
© Stephan Schuetze
Schulzentrum Nette: Erweiterung könnte auf roter Asche entstehen
Sportplatz Dörwerstraße
Die Schülerzahlen im Stadtbezirk Mengede steigen. Nicht nur an Grundschulen. Damit steigt der Raumbedarf. Lösungen müssen her. Eine davon ist das Aus für den Sportplatz an der Dörwerstraße.
Die Prognosen in der Bezirksvertretung Mengede im Oktober 2019 waren eindeutig: Zwei Grundschulen sowie Albert-Schweitzer-Realschule (ASR) und Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) werden in diesem Jahrzehnt mit einem deutlichen Anstieg an Schülern rechnen müssen.
Die Schulverwaltung stellte damals die Schulentwicklungsplanung für die kommenden Jahre vor. Für die ASR rechnet sie mit einem Anstieg von 517 im gerade endenden Schuljahr auf 660 im Schuljahr 2023/24. Das heißt: Jahrgangsstufe um Jahrgangsstufe kommt eine Klasse hinzu.
In der Sekundarstufe I des Heinrich-Heine-Gymnasiums soll die Zahl von derzeit 586 auf 804 Schüler wachsen. Das hängt auch mit der Rückkehr von G8 zu G9 zusammen, wodurch die Sekundarstufe I wieder sechs Schuljahre umfassen wird. Auch hier der Mehrbedarf: ein Zug.
Schulen haben Raumbedarf
Die Folge: Die beiden weiterführenden Schulen brauchen mehr Räume. Und obwohl sie bereits vor Jahren das Gebäude der ehemaligen Hauptschule Nette übernommen haben, sind die Kapazitäten schon jetzt erschöpft.
Viel Platz ist im Schulzentrum inmitten der Siedlungen nicht. Die beiden Schulhöfe, eine kleine Bolz-Wiese an der Albert-Schweitzer-Realschule und der Herpersbusch mit altem Baumbestand am Heinrich-Heine-Gymnasium sind wichtig für die Pausen.
Wohin also mit den Schülern? „Mobile Raumeinheiten“, also Container, sind an manchen Schulen alternativlos. Denn: „Ein Schulneubau dauert von der Beschlussfassung bis zur Fertigstellung acht Jahre“, erklärte Manfred Hagedorn vom Schulverwaltungsamt im letzten Herbst in der Bezirksvertretung.
Stadt plant großzügigen Neubau
Der soll nun aber nach Informationen dieser Redaktion als Erweiterungsbau kommen: auf dem Ascheplatz, wo die Fußballer des SC Osmanlispor bislang ihre Spiele ausgetragen haben. Die Stadt kündigte den Nutzungsvertrag mit dem Verein zum 30. Juni.

Der von den Schulen ohnehin nicht mehr genutzte Sportplatz bietet reichlich Platz für einen Erweiterungsbau. © Uwe von Schirp
Wie zu hören ist, soll auf der weitläufigen Fläche ein monolithartiges Gebäude entstehen, das den Leitlinien eines modernen Schulgebäudes entspreche – groß genug, um mehrere Jahrgangsstufen des HHG aufzunehmen.
Schon im Mai gab es Anzeichen für einen Neubau: allerdings auf dem Teil des ehemaligen „Gummiplatzes“ mit den Leichtathletik-Anlagen. „Die noch bestehende marode Fläche zum Schulhof wird für die geplante Erweiterung des HHG um einen Schulzug benötigt“, schrieb Stadtsprecher Maximilian Löchter auf Anfrage.

Der marode Gummiplatz mit den ehemaligen Leichtathletikanlagen: Im Mai schrieb die Stadt, dass man ihn für den Erweiterungsbau vorsehe. © Uwe von Schirp
Die Nachfrage, mit welcher zeitlichen Perspektive der Bau erfolgen soll, blieb bis zum Erscheinen dieses Artikels unbeantwortet. Ebenso wie die aktuelle Anfrage nach den jetzt bekannt gewordenen Plänen.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
