
© Oliver Schaper (Archivbild)
Ruhrhochdeutsch bekommt neuen spektakulären Spielort in Dortmund
Comedy-Festival
Auch das beliebte Dortmunder Festival Ruhrhochdeutsch drohte ein Opfer der Corona-Krise zu werden. Jetzt ist aber Rettung in Sicht - mit einem neuen, spektakulären Veranstaltungsort.
Weit über Dortmund hinaus ist das Festival Ruhrhochdeutsch im historischen Spiegelzelt an den Westfalenhallen ein Begriff. Das hochkarätige Comedy-Festival lockt Besucher aus nah und fern an.
Doch in diesem Jahr drohte Ruhrhochdeutsch wegen der Corona-Krise wie vielen anderen Kulturveranstaltungen das Aus. Der sonst übliche Start fiel bereits aus. Man bemühe sich eine Lösung zu finden, versicherte Chef-Organisator Horst Hanke-Lindemann immer wieder.

Zu eng wäre es unter Corona-Gesichtspunkten im Spiegelzelt. © Oliver Schaper (Archivbild)
Und die ist jetzt in Sicht. Den Weg macht die weitere Lockerung der Corona-Bestimmungen in NRW frei. Seit dem 30. Mai dürfen auch Theater wieder bespielt werden - wenn denn Hygiene- und Abstandsregelungen eingehalten werden.
Weil das im engen Spiegelzelt kaum möglich ist, soll Ruhrhochdeutsch an einem anderen Ort stattfinden: dem historischen Schalthaus 101 auf dem Phoenix-West-Gelände.

Das Schalthaus 101 auf Phoenix-West soll neuer Schauplatz für Ruhrhochdeutsch werden. © RN-Archiv
„Wir sind zuversichtlich, dass unser Ruhrhochdeutsch in diesem Sommer dank der aktuellen Lockerungen und vor allem dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund an einem neuen Standort realisiert werden kann“, heißt es auf der Homepage von Ruhrhochdeutsch.
Halle steht kostenlos zur Verfügung
Man habe „hochintensive Wochen der Planung“ hinter sich, bei denen „alle zuständigen Ämter der Stadt, seien es Gesundheits- und Ordnungsamt, Bauordnungsamt, Brandschutz und weitere Teile der Verwaltung und Stadtspitze, in einem großen Kraftakt und mit viel gutem Willen“ die Bemühungen unterstützt hätten.
Der neue Eigentümer des Gebäudes, der niederländisch-kanadische Entwickler World of Walas mit Gerben van Straaten an der Spitze wolle die Halle kostenfrei zur Verfügung stellen, teilen die Organisatoren mit. Hier sei genug Platz, um die Zuschauer mit ausreichend Abstand unterbringen zu können.
Schalthalle war schon einmal Theater-Ort
Das Schalthaus 101 war früher Teil des Hochofenwerks Phoenix-West. Das Industriedenkmal wurde schon vor Jahren grundsaniert, ist bislang aber ungenutzt.
Seine Eignung als Theaterort hat das Schalthaus immerhin schon unter Beweis gestellt. 2010 war es mit einer Inszenierung des bekannten Theaterregisseurs Christoph Marthaler Schauplatz bei der Ruhrtriennale.

Die Skizze zeigt die Umnutzungspläne von World of Walas für das Schalthaus 101. © World of Walas
„World of Walas“ hat das alte Schalthaus ebenso wie die benachbarte Hochofenanlage inzwischen gekauft. Nach den Plänen des Entwicklers sollen hier mit Einbauten neue Nutzer etabliert werden - vom Markt über Gastronomie bis zu jungen Unternehmen.
Als erste Ruhrhochdeutsch-Veranstaltung wird im Schalthaus eine Benefiz-Gala für den Verein Haltestelle unter dem Titel „Lachen für `nen guten Zweck“ für den 17. Juni angekündigt.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
