„Der Holländer“ Siegfried Kortüm (†68) ist gestorben Er war der Gründer des Schürener Backparadieses

Siegfried Kortüm ist tot: Er war der Gründer des Schürener Backparadieses
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In Schüren, eigentlich im gesamten Dortmunder Süden, war er bekannt wie ein bunter Hund. Nun ist Siegfried Kortüm, der Gründer des Schürener Backparadieses, am Samstag (22.4.) nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der Bäckermeister ist nur 68 Jahre alt geworden. Sohn Tim Kortüm, der seit 2009 das Schürener Backparadies leitet, blickt auf das Leben seines Vaters zurück.

„Man hat ihn hier immer nur den Holländer genannt“, erinnert er sich. „Dabei ist nur meine Mutter aus Holland.“ Den Schürenern war das immer egal. Nun verbreitete sich die Nachricht vom Tod des beliebten Bäckermeisters wie ein Lauffeuer. Hunderte von Beileidsbekundungen gibt es schon in den sozialen Netzwerken. „Er gehörte ja auch zu Schüren“, erklärt Sohn Tim. 1979 eröffnete Siegfried Kortüm dort mit seiner Frau eine Bäckerei. Zunächst an der Gevelsbergstraße 13, schräg gegenüber dem jetzigen Backparadies.

Holländische Produkte

Immer schon hätten sie auch zahlreiche holländische Produkte im Angebot gehabt – der Mutter wegen. Tim und seine Schwester sind in der Bäckerei groß geworden. „Ich habe noch Fotos, da habe ich nachts im Brötchenkorb gesessen, während mein Vater gebacken hat“, sagt Tim Kortüm.

Tim Kortüm und Siegfried Kortüm, Schürener Backparadies
Tim Kortüm mit seinem Vater Siegfried © privat

„Der Laden hat sich dann sehr gut entwickelt“, sagt Tim Kortüm. Der Standort an der Gevelsbergstraße 13 wurde schnell zu klein. 1987 gab es dann den Neubau, in dem auch das heutige Backparadies beheimatet ist. „Beim Umzug haben viele Schürener mitgeholfen, die Maschinen nachts über die Straße geschoben – das wäre heute gar nicht mehr vorstellbar.“

Im Dezember 2009 übernahm Tim Kortüm das Ruder im Schürener Backparadies. Doch sein Vater Siegfried war noch bis zuletzt immer zur Stelle, wenn es um Hilfe beim Backen ging. „Das war seine Leidenschaft, später sein Hobby“, erklärt Tim Kortüm. Sein Vater habe schon mit 13 Jahren angefangen zu arbeiten, sieben Tage die Woche. Der Ruhestand sei da gerade richtig gekommen.

Beerdigung in Syburg

Vor zwei Jahren kam dann eine schlimme Diagnose, von der sich Siegfried Kortüm eigentlich ganz gut erholte. Auch die Geburt seiner Enkelkinder mitzuerleben, war ihm noch vergönnt. „Es ging im lange noch sehr gut. Am Ende ging es dann aber ziemlich schnell“, sagt Tim Kortüm.

Siegfried Kortüm ist am Samstag im Kreise seiner Familie gestorben. Wer sich von dem „Holländer“ verabschieden möchte, kann das am Dienstag (2. Mai) tun. Dann findet die Beerdigung um 12 Uhr auf dem Friedhof in Syburg, Hohensyburgstraße 93, statt. Tschüss, Siegfried Kortüm – oder „Groetjes“, wie man in Holland sagt.

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