Naturfotografie
Heiner Möller bietet seit 20 Jahren im Dortmunder Süden spektakuläre Fotokalender an
Seit 20 Jahren erstellt der Schwerter Hobbyfotograf Heiner Möller seinen eigenen Kalender mit spektakulären Bildern. Uns hat er erzählt, worauf er bei der Motivsuche besonders achtet.
Der Hobbyfotograf Heiner Möller (links) spendete 1000 Euro aus den Verkaufserlösen seines aktuellen Fotokalenders an den Evangelischen Kirchenkreis Dortmund. Dorothea Philipps nahm den Scheck entgegen. © Marc D. Wernicke
Wenn der pensionierte Lehrer Heiner Möller auf Reisen geht, bringt er nicht nur viele Erinnerungsfotos mit. Aus seinen Aufnahmen erstellt der 71-jährige Schwerter seit 20 Jahren Kalender mit spektakulären Naturmotiven.
„Frust und Ungewissheit gehören für mich zum Fotografieren dazu“, sagt Heiner Möller mit einem Schmunzeln. Denn bei seinen Reisen suche er nicht nur nach besonderen Motiven, sondern auch nach dem perfekten Moment, diese einzufangen.
„Das Wetter und die Lichtstimmung sind für mich genauso wichtig wie das Motiv selbst, denn sie können dasselbe Motiv vollkommen anders wirken lassen“, schildert Möller aus seiner Erfahrung.
Fotoreise ins Baltikum
Sein aktueller Kalender für das Jahr 2020 ist im Dezember 2019 erschienen. Mit einer Auflage von 500 Exemplaren war er im Restaurant Feines in Hombruch und am Kiosk an der Preinstraße in Wellinghofen erhältlich.
„Sechs der Bilder darin stammen von meiner Reise nach Estland im vergangenen Sommer“, erklärt Möller. Eigentlich hätte er die nördlichste der drei baltischen Republiken schon gern 2018 besucht, doch damals verlängerte er stattdessen seine Fotoreise nach Polen und Litauen.
„In den Wäldern und an der Ostseeküste habe ich dort viele interessante Motive gefunden“, ist Möller zufrieden. Dabei lege er stets großen Wert auf die Details.
In seinen Fotokalendern zeigt Heiner Möller seit 20 Jahren Naturmotive mit spektakulären Formen und Farben. © (Repro) Marc D. Wernicke
Viele Bilder zeigen feine Strukturen und auffällige Farben von Oberflächen wie Felsen und Baumrinde, die manchmal erst auf den zweiten Blick als solche zu erkennen sind.
Unter dem Motto „Was die Zeit erzählt“ habe Heiner Möller überdies ein besonderes Augenmerk auf die Vergänglichkeit mancher Naturmotive gelegt.
„Der Betrachter kann sich überlegen, wie sich ein Motiv im Laufe der Zeit verändert. Eis im Wasser etwa ist schnell verschwunden, Flechten auf Granit wachsen dagegen sehr langsam“, so der Fotograf.
Heiner Möller spendet einen Teil seiner Erlöse
Mehr als 400 Exemplare des aktuellen Kalenders wurden verkauft. Laut Heiner Möller sei dies ein neuer persönlicher Rekord. Einen Teil der Verkaufserlöse lässt der pensionierte Lehrer jedes Jahr dem Hospiz in Schwerte und dem evangelischen Kirchenkreis Dortmund zukommen.
„Für uns sind diese 1000 Euro auch ein neuer Rekord. Seit der ersten Spende in Höhe von 350 Euro vor sechs Jahren hat sich die Summe stets gesteigert“, freut sich Dorothea Philipps vom Kirchenkreis.
Evangelischer Kirchenkreis hilft im Kongo
Mit den Spenden aus Heiner Möllers Kalenderverkäufen unterstützt der Kirchenkreis den Betrieb eines Ambulanzbootes in der Gemeinde Bolenge in der Demokratischen Republik Kongo.
„Das Boot besucht die entlegenen Dörfer an den Flüssen Kongo und Ubangi. Die Ärzte an Bord führen lebenswichtige Operationen durch, heilen die weit verbreiteten Durchfallerkrankungen und beraten die Bewohner bei der Familienplanung“, erklärt Philipps.
An der bislang letzten Fahrt des Bootes im Dezember 2019 habe erstmals auch ein Zahnarzt teilgenommen. Allerdings leide die Region in Zentralafrika weiterhin unter den Folgen schwerer Regenfälle im November 2019.
„Das Wasser zieht sich inzwischen zurück aber die Hütten, Schulen und Kirchen liegen praktisch am Boden“, schildert Dorothea Philipps.
Der nächste Kalender von Heiner Möller ist in Planung
Mit dem Erlös seiner Fotokalender möchte Heiner Möller das Ambulanzboot auch weiterhin unterstützen. Für das Jahr 2021 habe er bereits ein besonderes Motiv gefunden.
Weitere Motive für künftige Kalender habe er im Herbst auf Sardinien und im Winter auf Sylt eingefangen. Und auch die Ziele für künftige Fotoreisen stehen schon fest: Unter anderem wolle Heiner Möller in Galizien im Nordwesten Spaniens und in Südtirol auf Motivsuche gehen.