Zum Menü-Karussell ins Matenaar: ein Restaurant im Dortmunder Süden. © Jörg Bauerfeld
Menü-Karussell
Restaurant Matenaar: Wenn die Knusper-Blutwurst sich an die Jakobsmuschel schmiegt
Obwohl das Restaurant Matenaar regelmäßig beim Gourmet-Treffpunkt „Dortmund à la carte“ vertreten ist, bleibt es ein wenig im Verborgenen. Ein Besuch gibt Einblicke in Küche und Service.
In Dortmund und Umgebung dreht sich auch in diesem Jahr wieder das Menü-Karussell. Vom 1. September bis zum 31. Oktober kann in teilnehmenden Restaurants geschmaust werden. Wie der Titel schon sagt, kann der Gast ein Menü auswählen inklusive der begleitenden Getränke.
Auch das Restaurant Matenaar an der Marsbruchstraße beteiligt sich an dem Menü-Karussell. Ein Haus, das gefühlt immer ein wenig unter dem Radar fliegt, wenn es um Gastronomie in Dortmund geht. Bekannter ist das Matenaar, das es seit 2012 in Aplerbeck gibt, vor allem im Bereich Catering.
An der Ecke Märtmannstraße / Marsbruchstraße liegt das Matenaar. Parkplätze gibt es genügend auf dem P&R-Parkplatz gegenüber. © Jörg Bauerfeld
Also war es an der Zeit, dem Restaurant in Aplerbeck einmal einen Besuch abzustatten. Ein Tisch für zwei mit Hund reserviert und los ging die Karussellfahrt. Der erste Eindruck? Das Matenaar liegt in einem alten Gebäude an der Ecke Märtmannstraße / Marsbruchstraße. Dort gibt es schon seit Ewigkeiten Gastronomie. Von außen macht es einen netten Eindruck, nur ein wenig unscheinbar. Auch Rollstuhlfahrer können hinein. Eine kleine Rampe am Eingang macht das möglich.
Gemütlich, aber sicher Geschmackssache
Und innen? Das Restaurant wirkt gemütlich, wobei das Ambiente immer Geschmackssache ist. Ich persönlich mag es lieber moderner und nicht so „voll gestellt“. Aber wie gesagt, das liegt immer in der Betrachtung jedes einzelnen.
Die Vorspeisen werden mit einer Etagere an den Tisch gebracht. Einmal warm und zweimal kalt. © Jörg Bauerfeld
Der Empfang war freundlich. Der Kellner bot uns einen Tisch in einem zweiten Raum an (der Restaurantbereich ist optisch zweigeteilt). Dort gab es auch mehr Platz für den Hund, der freundlich begrüßt wurde. Groß ist das Matenaar nicht. Es hat vielleicht 50 bis 60 Sitzplätze. Der Kellner hatte die wenigen Gäste an diesem Abend im Blick und sorgte sich auch genügend.
Aber was kann das Menü? Da werden sich wie immer die Geister scheiden. Mein Tipp: vorher im Internet schauen, was angeboten wird. Ob man Lust hat zu experimentieren oder eben nicht. Da ich sowieso alles zumindest probiere, war das Menü im Matenaar durchaus richtig. Denn es gab doch das eine oder andere „mutige“ Angebot bei den Speisen.
Scampi an Kräutersahnesauce mit einem Hauch Knoblauch und Tomatenstücken mit Fettuccine und Salat. © Jörg Bauerfeld
Gewählt werden nur die Hauptgerichte, die anderen Gänge kommen wie beschrieben. Wobei auch Änderungen möglich sind und wer vegetarisch genießen möchte, der kann das im Rahmen des Menü-Karussells hier auch. Nach Absprache.
Holundersuppe sicher ein mutiger Versuch
Die Vorspeise wurde auf einer Etagere angerichtet. Drei Appetithappen, die aber durchaus schon üppig waren. Jakobsmuscheln auf Süßkartoffelstampf mit Knusper-Blutwurst, Emsländisches Dry Aged Roastbeefröllchen mit Preiselbeer-Meerrettichsahne gefüllt und Forellencreme auf Pumpernickel.
Wobei mein Favorit die Jakobsmuschel mit Blutwurst waren. Meine Frau mag beides nicht – Geschmacksache eben.
Mutig fand ich dann den Zwischengang. Eine Holundersuppe mit Parmesan-Knusper . Mit Sicherheit nicht jedermanns Sache. Ich fand sie okay. Sicher mal einen Versuch wert.
Scampi und Dry Aged Filetsteak mit Steinpilzrahm
Dann der Hauptgang – ich wählte Scampi an Kräutersahnesauce mit einem Hauch Knoblauch und Tomatenstücken mit Fettuccini und Salat. Meine Frau das Emsländer Dry Aged Filetsteak mit Steinpilzrahm und Kartoffelbaumkuchen.
Unfassbar lecker, der Nachtisch: Zabaione mit Früchten der Saison und hausgemachtem Vanilleeis. © Jörg Bauerfeld
Beide Gerichte konnten überzeugen, wobei bei den Fettuccini etwas der Pfiff fehlte. Zusammen mit den auf den Punkt gebratenen Scampi war das Gericht aber völlig in Ordnung. Ich hätte mir nur ein wenig mehr Soße gewünscht. Auf Nachfrage wäre sicher auch etwas nachgekommen. Sehr coole Idee, die Kartoffelbaumkuchen auf dem Teller meiner Frau. Echt lecker.
Zum Niederknien dann die Nachspeise. Ein Hammer. Zabaione mit Früchten der Saison und hausgemachtem Vanilleeis. Dann war die Karussellfahrt zu Ende. Das komplette Menü kostete inklusive Getränke pro Person 56,90 Euro.
Guter Geschmack aber es fehlte ein wenig der letzte Pfiff
Mein Fazit: Eine gute solide Küche im Matenaar, vielleicht etwas zu rustikal auf den Teller gebracht. Bei den Getränken hätte ich mir etwas mehr Beratung gewünscht, was wozu am besten passt. Wir blieben beim Weißwein. Grauer und weißer Burgunder.
Und ansonsten: Eine freundliche Bedienung, eine angenehme Atmosphäre beim Essen. Für mich fehlte bei den Speisen ein wenig der letzte Pfiff. Lecker war’s trotzdem.
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