In der Kostümabteilung des Theaters nähen Mitarbeiter Schutzmasken. © Alexander Kalouti

Corona-Schutz

Schutzmasken gesucht: Theater näht, und Ärzteverband bittet um Spenden

Not macht erfinderisch. Und so steigen derzeit einige Institutionen in die Produktion oder Beschaffung von Mundschutzmasken ein. Auch solche, die eigentlich etwas ganz anderes herstellen.

Dortmund

, 03.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Es gibt nicht viele Produkte, um die derzeit so viel verhandelt wird wie um Schutzmasken aller Art. Sie werden aufwendig aus dem Ausland besorgt, aus alten Beständen hervorgezaubert, zu Wucherpreisen angeboten oder auch in Heimarbeit selbst gefertigt.

Der Bedarf ist riesig, deshalb gibt es an vielen Stellen bereits Initiativen, die den begehrten Mund-Nasen-Schutz selbst herstellen. Auch am Dortmunder Theater rattern die Nähmaschinen. In der Kostümabteilung entstehen statt fantasievoller Ausstattungen für Oper, Ballett und Schauspiel im großen Stil Schutzmasken, erklärt Sprecher Alexander Kalouti.

Auch eine Tänzerin näht mit

Neben rund 15 Profis aus der Schneiderei beteiligen sich sogar Mitglieder des Chors, Balletts und Orchesters an der Aktion. Auch Schutzkittel werden gefertigt.

Die Initiative entstand laut Kalouti gleich zu Beginn der Krise. Seit Mitte März nähen die Kostümbildner für die Stadt. Die fertigen Masken gehen an Einrichtungen, bei denen Bedarf herrscht, unter anderem Seniorenheime.

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Dem Klinikum Dortmund helfen die Theaterleute bei der Fertigung der blauen OP-Masken. Das spezielle Material wird in der Kostümabteilung zugeschnitten und dann im Klinikum weiterverarbeitet.

Hausärzteverband bittet um Mundschutz-Spenden

Der Hausärzteverband Westfalen-Lippe nutzt auf der Suche nach Schutzmasken unterdessen eine andere Quelle. Er wandte sich mit einem Spendenaufruf an Industrie und Einzelhandel: „Wir bitten die Unternehmen, die selbst Schutzmasken im Einsatz haben, die aber aufgrund der Corona-Krise geschlossen sind, um Unterstützung: Wenn Sie Schutzmasken vorrätig haben, die Sie erübrigen können, stellen Sie uns diese bitte zur Verfügung. “

Auch in vielen Arztpraxen ist Schutzausrüstung mittlerweile knapp, zum Teil sogar bereits vergriffen, sagt Claudia Diermann, Geschäftsführerin der Hausärztlichen Service- und Wirtschaftsgesellschaft des Verbands. Der Nachschub laufe trotz großer Bemühungen nur schleppend. „Der Bedarf ist riesig.“

Der Hausärzteverband möchte daher Ärzte und ihre Praxisteams vor Ort unterstützen, damit sie die Versorgung der Patienten in der Ausnahmesituation weiter bestmöglich leisten können. „Das ist nur möglich, wenn sie sich selbst schützen können.“

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Der Spendenaufruf richtet sich an an alle, die womöglich noch Schutzmasken vorrätig haben, sie aber aktuell nicht benötigen, beispielsweise Nagelstudios, Tattoo-Studios, Lackierer oder Schreiner.

Einige der Angesprochenen sind dem Aufruf bereits gefolgt, wie der Verband auf Anfrage mitteilt. Die Schutzmasken leitet der Verband an Hausarztpraxen und regionale Behandlungszentren weiter.

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