Görtz-Insolvenz: Sind Konsequenzen für die Dortmunder Filialen absehbar?
Schuhhändler ist Sanierungsfall
Der Schuhhändler Görtz hat Insolvenz angemeldet. Bereits im Jahr 2012 war er in eine Krise geschlittert und hatte einen großen Unternehmensumbau angekündigt. In Dortmund gibt es zwei Filialen.
Der Schuhhändler Görtz ist zum Sanierungsfall geworden. Als Grund nennt das Hamburger Unternehmen „deutliche Umsatzrückgänge“. Gestiegene Energiekosten und Inflation würden die Kunden verunsichern, die sich in Kaufzurückhaltung übten, heißt es in einer Mitteilung.
Jetzt will sich das Unternehmen mit Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung für die Zukunft neu aufstellen. Betroffen sind die Muttergesellschaft sowie zwei Töchter der Görtz-Gruppe.
Zwei Filialen auf dem Westenhellweg
Der Schuhhändler mit rund 1800 Beschäftigten betreibt insgesamt 160 Filialen in Deutschland und Österreich, für die sich zunächst nichts ändern soll. Zwei Stores befinden sich in Dortmund auf dem Westenhellweg: Görtz 17 im Haus mit der Nummer 86-88 und eine Filiale im Haus mit der Nummer 55-57. Görtz 17 ist eine Eigenmarke mit einem jüngeren Sortiment.
„Der Geschäftsbetrieb in unseren Görtz-Filialen läuft uneingeschränkt weiter. Alle Stores haben geöffnet, somit auch die beiden Filialen in Dortmund“, teilt Dictum Media, eine Medienagentur, die mit Görtz zusammenarbeitet, auf Nachfrage unserer Redaktion mit.
Alles kommt auf den Prüfstand
Was die Zukunft bringt, ist aber offen. „Wir stehen ganz am Beginn des Sanierungsverfahrens und werden nun einen Schritt nach dem anderen machen“, heißt es in dem Statement weiter. Klar sei, dass das Unternehmen seine „Kostenstruktur“ verbessern müsse.
Was heißt das genau? „Das bedeutet, dass alles auf den Prüfstand kommt - auch die Filialen“, erklärt die Agentur. Und: „Ob wir im Zuge der Restrukturierung Filialen schließen müssen, können wir jetzt noch nicht sagen und darüber wollen wir auch nicht spekulieren.“ In den beiden Dortmunder Filialen wollte man sich auf Nachfrage nicht zu den Sanierungsverfahren äußern.
Wer zahlt die Gehälter?
Görtz teilt mit, dass die Löhne und Gehälter der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Monate September, Oktober und November 2022 durch die Zahlungen der Bundesagentur für Arbeit gesichert seien. Ab Dezember 2022 werde man die Löhne und Gehälter wieder aus eigenen Mitteln zahlen, versichert das Unternehmen.
Bereits im Jahr 2012 war Görtz in eine Krise geschlittert und hatte einen groß angelegten Unternehmensumbau angekündigt. Damals betrieb der Schuhhändler noch 260 Filialen.