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Gastronomen dürfen wieder öffnen – die einen jubeln, die anderen nicht
Coronavirus
Der Termin steht fest: Am 11. Mai dürfen Gaststätten in NRW wieder öffnen. So reagieren Gastronomen aus dem Dortmunder Westen auf Armin Laschets Nachricht am Mittwoch (6.5.).
Grund zum Jubeln sieht Antonio Link, Chef des Bier-Restaurants „Hopfen und Salz“ in Lütgendortmund, nicht. Er hat gerade die Pressekonferenz von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) im Internet verfolgt. „Es ist toll, dass wir am 11. Mai wieder öffnen dürfen, doch das Go kommt viel zu spät“, sagt der 42-Jährige auf Anfrage dieser Redaktion.
Der Lütgedortmunder Gastronom befürchtet „exorbitant hohe Auflagen“. „Aber das werden wir ja erst durch Pinkwart erfahren.“ Laschet hatte angekündigt, dass NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) alle Details zur Gastronomie am Donnerstag erläutern werde.
Allein durch den Verlust von 30 bis 50 Prozent der Plätze aufgrund von angedachten Abstandsregeln befürchtet Link hohe Umsatzeinbußen. „Wir haben 100 Prozent Kosten, aber nur 60 Prozent Umsatz“, rechnet er vor.
Desinfektionsspender für 2500 Euro gekauft
In kontaktlose Desinfektionsspender habe er bereits 2500 Euro investiert, weitere 1000 Euro in Desinfektionsmittel. „Das sind neue Kosten, die bleiben werden.“ Es werde auf jeden Fall eine betriebswirtschaftliche Herausforderung.
Insgesamt seien er und sein Team aber gut auf die Wiedereröffnung vorbereitet. „Das Hygienekonzept steht und für die Gäste haben wir Erklärtafeln vorbereitet.“ Wann genau er in der nächsten Woche eröffnen wird, steht noch nicht fest. „Aber Montag ist unser Ruhetag.“
Im Restaurant und Café „täglich“ in Huckarde ist man ebenfalls noch sehr verhalten, was die Lockerungen angeht. „Wir warten erstmal ab, was da noch für weitere Informationen kommen“, sagt ein Mitarbeiter auf Anfrage der Redaktion.
In den vergangenen Wochen hat das Restaurant Speisen zum Abholen angeboten. Dass es jetzt wieder öffnen darf, sei erst einmal eine positive Nachricht, so der Mitarbeiter. „Aber ich bin mir sicher, da kommen noch einige Regelungen beispielsweise, was den Abstand angeht.“

Niko Savidis und sein achtköpfiges Team sind begeistert, dass sie die Sportklause am 11. Mai wieder öffnen dürfen. Gespannt ist man dort auf die Auflagen, über die Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart am Donnerstag informieren wird. © Uwe von Schirp
In Nette überwiegt die Freude
Bei Niko Savidis von der Sportklause in Nette überwiegt die Freude. „Auch wenn wir die Auflagen noch nicht kennen, meine Crew und ich freuen uns einfach, dass es wieder losgeht“, sagt der Wirt. Ein bisschen habe er schon mit der Nachricht, dass er öffnen darf, gerechnet.
„Ich habe mir gedacht, wenn die Bundesliga wieder losgeht, dann müssen auch die Gaststätten wieder öffnen.“ Große Vorbereitungen für Montag wird es nicht geben, denn für die Wiedereröffnung sei er gut gerüstet.
Eine neue Spülmaschine und Hygienespender gehören jetzt zur Ausstattung des Restaurants. Auf die Gäste wartet zudem eine neue Einrichtung des Gastraums. 8500 Euro habe er dafür in die Hand genommen, so Niko Savidis.
„Wir fangen jetzt alle wieder bei Null an und müssen dafür kämpfen, dass es wieder so wie früher wird.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.

Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
