Schlangen vorm Gesundheitsamt, Corona-Geister-Graffiti und die ständige Präsenz von Schutzmasken

© Martin Klose

Sechs Monate Corona: Wie sich die Lage in Dortmund entwickelt hat

rnChronik in Grafiken

Vor genau sechs Monaten, am 5. März 2020, sind die ersten Dortmunder positiv auf Corona getestet worden. Es folgte ein halbes Jahr im Ausnahmezustand, der andauert. Eine Chronik in Grafiken.

Dortmund

, 05.09.2020, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wer hätte zum Jahreswechsel gedacht, wie außergewöhnlich dieses Jahr 2020 wird? Noch im Februar hätte sich wohl kaum ein Dortmunder ausmalen können, dass das öffentliche Leben kurz danach wochenlang stillsteht. Maskenpflicht und Abstandsregeln sind inzwischen Normalität. Die Chronologie der vergangenen sechs Monate:

5. März: Erstmals werden zwei Dortmunder positiv auf das neuartige Coronavirus getestet. Sie waren zuvor im Iran - das Land war früh besonders hart von der Pandemie betroffen. Drei Tage zuvor ist bereits eine städtische Diagnosestelle im Gesundheitsamt eingerichtet worden. Am 8. März findet das letzte große Konzert in der Westfalenhalle statt.

14. März: Das Heimspiel des BVB gegen Schalke wird verschoben. Inzwischen gibt es in Dortmund 24 bestätigte Infektionen. Die Stadtverwaltung beschließt, dass keinerlei öffentliche Veranstaltungen stattfinden dürfen. Am Tag danach werden alle Kultur- und Freizeiteinrichtungen geschlossen.

16. März: Schulen und Kitas werden geschlossen. Zwei Tage später bleiben die Einzelhandels-Geschäfte der City zu. Cafés und Restaurants bekommen strenge Auflagen, dürfen nur bis nachmittags oder mit Außer-Haus-Verkauf öffnen.

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21. März: Die Fallzahlen steigen rapide an, mehr als 150 Dortmunder gelten als infiziert. Das Ansammlungsverbot tritt in Kraft. Ab dem 23. März dürfen sogar nur noch zwei Personen zusammen in der Öffentlichkeit unterwegs sein.

2. April: Es gibt den ersten Corona-Todesfall in Dortmund. Eine 85-jährige Frau ist eine Woche nach ihrem positiven Test gestorben.

10. April: Der bisherige negative Höhepunkt der Pandemie in Dortmund: 286 Dortmunder gelten als aktuell aktive Corona-Fälle (Infizierte minus Genesene minus Gestorbene). Bis September wird dieser Wert nicht wieder erreicht.

20. April: Die ersten Geschäfte des Einzelhandels dürfen wieder öffnen. Drei Tage später unterrichten die weiterführenden Schulen wieder die Schüler, die vor ihren Abschlussprüfungen stehen.

27. April: Die generelle Maskenpflicht bei Einkäufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln tritt in Kraft.

4. Mai: Frisöre öffnen wieder, Spielplatz-Besuche sind ab dieser Woche wieder möglich und Besuche in Pflegeheimen werden wieder erlaubt. Der 8. Mai ist der erste Tag ohne positiven Corona-Test in Dortmund. Ab dem 11. Mai dürfen erste Cafés und Restaurants wieder öffnen, alle Schüler werden zumindest tageweise wieder unterrichtet.

30. Mai: Die Stadt Dortmund schätzt die Zahl der aktuell aktiven Corona-Fälle auf nur noch neun Personen. Bis September bleibt das der Tiefstwert. Generell dürfen sich wieder bis zu zehn Personen in der Öffentlichkeit treffen. Am 1. Juni muss erstmals kein Covid-Patient beatmet werden. Drei Tage später steigt auch dieser Wert wieder an.

27. Juni: Die Zahl der aktiven Fälle in der Stadt steigt nach einigen Lockerungen zum Ferienstart auf 140. Am 3. Juli meldet die Stadtverwaltung den zehnten Corona-Todesfall.

4. Juli: Es gibt wieder Live-Musik in größerem Rahmen. Die „Juicy Beats Park Sessions“ starten. Beim Festival tanzen normalerweise tausende Menschen im Westfalenpark. Nun sind 350 Stühle aufgebaut, um die Abstände einzuhalten.

6. August: 35 positive Testergebnisse an einem Tag bedeuten den höchsten Wert seit Anfang April. In den ersten Wochen der Sommerferien waren die Fallzahlen gesunken. Dann werden aber unter anderem einige Reiserückkehrer positiv getestet.

19. August: Die Kurve der aktiven Fälle steigt weiter stark bis auf 232 Personen an.

5. September: Sechs Monate nach den ersten Fällen hat sich Dortmund an das Leben mit Masken und Abständen einigermaßen gewöhnt. Die Fallzahlen bewegen sich im Mittelfeld, acht Patienten werden in Krankenhäusern behandelt.

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