
© Oliver Volmerich
Riesige Spiel-Landschaft mit viel Grün, Wasser und Geschichte im Video-Check
Spielplatz-Check
Es gibt Spielplätze in Dortmund, die aus dem Rahmen fallen. Das gilt auch für die Spielplätze im Fredenbaum. Sie sind aus mehreren Gründen einen Ausflug wert - wie der Video-Check zeigt.
Grün, soweit das Auge reicht. Der Spielplatz im Fredenbaumpark dürfte nach dem Robinson-Spielplatz im Westfalenpark wohl der weitläufigste in der Stadt sein. Unsere Tester Jasha (11) und Lara (7) haben ihn unter die Lupe genommen.

Jasha (11) und Lara (7) haben den Spielplatz im Fredenbaum ausgiebig getestet. © Oliver Volmerich
Eigentlich gibt es neben der Erlebniswelt Fredenbaum am Big Tipi sogar zwei klassische Spielplätze im Fredenbaumpark. Zwischen Mendesportplatz und Bootsteich liegt nahe der Festwiese im Herzen des historischen Stadtparks ein Kinderspielplatz.
Er ist besonders für kleinere Kinder konzipiert und lädt mit viel Sand und Schiffsattrappen, die die Nähe zum Dortmunder Hafen symbolisieren, zum Klettern und Balancieren ein. Es gibt aber auch Spielgeräten wie Schaukel, Spielhaus, Wippe und „Backtisch“.

Ein Spielschiff steht im Mittelpunkt des Kleinkinderspielplatzes im Fredenbaumpark. © Oliver Volmerich
Weiter westlich, hinter dem Modellboot-Teich, liegt der weitläufige Spielplatz für die größeren Kinder - der Jugendspielbereich. Es ist eine regelrechte Spiellandschaft mit einem langgezogenen Seilgarten, Kletternetz, Rutschen, Seilbahn, Gurtsteg, Schaukeln und Drehscheiben. Reichlich Platz zum Spielen und Toben.
Vielfalt und Zustand der Spielgeräte:
Der große Spielplatz entstand in dieser Form im Jahr 2006 - für stolze 280.000 Euro. Für ihr Alter sind die Spielgeräte noch gut in Schuss. Kletterseile und andere Spielgeräte sind stabil und wirken sicher. Und die Auswahl ist groß. „Man kann sehr viele verschiedenen Sachen machen“, sagt Jasha.

Lara gefallen vor allem die ausgedehnte Klettermöglichkeiten. © Oliver Volmerich
Der Hauptkritikpunkt: die Seilbahn, auf der man auf einem Pendelsitz über die Wiese sausen kann. Doch von sausen kann keine Rede sein. Selbst mit Schwung schafft man gerade mal die Hälfte der Strecke. Und das im Schneckentempo. „Die Seilbahn ist sehr langsam, sogar mit Anschub. Da kommt man nicht so weit“, stellt Lara fest.
Sauberkeit:
Bei unserem Besuch gab es bis auf Kleinigkeiten keine größeren Ansammlungen von Abfall. Im Sommer kommt es allerdings vor, dass sich im Umfeld der offiziellen Grillplätze im Fredenbaumpark Überreste von Grillpartys ansammeln. Insgesamt wirkt die Anlage aber gut gepflegt. Das gilt auch für den Kleinkinderspielplatz.
Sicherheit:
Die Lage im Fredenbaumpark hat einen großen Vorteil: Der Park ist (weitgehend) autofrei. Die Gefahr, auf die Straße zu laufen, besteht hier also nicht. Und der Kleinkinderspielplatz, der am Rande der Zufahrt zu den großen Parkplätzen liegt, ist eingezäunt und mit Toren versehen.

Der Kinderspielplatz ist von einem Zaun umgeben. © Oliver Volmerich
Größere Mängel an den Spielgeräten sind bei unserem Besuch weder auf dem kleinen noch auf dem großen Spielplatz aufgefallen.
Und wie steht es in Zeiten der Corona-Pandemie um die Disziplin beim Maskentragen? Wie auf fast allen Spielplätzen der Stadt ist das sehr unterschiedlich ausgeprägt. Dabei gilt im Fredenbaumpark sogar auf allen Wegen an den Wochenenden von 12 bis 20 Uhr Maskenpflicht.

An Wochenende gilt im Fredenbaumpark generelle Maskenpflicht - inzwischen sogar bis 20 Uhr. © Oliver Volmerich
Barrierefreiheit und Sitzgelegenheiten:
Besondere Einrichtungen zur Barrierefreiheit oder spezielle Spielgeräte gibt es nicht. Der Kleinkinder-Spielplatz ist aber ebenerdig gut erreichbar, der Jugendspiel-Bereich nur zum Teil. Das große Klettergerüst liegt auf einem Hügel.
Sitzbänke für Eltern gibt es auf dem Kleinkinder-Spielplatz reichlich. Ansonsten bieten auch große Steine oder Holzkonstruktionen Sitzgelegenheiten.

Jede Menge Klettermöglichkeiten gibt es in der Spielelandschaft. © Oliver Volmerich
Am Jugendspielplatz sind die Sitzbänke etwa knapper und weitläufiger verteilt, aber ebenfalls gut ebenerdig erreichbar. Nicht zuletzt laden die weitläufigen Wiesen der Spiellandschaft aber auch dazu ein, eine Decke auszubreiten. „Es gibt richtig viel Platz und Natur. Hier kann man auch gut picknicken oder Fußballspielen“, freut sich Jasha.
Anfahrt/Parkplätze:
Für Besucher des Fredenbaumparks gibt es Parkplätze an der Beethovenstraße am Klinikzentrum Nord und in der Nähe des Mendesportplatzes mitten im Park. Dieser Parkplatz ist über eine verkehrsberuhigte Zufahrtsstraße über die Lindenhorster Straße erreichbar. Von dort erreicht man dann in fünf bis zehn Minuten die beiden Spielplätze. Die Wege sind im Park ausgeschildert.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist der Fredenbaumpark über die Stadtbahn-Station Fredenbaum mit der U41 (Brambauer-Hörde) oder U45 (Fredenbaum-Westfalenhallen) erreichbar. Auch mehrere Buslinien fahren hier. Der Fußweg von der Haltestelle zu den Spielplätzen ist allerdings etwas weiter. Gut 20 Minuten sollte man einplanen.
Läden und Toiletten:
Läden gibt es im Park nicht, allerdings das Ausflugslokal Schmiedingslust mit großem Biergarten. In unmittelbarer Nähe gibt es auch eine öffentliche Toilettenanlage. Sie liegt etwa 5 Minuten zu Fuß von den Spielplätzen entfernt.
Ausflugstipps in der Nähe:
Wieso in der Nähe? Der Fredenbaumpark ist selbst ein tolles Ausflugsziel, der zu ausgedehnten Spaziergängen einlädt. Er gilt mit mehr als 120 Jahren Geschichte als ältester Stadtpark Dortmunds. Anziehungspunkte sind die beiden Teiche. Auf dem großen Teich kann man im Sommer Tretboot oder Ruderboot fahren.
Auf der Festwiese und an der Konzertmuschel gibt es regelmäßig Veranstaltungen. Und mit der Schmiedingslust auch ein richtiges Ausflugslokal.
In unmittelbarer Nähe des Jugendspielplatzes gibt es Grillplätze und Sportmöglichkeiten mit einem Beach-Volleyballplatz und Tischtennisplatten. Die Minigolf-Anlage ist zurzeit allerdings geschlossen.

Gleich zwei Teiche gibt es im Fredenbaumpark. © Oliver Volmerich
Einen Besuch wert sind auch die Bootshäuser am Dortmund-Ems-Kanal, die durch den Park direkt erreichbar sind. Hier kann man, wenn man Glück hat, den Deutschland-Achter oder andere Ruderboote beim Training beobachten.
Und dann ist da ja noch ein ganz besonderer Spielplatz: die Erlebniswelt Fredenbaum rund um das Riesen-Indianerzelt Big Tipi. Der Abenteuerspielplatz nebst Tiergehege ist eine besondere Attraktion.

Tiergehege und das Riesen-Indianerzelt Big Tipi gehören zur Erlebniswelt Fredenbaum. © Dieter Menne Dortmund
Ganz in der Nähe liegt auch das Naturmuseum am Fredenbaum. Welche Angebote man aktuell nutzen kann, hängt natürlich sehr von der Corona-Lage ab.
Fazit:
Der Fredenbaumpark ist generell einen Ausflug wert. Die beiden Spielplätze sind dabei nur eines von vielen Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche. Von Jasha und Lara gibt es für den großen Spielplatz 4 beziehungsweise 4,5 Punkte auf einer Skala von 1 bis 5. Von Lara gibt es einen halben Punkt Abzug von der Bestnote wegen der lahmen Seilbahn. Ansonsten lobt sie: „Hier hat man ziemlich viel Spaß.“
SPIELPLATZ-CHECK
Wie gut sind Dortmunds Vorzeige-Spielplätze? Und an welchen Stellen muss sich dringend etwas tun? In den kommenden Wochen begutachten wir im Rahmen einer Serie zusammen mit Dortmunder Familien einige der fast 350 Spielplätze der Stadt.Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
