Verlängerung der Schwebebahn-Linie in Dortmund Wird die H-Bahn an die U42 angebunden?

Pläne zur Verlängerung der H-Bahn nehmen Formen an
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Für die Verbindung auf dem Hochschul-Campus und zum Technologiepark ist die H-Bahn nicht mehr wegzudenken. Und schon seit langer Zeit wird über eine Verlängerung der Strecke nachgedacht. Jetzt werden Pläne dafür konkreter.

Dass die Pläne konkret werden, ist Fördermitteln des Landes zu verdanken, mit denen die H-Bahn-Gesellschaft eine Untersuchung über mögliche Strecken und Anschlüsse in Auftrag gegeben hat. Dabei ging es sowohl um eine Verlängerung der H-Bahn-Strecke vom Campus zur Stadtbahn-Linie U42 als auch um eine völlig neue Strecke von Dorstfeld über das geplante Smart-Rhino-Gelände auf dem früheren HSP-Areal an der Rheinischen Straße bis zum Hafen.

Die Ergebnisse präsentierte Andreas Feldmann, Leiter der Systemtechnik bei der H-Bahn-Gesellschaft, jetzt im Ausschuss für Stadtentwicklung. Für den Anschluss der H-Bahn an die U42 sind demnach drei Alternativen untersucht worden - die Haltestellen Theodor-Fliedner-Heim an der Wittekindstraße, Am Beilstück und Barop Parkhaus.

Die klare Empfehlung: Den größten Nutzen würde ein Anschluss an der Stadtbahn-Station Theodor-Fliedner-Heim bringen. Hier könnten Studierende und Beschäftigte der Hochschulen, die bislang an der Palmweide auf Busse umsteigen müssen, umsteigen und in wenigen Minuten zum Campus schweben. Vorgesehen ist ein Zehn-Minuten-Takt mit Fahrzeugen im Doppeltrakt mit Platz für 90 bis 100 Fahrgäste.

Vollautomatisch schwebt die H-Bahn bislang über den Hochschul-Campus.
Vollautomatisch schwebt die H-Bahn bislang über den Hochschul-Campus. © Dieter Menne (Archiv)

Die Kosten-Nutzen-Analyse hat hier einen Faktor von 1,84 ergeben. Ab Faktor 1 gilt eine Investition als wirtschaftlich - und damit auch förderfähig. Die Kosten wurden - allerdings zu Preisen von 2016 - auf rund 36 Millionen Euro beziffert. Heute dürfte es in Richtung 50 Millionen gehen.

Teststrecke nötig

Vorgesehen ist auf der Strecke, die mit einer Brücke über das Emschertal führt, ein weiterer Haltepunkt in Höhe der Studierenden-Wohnheime an der Ortsmühle. Dieser Abschnitt könnte schon möglichst kurzfristig realisiert werden und eine besondere Rolle bekommen - nämlich als Teststrecke für ein neues Automatisierungssystem. Das muss ohnehin entwickelt werden, weil die bisherige Technik für das fahrerlose Transportsystem in die Jahre gekommen ist und von Hersteller Siemens nicht weiterentwickelt wurde. „Das bedeutet, dass auch keine Ersatzteile mehr zu beschaffen sind“, erläuterte Feldmann.

Die Teststrecke soll möglichst schon 2026/27 zur Verfügung stehen. Die Anbindung bis Theodor-Fliedner-Heim mit der U42 könnte dann bis 2030 realisiert werden, deutete der Vertreter der H-Bahn-Gesellschaft an.

Grundsätzlich gab es für das Vorhaben im Ausschuss Zustimmung der Politik. Aber auch weitergehende Wünsche. Sowohl SPD-Fraktionssprecherin Carla Neumann-Lieven als auch CDU-Planungsexperte Uwe Waßmann erinnerten an den Wunsch der Bezirksvertretung Hombruch nach einem H-Bahn-Anschluss an die Station Barop Parkhaus.

Hauptargument der Planer gegen die H-Bahn-Verknüpfung mit der U42 am Barop Parkhaus ist vor allem der Umweg, der für Fahrgäste aus der Innenstadt in Richtung Campus entstehen würde. Aber Feldmann sperrte sich nicht grundsätzlich gegen eine zusätzliche Anbindung. Für eine weitergehende Untersuchung brauche man aber weitere Fördermittel, die aktuell nicht zur Verfügung stünden, merkte er an.

Anbindung an den Hafen

Deutlich skeptischer nahmen die Vertreter der Ratsfraktionen die Überlegungen für eine neue H-Bahn-Strecke zwischen Dorstfeld und Hafen auf. Sie könnte mit mehreren Stationen bis zum Fredenbaum geführt werden. Errechnet wurde von den Experten dafür ein Kosten-Nutzen-Faktor von 1,43 bei Investitionskosten von mindestens 75 Millionen Euro.

Nicht nur wegen der Unklarheiten über die geplante FH-Ansiedlung auf dem alten HSP-Gelände zeigte man sich hier in der Politik zurückhaltend. Bevor weitere Fakten geschaffen würden, müsse auf jeden Fall die Politik besser eingebunden werden, merkte die Ausschuss-Vorsitzende Ingrid Reuter (Grüne) an.

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