Eine Dortmunder Biermarke ist in Schweden besonders beliebt - vor allem im Sommer.

Eine Dortmunder Biermarke ist in Schweden besonders beliebt - vor allem im Sommer. © Pablo Merchán Montes/Unslpash

Schweden stehen auf ein bestimmtes Dortmunder Bier - besonders im Juni

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Die Vielzahl an Biermarken machte Dortmund einst zur Bier-Hauptstadt Europas. Bier ist noch immer ein Exportschlager. In Schweden ist eine der Dortmunder Marken besonders gefragt.

von Linus Felsmann

Dortmund

, 14.07.2022, 10:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schweden stehen auf Dortmunder Bier - besonders auf eine bestimmte Marke, und besonders jetzt im Sommer. Über die Freude der Nordeuropäer insbesondere an dem Dortmunder Brau-Erzeugnis berichtet die Radeberger Gruppe in ihrem Magazin „Deutsche Bierkultur“ in der Ausgabe Nummer 1 des Jahres 2022.

Zu Radeberger und damit zu Dr. Oetker gehören die meisten Dortmunder Biermarken - etwa Union, Thier, Brinkhoffs, Kronen, Stifts und DAB (Dortmunder Actien-Brauerei) gehören zum Portfolio der Großbrauerei, ebenso Hövels. Lediglich die Bergmann-Brauerei gehört nicht zur Gruppe.

Beliebteste Marke bei den Schweden sei demnach DAB, heißt es in dem Bericht. Von allen Exportbieren werde das am häufigsten verkauft. Und: Das DAB-Exportbier sei vor allem im Juni sehr beliebt.

In Skandinavien wird im Juni das Mittsommerfest gefeiert. Zu diesem Nationalfeiertag kommen traditionell Familie und Freunde zusammen und verbringen den Tag mit Spielen und Essen. Mit dabei ist laut Radeberger dann häufig auch das Dortmunder Exportbier.

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Zweitgrößter Absatzmarkt in Schweden

Schweden sei der weltweit zweitgrößte DAB-Absatzmarkt, heißt es bei Radeberger auf Nachfrage unserer Redaktion. Auf dem ersten Platz liegt laut Unternehmen momentan Kanada.

In den letzten zehn Jahren habe man den Absatz verdoppeln können, heißt es in dem Magazin. Konkrete Volumina-Zahlen veröffentliche man jedoch nicht, da diese wettbewerbsrelevant seien.

Kleiner Wermutstropfen für die guten Nachrichten zum Dortmunder Bier: Am beliebtesten seien in Schweden dennoch Biere von Marken aus heimischer Produktion.

Die 0,33-Liter-Dose des Dortmunder Exports kostet in Schweden 10,90 Kronen plus Pfand. Umgerechnet sind das 1,02 Euro. Zum Vergleich: Das „Pilsener“ von DAB gibt es für 1,30 Euro pro Liter. Das Exportbier bietet in Deutschland bei einer Internetrecherche lediglich ein Anbieter an. Eine 0,5 Liter-Dose kostet dort 1,80 Euro.

Der schwedische Biermarkt ist stärker reguliert als der in Deutschland. Der Alkoholkonsum wird durch den Staat gesteuert, sodass Bier, Wein und Spirituosen ab einem Alkoholgehalt von mehr als 3,5 Prozent ausschließlich in Spezialgeschäften erhältlich. Zudem ist auch die Werbung für Alkohol streng geregelt.

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DAB hat schon lange mit Exportbier Erfolg

Die Actien-Brauerei wurde 1868 von Heinrich Herberz, Laurenz Fischer sowie Heinrich und Friedrich Mauritz als „Dortmunder Bierbrauerei Herberz & Co“ gegründet. Mit der Umwandlung in eine Aktiengesellschaft 1872 bekam sie den Namen „Dortmunder Actien-Brauerei“, kurz DAB.

Schon damals war die Actien-Brauerei für ihren Export-Erfolg bekannt. Das Dortmunder Helle wurde schon ab 1879 in großem Stil ins Ausland exportiert.

Das Dortmunder Exportbier ist mittlerweile in sechs verschiedenen Sorten erhältlich, darunter Dortmunder Export, Dortmunder Maibock, Dortmunder Dark, Unfiltered Radler, Dortmunder Ultimate und Dortmunder Diät-Pils.

Ein Mitarbeiter kontrolliert in der Abfüllung der DAB-Brauerei in Dortmund eine Flasche. Das Exportbier ist in Schweden besonders beliebt.

Ein Mitarbeiter kontrolliert in der Abfüllung der DAB-Brauerei in Dortmund eine Flasche. Das Exportbier ist in Schweden besonders beliebt. © picture-alliance / dpa/dpaweb

Laut dem Unternehmen werden jährlich mehr als 30 Millionen 0,5 Liter-Dosen in über 35 Ländern verkauft. Von Amerika über Europa und Asien bis Afrika exportiert die Actien-Brauerei in die ganze Welt.

Ab den 1960er-Jahren durchlief die Actien-Brauerei einen großen Wandel: 1971 schluckt DAB die Hansa-Brauerei AG und baut an deren Standort an der Steigerstraße eine neue Braustätte. 1984 geht hier die neue Actien-Brauerei in Betrieb. Die Braustätte besteht heute immer noch, hier werden fast alle Dortmunder Biere gebraut, mit Ausnahme von Hövels, das in der eigenen Brauerei in der Innenstadt entsteht, und des gruppenunabhängigen Bergmann-Biers.

1996 übernimmt die DAB die Dortmunder Kronen-Brauerei und mit ihr die Marken Thier und Stifts. Mit der Übernahme durch die Radeberger-Gruppe kommt DAB schließlich sogar mit dem alten Hauptkonkurrenten Union mit Ritter unter ein gemeinsames Dach.

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