Bleibt Dortmund die größte Stadt im Ruhrgebiet?

© Stephan Schütze (A)

Bleibt Dortmund die größte Stadt im Ruhrgebiet?

rnEinwohner-Entwicklung

Dortmund ist die größte Stadt im Ruhrgebiet. Doch bleibt das so? Eine aktuelle Prognose zum Bevölkerungswachstum nennt neue Zahlen.

Dortmund

, 10.03.2022, 07:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie viele Wohnungen müssen in den nächsten Jahren gebaut werden? Wie viele Kita-Plätze und Schulen müssen eingerichtet werden? Das sind wichtige Entscheidungen für die Stadtpolitik, die in hohem Maße von der Entwicklung der Bevölkerungszahlen abhängen.

Lange Zeit wurde Dortmund ein deutliches Bevölkerungs-Minus prognostiziert. Von „Infrastruktur-Revision“ war schon die Rede, also die Anpassung von Strukturen an weniger Einwohner. Das änderte sich, als Dortmund plötzlich Bevölkerungswachstum verzeichnete und die Prognosen weiteren Zuwachs vorhersagten.

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Von 587.000 auf bis zu 612.000 Einwohner im Jahr 2040 sollte Dortmund wachsen, prognostizierte der Landesbetrieb IT.NRW, der als Statistisches Landesamt fungiert, noch 2019.

Jetzt gibt es aber eine neue Bevölkerungsprognose der Landesstatistiker, die die bisherigen Berechnungen über den Haufen wirft. Danach soll die Einwohnerzahl Dortmunds in den nächsten Jahren stagnieren bis leicht sinken.

Leichter Schwund bis 2050

Konkret geht IT.NRW jetzt von einem leichten Bevölkerungsschwund von 0,6 Prozent bis 2050 aus. Nach den Landesdaten zählte Dortmund Ende 2021 587.696 Einwohner. Für 2030 werden nun 586.516, für das Jahr 2040 584.743 und für 2050 von 584.138 prognostiziert.

Das Durchschnittsalter der Dortmunder soll bis dahin von 43,5 auf 44,2 Jahre steigen. Vor allem die Gruppe der Hochaltrigen über 80 Jahre würde stark wachsen - um 37,1 Prozent. Statt jetzt 6,8 Prozent wären 2050 9,4 Prozent der Dortmunderinnen und Dortmunder über 80 Jahre alt.

Minus auch in NRW und im Ruhrgebiet

Dortmund liegt mit der generellen Einwohner-Entwicklung durchaus im Landestrend. Denn für NRW sagen die Statistiker ein Bevölkerungs-Minus bis 2050 von 1,7 Prozent voraus, für das Ruhrgebiet von 3,6 Prozent. Die Metropole Ruhr würde damit leicht unter die 5-Millionen-Marke sinken.

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Wie belastbar die Prognose ist, ist unklar. In der Tat ist das Bevölkerungswachstum in den vergangenen zwei Jahren gebremst worden, wie auch die Zahlen der Stadt Dortmund zeigen. Sie geht allerdings grundsätzlich von höheren Werten aus, weil Landes- und Stadtstatistiker die Bevölkerungszahl anders berechnen.

Die Landesdaten basieren auf dem Zensus von 2011, bei dem nur ein Teil der Einwohnerschaft erfasst wurde. Diese Stichprobe wurde dann hochgerechnet und wird fortgeschrieben. Die Dortmunder Zahlen basieren auf dem aktuellen Melderegister der Stadt.

Dortmund bleibt größte Stadt im Revier

Danach hat Dortmund bereits 2016 die Marke von 600.000 Einwohnern überschritten. Für Ende 2021 gibt die Stadt eine Einwohnerzahl von 602.713 an - 452 weniger als ein Jahr zuvor. IT.NRW nennt für 2021 eine Einwohnerzahl von 587.696.

Ein kleiner Trost bleibt Dortmund trotz der absehbar leicht sinkenden Bevölkerungszahl. Denn nach der aktuellen Prognose von IT.NRW bliebe man auf jeden Fall die größte Stadt im Ruhrgebiet.

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Nach der 2019 veröffentlichten Bevölkerungsvorausberechnung wäre Dortmund im Jahr 2040 von der damals ebenfalls wachsenden Stadt Essen überholt worden, die auf 613.000 Einwohner kommen sollte. Jetzt wird für Essen bis 2050 ebenfalls ein leichtes Bevölkerungs-Minus vorhergesagt. Die Stadt bleibt damit auch langfristig bei der Einwohnerzahl hinter Dortmund auf Platz 2 im Ruhrgebiet.

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