Nach zwei Jahren mit leicht gesunkenen Einwohnerzahlen ist die Dortmunder Bevölkerung im vergangenen Jahr wieder gewachsen. Zum Stichtag 31.12.2022 waren 609.546 Menschen in der Stadt gemeldet. Ende 2021 waren es noch 602.713 Einwohner. Das vermeldet die Verwaltung auf der städtischen Internetseite.
Das Bevölkerungswachstum im Jahr 2022 belief sich auf 6.833 Menschen (+1,1 Prozent). Grund sei in erster Linie der Zuzug Geflüchteter infolge Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine, schreibt die Stadt in ihrer Auswertung. Insgesamt verzeichnete diese 37.445 Zuzüge. Dieser Wert ist fast identisch mit dem aus 2015 - das Jahr der großen „Flüchtlingskrise“. Damals gab es 37.985 Zuzüge.
Jeder Vierte lebt allein
Von den 609.546 Dortmundern haben 40 Prozent (240.300 Menschen) einen Migrationshintergrund. Durch die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine und dem Nahen Osten habe sich dieser Anteil im vergangenen Jahr deutlich erhöht, so die Stadt. Ende 2021 lebten 226.701 Menschen mit Migrationshintergrund in Dortmund.
Die 609.546 Dortmunder verteilen sich nach Angaben der Stadt auf 315.875 Haushalte. Jede vierte Person lebt alleine. Damit ist jeder zweite Haushalt ein Einpersonenhaushalt. Durchschnittlich zählt die Stadt 1,9 Personen pro Haushalt.
Die Altersklassen der Mitt-50er („Babyboomer-Jahrgänge“) waren 2022 am stärksten vertreten. Gegenüber 2012 ist die Gruppe der Erwachsenen von 25 bis 40 Jahren durch die starke Zuwanderung deutlich größer geworden. Analog stieg auch die Zahl der Kinder im Alter bis zu zehn Jahren deutlich an.
Nordstadt hat die Nase vorn
Bei den einwohnerstärksten Stadtbezirken hat die Nordstadt die Nase vorn. Hier lebten zum Stichtag 60.641 Menschen. Auf Platz zwei liegt die östliche Innenstadt mit 58.140 Einwohnern. Die Stadtbezirke mit den wenigsten Menschen sind Huckarde (36.489) und Eving (39.211).
Der Blick auf die Bevölkerungsentwicklung in den vergangenen zehn Jahren zeigt: Dortmunds Einwohnerzahl ist fast kontinuierlich gestiegen. Von 2012 bis 2016 verzeichnete die Stadt insgesamt ein Plus von 22.138 Menschen - durch Zuwanderung.
In den Folgejahren hielt sich die Einwohnerzahl recht stabil im Bereich von knapp über 600.000. Die einzigen beiden Jahre seit 2012, in denen jeweils ein leichter Rückgang verzeichnet wurde, waren die von der Corona-Pandemie geprägten Jahre 2020 und 2021. Der erste richtige Ausreißer nach oben seit 2016 war eben das Jahr 2022.
Dortmund ist weiterhin die bevölkerungsreichste Stadt des Ruhrgebiets. Auf Platz zwei rangiert Essen mit 593.489 Einwohnern (Stand: 31.12.2022).
Ihren niedrigsten Stand in diesem Jahrtausend hatte die Dortmunder Bevölkerung im Jahr 2010 erreicht. Damals waren nur 576.704 mit ihrem Hauptwohnsitz hier gemeldet. Die bisherige Höchstbevölkerungszahl in der Geschichte der Stadt Dortmund liegt bei 657.804. Diese wurde Ende 1965 erreicht.
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