Grundschulen aus Irland, England und der Türkei sind an einem länderübergreifenden Umweltprojekt beteiligt. Auch eine Schule aus Deutschland ist dabei: die Aplerbecker Grundschule. Für die Dauer von zwei Jahren ist das große Erasmus-Projekt angelegt, das mit Unterstützung der Europäischen Union finanziert wird. Verantwortlich ist das Leeds Development Education Center. Nachhaltigkeit und Klimaschutz stehen im Fokus des Projektes.
In Aplerbeck passt das wie die Faust aufs Auge. „Das Hauptaugenmerk bei unseren Tätigkeiten an der Schule liegt auf dem Klimaschutz“, erklärt Lisa Nehm, die das Umweltprojekt an der hiesigen Grundschule als Lehrerin begleitet. Zusammen mit den drei weiteren Schulen habe man in den letzten beiden Jahren ein Klimakolloquium für Grundschulen erstellt. „Als einzige Grundschule in Deutschland, die an diesem Projekt teilgenommen hat, sind wir nun Modellschule und haben das an der Aplerbecker Grundschule im Unterricht umgesetzt.“
Bewusstsein wecken
Fächerübergreifend, in den kleinsten Einheiten habe man vermittelt, dass man in der Grundschule damit anfangen müsse, das Bewusstsein für den Klimaschutz zu wecken.

„Nun geht es praktisch darum, das, was wir erarbeitet haben, zu verbreiten“, sagt Lisa Nehm. „Es wird eine Website geben, auf der alle Materialien hochgeladen werden, Modellstunden, die wir gehalten haben. Darauf zu finden sein werden alle erarbeiteten Dinge der vier Modell-Grundschulen in Europa.“
Im Juni 2023 wird das Projekt auslaufen. Ein Projekt, bei dem länderübergreifend am Thema Klimaschutz gearbeitet wurde. Sogar gegenseitige Besuche der europäischen Grundschulen gab es. So konnte die Aplerbecker Grundschule im Februar 2023 Gäste aus Irland, der Türkei und England zu Erasmus-Klima-Treffen empfangen.
Inhalte weitergeben
Wie geht es nun vor Ort in Dortmund weiter? Erst einmal werden die an dem Projekt beteiligten Lehrerinnen der Aplerbecker Grundschule versuchen, die Inhalte an Dortmunder Schulen weiterzugeben – falls Interesse besteht. Das sei beispielsweise in Form von Projektwochen möglich: Wie komme ich ohne „Elterntaxi“ zur Schule? Und wie sieht ein gesundes Frühstück aus? Auch eine Klima-AG sei eine Option.
„Natürlich ist für uns klar, dass es auch nach dem Auslaufen des Projektes weitergehen muss“, sagt die Aplerbecker Schulleiterin Birgit Dördelmann-Wulff. Derzeit entstehe im Internet eine Art Materialbörse, auf die jede Schule zurückgreifen kann. Stellvertretend für die Arbeit an der Aplerbecker Grundschule wurde zwei Lehrerinnen ein „Global-Teacher-Award“ verliehen.
Und was hat die Teilnahme an diesem Erasmus-Projekt der Grundschule gebracht? „Es hat bei unseren Schülerinnen und Schülern schon ein Umdenken bewirkt“, erklärt Birgit Dördelmann-Wulff. Sie achten jetzt auf Kleinigkeiten, beispielsweise ob das Licht im Klassenraum aus ist oder ob die Eltern beim Einkaufen eine Plastiktüte benutzen oder eben nicht.
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