
© Britta Linnhoff
Rombergpark bekommt neuen Steg und ein schmuckes Geländer am Teich
Baustellen
Der Rombergpark ist gefragter denn je in diesen Zeiten, da vieles wegen Corona geschlossen ist. Die oft zahlreichen Besucher laufen seit kurzem auch an einer Baustelle vorbei.
Erst vor wenigen Tagen lockte ein traumhafter Wintertag Menschen in Scharen in den Rombergpark. Der Botanische Garten – ohnehin beliebt – ist in diesen Zeiten, in denen wegen der Pandemie vieles geschlossen bleibt, attraktiver denn je.
Besonders der Teich ist ein Anziehungspunkt. Der ist allerdings in den letzten Tagen an manchen Stellen zur Baustelle geworden: Besucher spazieren seit vergangener Woche auf so einigen Metern an Absperrgittern vorbei.

Derzeit stehen Absperrgitter auf der einen Seite des Gewässers. © Britta Linnhoff
Der Grund: Die alte Teichumrandung aus Tropenholz ist seit dem letzten Sommer an immer mehr Stellen durchgebrochen. Nun wird sie erneuert, aber nicht mehr mehr mit Tropenholz. „Der ökologische Fußabdruck dafür ist katastrophal“, sagt Dr. Patrick Knopf, Direktor des Botanischen Gartens Rombergpark, „wir haben davon nichts mehr nachgekauft.“
Sie haben im Park mit Kunststoff experimentiert, es dann aber verworfen, und sich doch für Holz entschieden: Die Wahl ist auf die Robinie gefallen, eigentlich eine Nordamerikanerin, aber inzwischen auch hier in Europa weit verbreitet und „extrem lange haltbar“, sagt Patrick Knopf. Auch die Spielgeräte am Phönix-See seien beispielsweise aus Robinienholz.
Robinie statt Tropenholz für das neue Geländer
Nun also Robinie statt Tropenholz: Das sei nicht nur ökologischer, sondern spare auch eine Menge Geld, sagt Knopf. Knappe 400 Meter Zaun stehen um den Teich herum. Den alten Zaun gab es wohl schon in den 1930er-Jahren. Immer wieder wurde er erneuert, geflickt.
Da, wo der Zaun am brüchigsten war, haben die Arbeiten nun begonnen: „Der Bauabschnitt ist relativ groß“, sagt Knopf, „von der Bogenbrücke auf der einen Seite des Teiches entlang bis hin zu der Brücke, die zu den Sumpfzypressen führt.“ Die Hölzer, die noch in Ordnung waren, wurden beiseite gelegt, um den alten Zaun an manchen Stellen aufzubessern.
Wie lange die Arbeiten dauern, hänge von der Witterung ab. In der vergangenen Woche habe man begonnen. Knopf hofft, „in zwei, drei Wochen fertig zu sein“ – also bis Ende Februar. In den nächsten ein, zwei Jahren wolle man den alten Zaun dann nach und nach aufarbeiten.
Kaputter Steg soll bis zum Sommer durch einen neuen ersetzt werden
Abgesperrt, aber noch keine Baustellen sind derzeit die beiden Stege am Teich: Der an der Westseite wurde zuletzt im Jahr 2000 überarbeitet, ist aber inzwischen so kaputt, dass er ersetzt werden muss. Deshalb kann man den auch schon seit geraumer Zeit nicht mehr betreten.

Der Steg ist marode. Bis zum Sommer soll es hier einen neuen, größeren geben. © Britta Linnhoff
Patrick Knopf hätte den am liebsten „lieber heute als morgen“ abgerissen: „Das sieht doch so aus, als täten wir nichts.“ Dabei tun sie durchaus etwas. Die Sache muss ausgeschrieben werden und so ganz einfach sei ein Abriss des Stegs technisch auch nicht. Der neue Steg soll jedenfalls ein bisschen größer werden und statt Bänken andere Sitzmöglichkeiten, die unmittelbar zum Bauwerk selbst gehören, haben. Knopf geht davon aus, dass der neue Steg „auf jeden Fall noch diesen Sommer“ zu sehen sein wird.
Auch der andere Steg an der Nordseite des Gewässers ist derzeit nicht begehbar. Patrick Knopf: „Da hat wohl einer ein Brett in der Brüstung kaputt getreten.“ Das muss nun erneuert werden.
Einsatz eines Wachdienstes hat sich ausgezahlt
Ärgerlich, aber insgesamt können sich die Verantwortlichen den Rombergparks darüber freuen, dass der Vandalismus und die Vermüllung, die man im Frühjahr noch beklagt hat, deutlich besser geworden ist. Richtig geholfen habe dabei der Einsatz eines Wachdienstes ab 18 Uhr an Wochenenden sowie an Brücken- und Feiertagen. „Das hat wirklich was gebracht“, berichtet Knopf. „Wir sind fast auf Null.“ Nur ein Sprayer mache noch Ärger.
Sein Eindruck: 97 Prozent der Leute benehmen sich – und „die Menschen wissen das Grün wieder mehr zu schätzen in der Pandemie“. Man achte gegenseitig mehr auf sich. Ihn und seine Mitstreiter im Park freut das sehr: „Wir stecken hier doch sehr viel Herzblut rein“, sagt der Parkleiter.
Eines aber gibt es noch, was ihn ärgert: Menschen, die als sportliche Herausforderung zwei mit Wasser gefüllte Flaschen, die mit einem Seil verbunden sind, durch die Gegend schmeißen. Nicht selten, landen die oben in den Bäumen. Runterholen müssen die Dinger die Parkmitarbeiter.

So wie hier in diesen Baumkronen haben sich die blauen Plastikflaschen verfangen. © Martina Wernicke
Tierpark-Parkplatz ist derzeit kostenlos
Eine gut gemeinte Idee einer Parkbesucherin lässt sich indes übrigens nicht umsetzen, sagt die Stadt: Die Frau hatte angeregt, auf dem Parkplatz an der Mergelteichstraße am Rande des Parks, auch jetzt Parkgebühren zu nehmen, obwohl der benachbarte Tierpark wegen Corona geschlossen ist.
Die Einnahmen, so die Dortmunderin, könnten doch dann dem Not leidenden Tierpark zugute kommen. Die Stadt allerdings sagt, die Parkgebühren seien auch sonst nie dem Tierpark zugute gekommen, sondern dem Parkplatzbetreiber „do park“ (früher SBB).
Sollte die Corona-Schutzverordnung aber irgendwann die Öffnung des Tierparks wieder zulassen, dann sei der mit den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown organisatorisch und technisch bestens auf Publikum in Corona-Zeiten vorbereitet.
Leben erleben, mit allem was dazugehört, das ist die Arbeit in einer Lokalredaktion, und das wird auch nach mehr als 30 Jahren niemals langweilig, in der Heimatstadt Dortmund sowieso nicht. Seriöse Recherche für verlässliche Informationen ist dabei immer das oberste Gebot.
