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Retten Umweltschützer eine ökologisch wertvolle Fläche doch noch vor der Bebauung?
Bauprojekt
Es geht um 17.000 Quadratmeter Grünfläche. Die grüne Oase soll bebaut werden. Der Rat der Stadt Dortmund hat schon Ja gesagt. Jetzt könnte es eine Klage geben.
Vielleicht ist diese Nachricht die Wende in einem Prozess, der sich nun schon über mehr als zwei Jahre hinzieht. „Der Beirat bei der unteren Naturschutzbehörde (Naturschutzbeirat) hat sich am 4.9.2019 einstimmig gegen die geplante Wohnbebauung „Am Lennhofe“ (Bebauungsplan Hom 252) in Barop ausgesprochen“, heißt es ganz nüchtern in einer Mail, die Thomas Quittek, Sprecher des BUND, verschickt hat. Der Beirat bittet die Verwaltung, die Planung wegen der hohen ökologischen Bedeutung dieser Fläche aufzugeben.
Aber worum geht es überhaupt? Es handelt sich um eine Fläche, die zwischen den Straßen Am Spörkel und Menglinghauser Straße liegt. Hier sollen bis 2022 18 öffentlich geförderte Reihenhäuser, fünf größere Gebäude mit 30 Eigentumswohnungen und sechs Doppelhaushälften entstehen.
Offenlegung des Bebauungsplanes im nächsten Jahr
Anwohner und Naturschützer wehren sich seit Langem vehement gegen eine Bebauung. Aber hat der Protest eine echte Chance? „Vermutlich nicht“, sagt Bezirksbürgermeister Hans Semmler.

Hier liegt die geplante Baufläche. © Grafik
Da der Rat der Stadt Dortmund schon grünes Licht für eine Bebauung gegeben habe, würde eine Tendenz in diese Richtung gehen. Aber es würden zurzeit alle Einwände der Bürger neu geprüft. So sei mit einer Offenlegung des Bebauungsplanes auch erst im ersten oder zweiten Quartal 2020 zu rechnen.
Eine Vorstellung, in welche Richtung es am Lennhofe geht, bekamen die Bürger schon in einem Schreiben des Stadtrates Arnulf Rybicki, das die Einwände der Bürgerinitiative „Rettet das Lennhof-Biotop“ sozusagen vernichtete. So ist unter anderem zu lesen, dass die Vermutung der Bürger, dass auf dem Gelände medizinische Abfälle entsorgt worden sind, nicht bestätigt werden könne. Umwelt- und andere Aspekte würden aber noch weiter berücksichtigt.
Keine Verunreinigung des Grundwassers
Auch die durch die Bürgerinitiative veranlassten Wasserproben, die nach Meinung der Bürger eine Verunreinigung nachweisen würden, würden dieses nicht belegen. „Es liegt keine hohe Belastung vor und die Befürchtung, dass durch den Grundwasseraustritt eine Verunreinigung oder gar eine Kontamination des Umfelds entstehen würde, ist unberechtigt“, so steht es schwarz auf weiß in dem Schreiben.
Auch die Sache mit dem oberflächennahen Bergbau, den die Anwohner auf der Fläche vermuteten, wurde von der Stadt Dortmund widerlegt. So gehöre das Plangebiet nach dem Kartenwerk der Bezirksregierung Arnsberg nicht zu den Flächen, unter denen Bergbau stattgefunden habe.
Es könnte auf eine Klage hinauslaufen
Für die Mitglieder der Bürgerinitiative gilt jetzt alle Hoffnung den Einwänden des Beirates der unteren Naturschutzbehörde. Und wenn das nicht hilft? Falls die Politik nicht noch einlenken und die Bebauung zulassen würde, dann bliebe nur noch der Weg einer Klage, so ist aus den Reihen der Bebauungsgegner zu hören.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
