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Das Spiel ist aus: Stadt stellt Fußball an der Dörwerstraße ins Abseits
Osmanlispor
Der Schulsportplatz an der Dörwerstraße war über Jahrzehnte die sportliche Heimat des SC Osmanlispor. Damit ist am 30. Juni Schluss. Der Fußballklub spielt bald woanders.
Der (Schul-)Sportplatz an der Dörwerstraße ist die sportliche Heimat des SC Osmanlispor 1994. Hier haben die beiden Herrenmannschaften in der Kreisliga A und C sowie die D-Jugend in der Kreisliga C ihre Spiele ausgetragen – bis zum Saisonabbruch wegen der Corona-Krise. Damit ist zum 30. Juni Schluss.
Nach Informationen dieser Redaktion haben die Sport- und Freizeitbetriebe der Stadt Dortmund dem Verein mitgeteilt, dass der Platz den Kickern vom 1. Juli an nicht mehr zur Verfügung steht. Das bestätigte Tolga Porsuk, sportlicher Leiter des SC Osmanlispor, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Gespräch mit Sport- und Freizeitbetrieben
Vor drei Wochen hatten die Verantwortlichen von Osmanlispor ein Gespräch bei den Sport- und Freizeitbetrieben. Dabei habe die Stadt dem Verein mitgeteilt, dass wegen einer Baumaßnahme zur Erweiterung des Schulzentrums der Platz ab Juli nicht mehr zur Verfügung stehe.

Tolga Porsuk ist der sportliche Leiter beim Mengeder Fußballverein Osmalisport. © Uwe von Schirp
„Das war völlig spontan“, sagt Porsuk. „Aber wir haben das angenommen. Für uns ist das kein Problem.“ Der sportliche Leiter kennt den Nutzungsvertrag. Und der sehe im Falle einer städtischen Baumaßnahme eine solche Kündigung vor. Ein Problem ist aus Osmanlispors Sicht die Kündigung auch deswegen nicht, weil dem Fußballclub gleich eine Alternative genannt wurde.
Der SC Osmalispor soll die Fußballplätze im Volksgarten nutzen. Dort ist die Heimat von Mengede 08/20. Dieser Verein ist mit 16 Senioren- und Jugendmannschaften im Ligen-Betrieb. Im Volksgarten stehen das Volksbank-Stadion mit einem Rasenplatz und der benachbarte relativ neue Kunstrasenplatz zur Verfügung.
Osmanlispor sieht kein Problem
Eine gemeinsame Nutzung ist aus Tolga Porsuks Sicht kein Problem. „Die ersten Mannschaften spielen jeweils Sonntag“, sagt er. „Wenn Mengede ein Auswärtsspiel hat, spielen wir zu Hause und umgekehrt. Über die Trainingszeiten müssen wir uns dann einigen.“
Die angebotenen Alternativen am Netter Hallenbad und auf der Anlage des TuS Eving-Lindenhorst kommen für Porsuk nicht infrage. In Nette trainieren und spielen 16 Mannschaften der DJK Sportfreunde Nette auf nur einem Platz. Eving-Lindenhorst liege in einem anderen Stadtbezirk, sagt Tolga Porsuk.

Ein Garagenlager und ein Imbissstand stehen im westlichen Teil des Sportplatzes. © Uwe von Schirp
Osmanlispor kommt mit dem Umzug einem lange gehegten Wunsch näher. Ein Kunstrasenplatz mache den Verein attraktiver. Zuletzt hatte der darum bei der Stadt für den Platz an der Dörwerstraße angefragt. „Aber unsere Voraussetzungen mit nur einer Jugendmannschaft reichten dafür nicht aus“, sagt Tolga Porsuk.
Geboren 1964. Dortmunder. Interessiert an Politik, Sport, Kultur, Lokalgeschichte. Nach Wanderjahren verwurzelt im Nordwesten. Schätzt die Menschen, ihre Geschichten und ihre klare Sprache. Erreichbar unter uwe.von-schirp@ruhrnachrichten.de.
