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Schönau kommt nicht zur Ruhe – gibt es zu viele Autos in der Siedlung?
Straßenverkehr in Dortmund
Erst waren es die Heimspiele von Borussia Dortmund. Die Fans der Borussen parkten das kleine Wohngebiet südlich der B1 völlig zu – jetzt wird ein weiterer „Unruhe-Aspekt“ ins Spiel gebracht.
Seit Beginn der Pandemie ist ein wenig Ruhe in Schönau eingekehrt. Stellen hier sonst Autofahrer aus ganz Deutschland jedes freie Fleckchen in dem kleinen Wohngebiet zu, um dann in den Signal-Iduna-Park zu gehen und den BVB anzufeuern, fällt dies im Moment aus bekannten Gründen aus.
Auch in Schönau ist zu spüren, wenn anstatt der 81.000 Zuschauer lediglich 13.000 in das Dortmunder Stadion dürfen. Aber Ruhe scheint hier trotzdem nicht einzukehren. Es wird zu schnell gefahren - so zumindest die Meinung eines Bürgers, der sich Hilfe suchend an die BV-Hombruch gewandt hat.
Gefährlich für Kinder und Senioren
Kleine Kinder und ältere Menschen hätten immer wieder Probleme, wenn die Fahrzeuge zu schnell auf den Schönauer Straßen unterwegs seien. Dabei gelte doch Tempo 30. Dabei würde doch niemand etwas gewinnen, da man im Übergang von der Schönaustraße auf die Palmweide eh wieder stehen würde.
Aber wo kommen die Fahrzeuge her? Das Problem scheint hausgemacht, denn ein Zwischensatz des Anschreibens ließ Bezirksbürgermeister Hans Semmler aufhorchen (CDU). „Es gibt in Schönau zahlreiche Familien mit zwei oder mehr Pkw“, ist da zu lesen.
Politik kann nicht die Zahl der Autos regulieren
Ein Satz, den Semmler mit einem kleinen Augenzwinkern kommentierte. „Die Politik kann keinem Bürger vorschreiben, ob er sich ein Auto oder ein Fahrrad kauft oder nicht“, sagt der Hombrucher Bezirksbürgermeister. Man müsse diese Entscheidung akzeptieren.
Schönau sei eine alte Siedlung und wenn ein Haus mit vier Familien acht Autos vor der Tür stehen hätte, dann sei das eben so. Aber die Verwaltung der Stadt Dortmund solle sich das Geschehen vor Ort doch noch einmal ansehen und prüfen, ob es Sinn ergebe, weitere Verbesserungen im ruhenden Verkehr vorzunehmen.
Engpässe oder eingebaute Bodenwellen
Aber welche Verbesserungen könnten das in Schönau sein? Angeregt werden Verengungen der Fahrbahn, sodass der Verkehr automatisch runtergebremst wird. Die eingezeichneten Parkflächen würden, wenn mit Fahrzeugen besetzt, nicht reichen, um die Geschwindigkeit innerhalb Schönaus zu drosseln.
Man müsse, so der Anwohner, das Ganze baulich lösen. Auch Bodenwellen wären denkbar. Man müsse aber beachten, dass dadurch keine Rettungsfahrzeuge behindert würden.
Die BV-Hombruch scheint zumindest nicht abgeneigt, sich noch einmal Vorschläge vonseiten der Verwaltung anzuhören, um den Verkehr in Schönau zu beruhigen.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
