Mit viel Equipment sind die Segler am Phoenix-See unterwegs und deshalb auf Parkplätze angewiesen. © Rüdiger Barz (A)

Segelvereine protestieren

Segler am Phoenix-See fürchten Pleite durch das Parkraumkonzept

Das neue Parkraumkonzept für den Phoenix-See stößt nicht überall auf Begeisterung. Die Segelfreunde wehren sich entschieden gegen die geplanten Regelungen. Sie würden ihren Ruin bedeuten.

Hörde

, 10.03.2021 / Lesedauer: 3 min

Das neue Konzept für die Parkraumbewirtschaftung rund um den Phoenix-See hat die Segler dort kalt erwischt. Würde es so umgesetzt, müssten sie ihre Segel und Boote einpacken, meint Hajo Runge, erster Vorsitzender der „SegelFreunde Phoenixsee“. Für den Verein würde das viel zu teuer.

Deshalb haben die Segler auch gleich nach Bekanntwerden der Pläne an Oberbürgermeister Thomas Westphal und die Bezirksvertretung (BV) Hörde geschrieben und ihre Bedenken geschildert.

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Bei der BV ist der offene Brief gar nicht angekommen, deshalb stellten Hajo Runge und Dr. Bernd Bake, Vorsitzender des Vereins Sporthochseeschiffer Deutschland, ihre Position noch einmal in der Sitzung vor.

„Wir haben erhebliche Probleme mit dieser Park-Regelung. Segelvereine sind keine elitären Vereine, sondern wir versuchen, den Sport mit sehr niedrigen Beiträgen für alle möglich zu machen.“

Der Jahresbeitrag beträgt 100 Euro, Kinder zahlen keine Beiträge, Jugendliche bis 18 Jahre 25 Euro, ebenso Studenten, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger. „Davon finanzieren wir unseren Bootspark, unsere Liegeplatzkosten, unsere Versicherungen und so weiter.“ Aufnahmebeiträge gibt es nicht.

Hajo Runge mit einem Segelboot am Phoenix-See © Dan Laryea (A)

Parkscheinpflicht bringt Probleme mit sich

Würde die Parkscheinpflicht verlängert, wie es im Konzept vorgesehen ist, führe das zu sehr großen Problemen. „Wir hätten wesentliche Mehrkosten von 200 Euro pro Nase und Monat.“ Das stünde in keinem Verhältnis zum Mitgliedsbeitrag. Außerdem kämen die Sportler mit einer Höchstparkdauer von drei Stunden nicht aus.

Hajo Runge weist darauf hin, dass der Ruhrverband an allen Ruhrstauseen Parkplätze für Wassersportler geschaffen haben, deren Kosten in den Liegegebühren enthalten sind. „Warum ist das in Dortmund nicht geschehen?“

Die Segler würden sich gern den Wünschen der Anwohner nach Anwohnerparkausweisen anschließen. Sie würden sich auch an den Kosten für Vereins-Parkausweise beteiligen. Die Hörder Politiker sicherten zu, eine Sonderregelung für die Segler voranzutreiben.

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Wirklich beruhigt sind die Vereins-Verantwortlichen dadurch aber nicht. Denn der schriftlichen Antwort des OBs war zu entnehmen, dass er die Notwendigkeit nicht sieht. Westphal verweist auf den neuen Sportstützpunkt am See mit eigenen Stellplätzen und einem neuen Parkhaus. Er gehe davon aus, „dass Vereine direkt beim Eigentümer Stellplätze anmieten und nach eigenem Ermessen an die Vereinsmitglieder verteilen können.“

Keine speziellen Parkausweise für Segler

Spezielle Parkausweise für Vereinsmitglieder ähnlich derer für Bewohner und Bewohnerinnen in Bewohnerparkzonen seien nicht zulässig, schreibt der OB. „Im Sinne einer Gleichbehandlung aller Seenutzer kann auch Seglerinnen und Seglern zugemutet werden, für die Nutzung öffentlicher Stellplätze zu bezahlen.“

Auch eine Verkürzung des Bewirtschaftungszeitraums auf eine frühere Zeit als 21 Uhr sei nicht vorgesehen, da der See bis in die Abendstunden gut besucht sei. Lediglich bei der Höchstparkdauer signalisierte Westphal Kompromissbereitschaft.

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Mit dieser Aussage entfachte Westphal einen Sturm der Entrüstung unter den Wassersportlern. „Die Segelvereine am Phoenix-See leisten erhebliche gesellschaftliche Arbeiten und obendrein große Werbung durch Sportveranstaltungen und weiteres für die Stadt Dortmund“, so Runge. Die Segler fühlen sich benachteiligt gegenüber anderen Sportarten.

„Wir möchten, dass man uns seitens der Stadt Dortmund entgegenkommt und zwar genau so wie allen anderen Sportvereinen. Sportvereine dürften die Turnhallen der Stadt kostenfrei nutzen, ebenso auch die Parkmöglichkeiten bei den Schulen. Wieso gilt dies nicht für uns Segelvereine?“

Sieben Vereine mit mehr als 600 Mitgliedern seien am See betroffen, sagte Runge in der BV. „Diese Dimension ist nicht berücksichtigt worden.“

Nach dem Willen der Hörder Politik soll nun eine „sachgerechte Lösung unter Einbeziehung der Segelvereine“ erarbeitet werden.

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