Hans-Jürgen Unterkötter richtet massive Vorwürfe an den SPD-Stadtbezirksvorsitzenden Uli Dettmann. © Andreas Schröter
SPD in Eving
Schlammschlacht in Eving: SPD-Urgestein spricht von Intrigen
Die Teilung des SPD-Ortsvereins Eving-Lindenhorst schlägt Wellen. Nun meldet sich der Ehrenvorsitzende des alten Ortsvereins zu Wort – mit massiven Vorwürfen.
Der Streit innerhalb der Evinger Sozialdemokraten, der durch die Gründung des neuen Ortsvereins Lindenhorst öffentlich geworden ist, eskaliert: Nun wirft der Ehrenvorsitzende des alten Ortsvereins Eving-Lindenhorst, Hans-Jürgen Unterkötter, dem SPD-Stadtbezirksvorsitzenden Uli Dettmann intrigantes Handeln vor.
Es ziele vor allem darauf ab, diesen Ortsverein kaltzustellen und bei der nun anstehenden Kandidatenaufstellung für die Kommunalwahl (Rat und Bezirksvertretung) möglichst viele eigene Kandidaten durchzuboxen.
„Vereinigung war ursprünglich das Ziel“
Ein Blick in die jüngere Vergangenheit der SPD im Stadtbezirk Eving: Ursprünglich sei laut Hans-Jürgen Unterkötter ab 2013 geplant gewesen, keinen neuen Ortsverein zu gründen, sondern - im Gegenteil - die Ortsvereine Eving-Lindenhorst und Brechten-Holthausen zu vereinen. Zwischenzeitlich sei sogar im Gespräch gewesen, auch den dritten SPD-Ortsverein zu integrieren: Obereving/Kemminghausen. Dann hätte es für den gesamten Stadtbezirk Eving nur noch einen einzigen großen Ortsverein gegeben. Das sei aus damaliger Sicht auch deshalb sinnvoll gewesen, so Unterkötter weiter, weil die beiden anderen Ortsvereine ihre politische Arbeit mehr oder weniger eingestellt hätten: „Es reicht nicht, einmal im Jahr einen Neujahrsempfang auszurichten.“
SPD-Landesschiedskommission eingeschaltet
Es folgten (alles laut Hans-Jürgen Unterkötter) viele Versammlungen und verschobene Termine - jedenfalls stand am Ende dieses Prozesses die Neugründung des SPD-Ortsvereins Lindenhorst. Und weil der alte SPD-Ortsverein mit dem gesamten Procedere nicht einverstanden war, hat der die SPD-Landesschiedskommision eingeschaltet.
Zwei Dinge stoßen Unterkötter besonders auf:
Die neuen Grenzverläufe für die jetzt vier Evinger Ortsvereine seien vom Unterbezirk so gezogen worden, dass dem alten Ortsverein Eving-Lindenhorst Teile seiner Fläche verlorengehen und den anderen drei Ortsvereinen zugeschlagen worden seien. Unterkötter: „Ich habe 40 Jahre Wahlkampf an der Waldecker Straße gemacht, und jetzt gehört diese Straße gar nicht mehr zu unserem Gebiet.“Von den Mitgliederzahlen her gebe es ein Verhältnis von 7:4 zugunsten des alten SPD-Ortsvereins Eving-Lindenhorst gegenüber dem neuen SPD-Ortsverein Lindenhorst, dennoch sei zunächst die Rede davon gewesen, ihm lediglich sieben der 15 Mandate zur Verfügung zu stellen, sechs sollten an den neuen Ortsverein Lindenhorst gehen und zwei an die beiden anderen. Nun wolle Dettmann offenbar sogar ganz von solchen Zuweisungen absehen und die Kandidaten einfach per Handabstimmung für den gesamten Stadtbezirk en bloc wählen.Unterkötter: „Die Ortsvereine sind die Herzkammer der SPD. Die kann man doch nicht so behandeln.“ Er finde die Teilung schade: Der alte Ortsverein habe eine Stärke besessen, die er durch seine Teilung nun nicht mehr habe. Und es komme noch schlimmer: Uli Dettmann habe offenbar die Ansicht, dass der alte Ortsverein gar nicht mehr existiere, bevor er sich nach der Teilung nicht neugegründet habe. Das jedoch werde erst geschehen, wenn die Landesschiedskommission ihren Schiedsspruch gefällt habe. Unterkötter kündigte bereits an, dass er die SPD-Bundesschiedskommission einschalten werde, sollte die Landesschiedskommission nicht in seinem Sinne entscheiden. Danach stehe dann der Gang vors Verwaltungsgericht an.
Persönliche Animositäten
Einzig positiver Aspekt einer Teilung sei, dass man - für ein Ehrenamt in der Freizeit - nicht länger mit Menschen zusammenarbeiten müsse, mit denen man sich im Grunde seit Jahren nicht mehr verstanden habe. Unterkötter nannte zwar keine Namen, aber gemeint sind unter anderem Bezirksbürgermeister Oliver Stens sowie Gabriele und Michael Hammacher.
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