Der gelernte Schweißer Paul Kosa hat eine "Job-Pause" eingelegt und betreibt nun eine Corona-Teststelle.

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Dortmunder Schweißer eröffnet Corona-Teststelle: „Die Zahlen explodieren“

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Früher arbeitete Paul Kosa als Schweißer auf Dortmunder Baustellen. Jetzt ist der 36-jährige Betreiber einer Corona-Teststelle und Chef von 15 Mitarbeitern. Auslöser waren seine Mutter und Brüder.

Dorstfeld

, 06.01.2022, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Früher war er Angestellter, jetzt ist er selbstständig und Vorgesetzter von 15 Mitarbeitern: Der gelernte Schweißer Paul Kosa aus Dortmund pausiert in seinem Beruf und betreibt stattdessen eine Corona-Teststelle in Dorstfeld.

Der Weg dorthin war ein wenig kurios: „Meine Mutter und Brüder haben sich über die langen Wege bis zum nächsten Testzentrum beklagt. Da habe ich mich einfach mal beim Gesundheitsamt über die Eröffnung einer Teststelle informiert“, erzählt der zweifache Familienvater.

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Die passende Location habe er schnell gefunden: „Mir ist schon länger das leerstehende Ladenlokal am Dorstfelder Hellweg aufgefallen“, so Paul Kosa. Er habe Kontakt zum Vermieter aufgenommen und die Immobilie zunächst für ein Jahr gemietet. „Die Option auf Verlängerung besteht.“

Das Foto zeigt ein Teil der Belegschaft. Insgesamt arbeiten hier 15 Personen auf 450-Euro-Basis oder in Teilzeit.

Das Foto zeigt ein Teil der Belegschaft. Insgesamt arbeiten hier 15 Personen auf 450-Euro-Basis oder in Teilzeit. © privat

Am 20. Dezember war es soweit, Paul Kosa konnte seine erste Teststelle eröffnen – acht Tage, bevor die Corona-Maßnahmen bundesweit verschärft wurden. „Seitdem explodieren die Zahlen. Mit dieser Entwicklung habe ich nicht gerechnet.“

Anfangs seien 50 bis 100 Testwillige pro Tag gekommen, mittlerweile seien es über 300 täglich. „Viele lassen sich für einen Besuch im Solebad Wischlingen testen oder im benachbarten Fitnessstudio. Der Inhaber hat sich schon bei mir dafür bedankt, dass sich seine Kunden so ortsnah testen lassen können.“

Sechs Test-Kabinen

Aktuell ist das „Testzentrum Dorstfeld Covid-Check“ mit sechs Kabinen ausgestattet. „Bei Bedarf können wir auf zwölf erweitern“, so der 36-Jährige. Das Ladenlokal sei mit Luftfiltern ausgestattet, außerdem werde regelmäßig gelüftet. „Trotzdem ist es bei uns schön warm“, wirbt Paul Kosa.

Die Teststelle ist mit sechs Kabinen ausgestattet.

Die Teststelle ist mit sechs Kabinen ausgestattet. © privat

Aktuell arbeiten 15 Mitarbeiter in der Dorstfelder Teststelle. Die meisten auf 450-Euro-Basis, einige auch in Teilzeit. Somit hat Paul Kosa nicht nur für seine Familie eine fußläufige Testmöglichkeit, sondern auch Arbeitsplätze geschaffen. Sein berufliches Risiko hält sich in Grenzen: „Ich kann jederzeit zu meinem früheren Arbeitgeber zurückkehren“, sagt er.

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Zwei bis drei Corona-Positive pro Tag

Pro Tag seien im Schnitt zwei bis drei Corona-Positive unter den Testwilligen. Erst letztens habe sich eine Frau kurz vor „Ladenschluss“ testen lassen. „Sie hatte keinerlei Symptome und war dennoch infiziert. Weil sie es nicht glauben wollte, haben wir den Schnelltest wiederholt“, so Paul Kosa. Der sei ebenfalls positiv gewesen, der anschließende PCR-Test habe dann die „Diagnose“ bestätigt. Für den 36-Jährigen ist dieser Fall ein Beleg dafür, wie wichtig die kostenlosen Bürgertests sind.

Früher war hier eine Praxis für Physiotherapie, nun wird das Ladenlokal als Testzentrum genutzt.

Früher war hier eine Praxis für Physiotherapie, nun wird das Ladenlokal als Testzentrum genutzt. © privat

Die Teststelle am Dorstfelder Hellweg 48 hat montags bis freitags von 7 bis 20 Uhr, samstags von 8 bis 20 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Terminbuchung unter www.covid-check.me/register. Testungen ohne Anmeldung sind auch möglich.