Die Tremonia-Siedlung in Dorstfeld © Screenshot
Bergbausiedlung
Siedlung feiert 100-Jähriges – da platzt ein Brief in die Jubiläumsfreude
Gerüchte über Verkäufe gab es schon länger in der Tremonia-Siedlung zwischen Dorstfeld und der westlichen Innenstadt. Dass da etwas dran ist, bestätigt ein Brief, den jetzt einige Bewohner bekommen haben.
Die Anzeichen haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten gehäuft und verdichtet. Die Wohnungsgesellschaft Vivawest ließ in ihrer Tremonia-Siedlung in Dortmund detaillierte Bestandsaufnahmen machen, Vermessungsarbeiten durchführen sowie Außenanlagen aufräumen und neu ordnen.
Diese Vorgänge haben die Bewohner der alten Bergbausiedlung zwischen der westlichen Dortmunder Innenstadt und Dorstfeld verunsichert. Sie haben sich ihre Gedanken gemacht: Wird hier eine Braut hübsch gemacht? Wird unsere Siedlung verkauft? Zumal seit einigen Monaten mehrere Wohnungen trotz Interessenten leer standen und nicht neu vermietet wurden.
Die Tremonia-Siedlung feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Mitten in das Jubiläum platzte jetzt der Brief, der an einige Bewohner ging und die Gerüchte zumindest in Teilen bestätigte. In dem zweiseitigen Schreiben wurde ihnen angekündigt, dass sie in den nächsten Monaten, das Haus, in dem sich ihre Mietwohnung befindet, kaufen können.
Mieter sollen sich keine Sorgen machen
Allerdings gab es auch einen beruhigenden Satz in dem Brief: „Es gibt für Sie keinerlei Gründe, sich Sorgen zu machen. Sie wohnen bei Vivawest und haben einen Mietvertrag, an den wir uns als Ihr verlässlicher Partner halten und der, solange Sie wollen, bestehen bleibt.“ Gegenwärtig sei man dabei, die weiteren Schritte einzuleiten.
Heißt das, Vivawest will die gesamte Tremonia-Siedlung verkaufen? Auf Anfrage dieser Redaktion erklärte das Wohnungsunternehmen: „Wir beabsichtigen in Dortmund nicht den Verkauf der 129 Wohnungen umfassenden Tremonia-Siedlung als Ganzes, sondern bieten gezielt unseren Mietern das häufig langjährig genutzte Haus mit Garten zum Kauf an. Das Angebot gilt für sämtliche Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Mehrfamilienhäuser sind davon nicht betroffen.“
Die Tremonia-Siedlung wurde vor 100 Jahren errichtet, um die Beschäftigten im Steinkohlenbergbau und ihre Familien mit Wohnraum zu versorgen. Dass nun ehemalige Bergleute wie zuvor aktive Kumpel das gemietete Haus kaufen könnten, sei ein wichtiger Bestandteil eben dieser Tradition und eine wesentliche Säule des Modells einer sozialverträglichen Eigentumsbildung von Vivawest und ihrer Vorgängergesellschaften, erklärte Unternehmenssprecher Gregor Boldt.
Noch in den Verkaufsvorbereitungen
In diesem Zusammenhang veräußere Vivawest regelmäßig Ein- und Zweifamilienhäuser an Mieter. Dies betreffe den sogenannten Althausbestand des Wohnungsunternehmens, so Boldt: „In der Regel sind das Häuser aus den 1920er- bis 1950er-Jahren. Im Schnitt werden so jährlich rund 600 Wohneinheiten in Privateigentum überführt.“ Dieses Vorgehen diene auch der Quartiersentwicklung, da man so eine Mischung aus Mietwohnungen und Wohneigentum herstelle.
Bei der Tremonia-Siedlung befinde sich Vivawest in einer Phase der Verkaufsvorbereitung, die noch nicht abgeschlossen sei, erläuterte der Sprecher. Sobald man jeweils konkrete Angebote machen könne, werde man auf die Mieter zugehen und für alle Bewohner individuelle Lösungen finden.
Boldt: „Die erste Resonanz von Mietern ist positiv, das Interesse in Zeiten niedriger Zinsen, Eigentum zu bilden, hoch.“ Einen konkreten Zeitplan, bis wann die zum Kauf angebotenen Häuser veräußert sein sollen, gebe es nicht.
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