Straßenzustand in Aplerbeck sorgt für Ärger „Ich bin entsetzt, wie das vorwärtsgeht“

Straßenzustand in Aplerbeck sorgt für Ärger: „Ich bin entsetzt, wie das vorwärtsgeht“
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Die Straßen im Dortmunder Süden werden immer schlechter, die Schlaglöcher immer größer. Es geht auf den Frühling zu und die städtischen Mitarbeiter laufen wieder mit den Teer-Eimerchen herum. Schlaglöcher werden ausgebessert, so gut es eben geht. Und wenn nichts mehr geht, kommt das obligatorische Tempo-10-Schild. So auch an der „Verlängerung“ der Obermarkstraße in der Berghofer Mark. Der Schöne Pfad ist jetzt ebenfalls nur noch mit 10 km/h befahrbar – wegen Straßenschäden.

Für Peter Steinhofer, Fraktionsvorsitzender der CDU in der Bezirksvertretung Aplerbeck, ist das kein Wunder. „Das Ausbesserungs-Budget des Tiefbauamtes ist mittlerweile auf 2 Millionen Euro reduziert worden.“ Da sei es absehbar, dass man auch weiterhin in den Außenbezirken kaputte Radwege, kaputte Gehwege und kaputte Straßen haben werde. „Ich frage mich die ganze Zeit, an welcher Stelle sollten wir da intervenieren, dass es irgendwann besser wird“, so der CDU-Politiker.

Der Grund für den Ärger ist das aktuelle Arbeitsprogramm des Tiefbauamtes. In diesen über 100 Seiten kommt Aplerbeck nicht gut weg. Was die Sanierung von Straßen angeht, sogar ziemlich schlecht. Es sei natürlich nicht leicht, alle Forderungen umzusetzen. „Es ist kein Geld da und es wird überall gekürzt“, sagt Steinhofer. Das sei bekannt. „Aber das macht die Situation ja nicht besser.“

An der Straße Schöner Pfad in der Berghofer Mark gilt mittlerweile Tempo 10.
An der Straße Schöner Pfad in der Berghofer Mark gilt mittlerweile Tempo 10. © Jörg Bauerfeld

Und Barbara Blotenberg (Grüne) setzt noch einen drauf. „Ich habe immer das Gefühl, in Aplerbeck ist nicht eine Straße gemacht worden, in den letzten 8,5 Jahren nicht.“ Nichts sei passiert. Man müsse die Stadtbezirke gleichbehandeln. Im Moment würde alles Geld in die Innenstadt fließen. „Ich bin entsetzt, wie das vorwärtsgeht“, sagt Blotenberg.

Nur eines von mehreren Beispielen ist die Untere Pekingstraße in Schüren. Eigentlich nicht mehr als Straße zu erkennen, sollte sie erneuert werden. Doch es kommt anders: „Wird aufgrund haushaltsrechtlicher Konsolidierungsvorgaben vorerst ausgesetzt. Zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit ist eine Deckenerneuerung durch den Unterhaltungsbetrieb vorgesehen“, ist in dem Bericht des Tiefbauamtes zu lesen.

Spott und Hohn im Netz

Dabei nimmt der Zustand der Straßen im Stadtbezirk Aplerbeck langsam groteske Züge an. Auch ohne einen strengen Winter bröseln die Straßen auseinander. Die Stadt bemüht sich immer mitzuteilen, dass die Verkehrssicherheit gewahrt wird, doch die riesigen Schlaglöcher, die nicht schnell genug geflickt werden, sind mittlerweile eine echte Gefahr. Auch im Netz wird schon über die Qualität der Straßen in Aplerbeck gespottet.

Straßengolf: Dieses Bild kursiert im Netz. Die Aplerbecker können davon ebenfalls ein Lied singen.
Straßengolf: Dieses Bild kursiert im Netz. Die Aplerbecker können davon ebenfalls ein Lied singen. © Screenshot Bauerfeld

Ein Cartoon mit der Einladung zum Straßengolf geht viral. Und darunter zahlreiche Straßen aus dem Stadtbezirk Aplerbeck, die für die Austragung eines solchen Matches infrage kämen.

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