihm gehört auch die Außenterrasse, die unmittelbar zu Füßen der Möllerbrücke entsteht - mit 22 Außensitzplätzen. „Hier wird dann auch sonntags geöffnet sein“, kündigt Rewe-Betreiber Lukas Sanecki an. Überhaupt: „Für die Kunden wird es viel schöner werden“, verspricht er. Noch laufen die Umbauarbeiten. Die sollen aber spätestens im November beendet sein.

Neuerungen gibt es auch in den Obergeschossen, wo ein bekanntes Kampfsport-Studio einzieht. Treppenhaus und Aufzug wurden neu gestaltet. Und auch im Kellergeschoss wird kräftig gearbeitet. Für alle Fans des früheren legendären Jazz-Kellers „Jatz“ und der Disco „ Silent Sinners“, die vor zwei Jahren geschlossen hat, hat Aurelia Berke eine gute Nachricht. Der Club soll wiederbelebt werden - und bekommt wie das Bäckerei-Café eine überdachte Außenterrasse. „Möllern“ kann man also bald auf mehreren Ebenen.
Der südliche Teil des Komplexes über den Gleisen soll nach einem anstehenden Mieterwechsel ebenfalls umgebaut und modernisiert werden, deutet Aurelia Berke an. Gespannt warten man deshalb auch auf die Umsetzung der städtischen Pläne zum Umbau des Sonnenplatzes.