Neubaugebiete wie das Hohenbuschei-Areal in Brackel haben zum Bevölkerungswachstum in Dortmund beigetragen.

© Hans Blossey

Viele Menschen ziehen nach Dortmund - doch die Stadt hat ein Problem

rnEinwohnerstatistik

Dortmund wächst. Das belegen die neuesten Daten zur Einwohnerstatistik. Interessante Entwicklungen gibt es auch bei denen, die neu nach Dortmund ziehen oder der Stadt den Rücken kehren.

Dortmund

, 18.06.2020, 11:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als wachsende Stadt mit mehr als 600.000 Einwohnern verkauft sich Dortmund schon seit Jahren. Für das Jahr 2019 nennen die städtischen Statistiker genau 603.609 Einwohner.

Jetzt gibt es auch die offiziellen Zahlen des Landesbetriebs IT NRW, der als Statistisches Landesamt fungiert: Er meldet für Ende 2019 in Dortmund eine Einwohnerzahl von 588.250.

Seit Jahren unterschiedliche Zahlen

Wie es zu den unterschiedlichen Zahlen kommt, ist unter Experten schon seit Jahren umstritten. Das Problem: Die Daten von IT NRW basieren auf dem Zensus von 2011, einer Art Mini-Volkszählung, bei der nur ein Teil der Einwohnerschaft erfasst wurde. Diese Stichprobe wurde dann hochgerechnet und fortgeschrieben. Die Dortmunder Zahlen basieren auf dem aktuellen Melderegister der Stadt.

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Das Datenproblem besteht auch bei anderen Städten. So meldet die Stadt Essen selbst mehr als 590.000 Einwohner, die Landesstatistik weist dagegen nur 582.760 aus. Düsseldorf kommt nach eigener Zählweise auf mehr als 640.000 Einwohner, bei IT NRW sind es 621.877.

Fest steht: Dortmund bleibt nach Köln und Düsseldorf und vor Essen die drittgrößte Stadt in NRW und legt weiter an Einwohnern zu. Nach den Zahlen von IT NRW hat Dortmund im vergangenen Jahr 1240 Einwohner dazugewonnen.

Positives Wanderungsergebnis

Eine weitere am Mittwoch (17.6.) veröffentlichte Statistik zeigt auch, woher die neuen Dortmunder kommen. Denn die Stadt profitiert von einem positiven Wanderungsverhältnis. Das heißt: Es ziehen mehr Menschen nach Dortmund als wegziehen.

Für 2019 meldet IT NRW für Dortmund 29.030 Zuzüge und damit fast genau so viele wie im Vorjahr (-0,5 Prozent). Die Zahl der Fortzüge ist um 2,2 Prozent auf 27.570 gesunken. Im Saldo ergibt sich für Dortmund damit ein Wanderungsgewinn von 1460 Menschen.

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Mit 13.685 kamen viele Neu-Dortmunder aus anderen Städten in NRW. Gut jeder dritte Zuwanderer - genau 10.551 - kam aus dem Ausland. Umgekehrt zogen aus Dortmund 14.695 Menschen innerhalb NRWs um. Das sind immerhin 3 Prozent weniger als 2018.

Hier spiegelt sich aber das grundsätzliche Problem wieder, dass Dortmund Einwohner vor allem ins nahe Umland verliert, wo etwa Baugrundstücke einfacher und günstiger zu haben sind.