„Ich habe eigentlich nie vorgehabt zu heiraten“, sagt Gerit Hartmann, 66. „Das war bei uns nie Thema. Ich glaube, ich habe dann einfach irgendwann mal gefragt: Sollen wir nicht mal heiraten?“
Seit 29 Jahren ist er an der Seite seiner Lydia Wägele. „Wir haben uns dazu entschieden, beide unsere Nachnamen zu behalten.“ Sagt diese. „Mit meinen 55 Jahren will ich mich nicht an einen neuen gewöhnen“, lacht sie.
Kennenlernen beim Bettenkauf
Als die beiden sich damals kennenlernten, zog Lydia gerade in ihre erste eigene Wohnung in Bonn. „Ich brauchte noch ein Bett, und da meinte eine Freundin von mir: Ich kenne da jemanden.“ Die gemeinsame Bekannte der beiden legte ihr nahe Gerit zu kontaktieren.
„Sie sagte, er verkauft wunderschöne Massivholz-Betten.“ Zu dem Zeitpunkt führte ihr jetziger Ehemann einen Möbelhandel.
„Ich bekam dann einen Katalog und fand auch ein Bett“, so die Braut. Gerit entschloss sich dazu, ihr das Objekt vorbeizubringen. „Ich wollte sowieso die gemeinsame Bekannte besuchen und da habe ich ihr das Bett gebracht.“
Hund zerstörte Geschenk
Der engagierte Verkäufer baute seiner heutigen Braut das Bett auch auf. ,,Das gehört zum Service dazu.“ Doch trotzdem endete das erste Aufeinandertreffen mit einer Katastrophe.
„Mein Hund hat ihr Stofftier gegessen.“ Erinnert sich der 66-jährige. „Das war mir so peinlich.“ Auch Lydia erinnert sich daran. ,,Es hatte dann nur noch ein Auge und ein Ohr.“ Das Stofftier hatte auch einen emotionalen Wert für sie. „Es war ein Geschenk meines Vaters zu meinem Auszug.“
Weil Gerit seine Sonnenbrille bei Lydia vergaß, gab es dann aber trotzdem ein Wiedersehen.
Hochzeit ist Überraschung
Dabei handelte es sich aber nicht um einen cleveren Schachzug von ihm, um sie wiederzusehen. „Es war nicht absichtlich. Ich habe sie einfach vergessen“, so Gerit.
„Heute weiß ich, dass das damals keine Absicht war. So ist das einfach bei ihm“ lacht seine Ehefrau. Bei dem nächsten Treffen kommt Lydia zu Gerit nach Dortmund, und beide bleiben in Kontakt. „Es war einfach ein loser Kontakt“, so die 55-jährige.
„Und irgendwann haben wir uns entschieden, wir leben gemeinsam in Dortmund. Ich war einfach flexibler als er.“
Die jetzige Hochzeit ist noch geheim und soll eine Überraschung für Freunde und Bekannte sein erzählen sie.

„Unsere Freunde feiern gerne, und weil alle schon verheiratet sind oder waren, sagen die immer, dass unsere Hochzeit die einzige Gelegenheit wäre, um nochmal so richtig groß zu feiern“, erklärt die Braut.
Das soll im nächsten Jahr dann auch passieren.
„Im Sommer wollen wir heiraten.“, Denn vor allem das Wetter soll gut sein. Genaueres haben sie aber noch nicht geplant. ,,Vielleicht wird es eine Garten-Party werden.“ Überlegt Gerit.
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