Die Polizei Dortmund hat bereits angekündigt, dass die Zahl der rechts motivierten Straftaten in Dortmund deutlich angestiegen ist. Genaue Zahlen nannte die Behörde bislang mit Blick auf die ausstehende Veröffentlichung des Verfassungsschutzberichtes noch nicht. Auf Anfrage der Landtagsfraktion der Grünen hat das Innenministerium nun mitgeteilt, dass sich die Zahl der rechts motivierten Straften in Dortmund verdoppelt hat. Die Antwort liegt unserer Redaktion vor.
Daraus geht hervor: Während die Polizei im Jahr 2023 in Dortmund noch 150 politisch rechts motivierte Straftaten erfasst hat, waren es im Jahr 2024 295 Straftaten.
Landesweit sind die politisch rechts motivierten Straftaten in NRW um rund 59 Prozent auf einen Höchststand von 5641 Straftaten seit der Einführung des Kriminalpolizeilichen Meldedienstes zur politisch motivierten Kriminalität gestiegen (2023 waren es 3549). Auch deutschlandweit gibt es einen Anstieg um mehr als 17 Prozent.
„Hohe Zahl ist alarmierend“
„Die hohe Zahl der rechtsextrem motivierten Straftaten ist alarmierend. Es ist beschämend und muss ein Weckruf sein, dass auch hier bei uns in Dortmund die Zahl der Taten gestiegen ist“, sagt Michael Röls-Leitmann, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Dortmund. „Neben einer konsequenten Strafverfolgung müssen wir uns alle Hass und Hetze immer und überall entgegenstellen.“
Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange hatte sich im Februar angesichts der steigenden Zahlen auf Bundesebene und in Dortmund besorgt gezeigt. „Der Anstieg zeigt vor allem eines: Die Polizei Dortmund und andere Ermittlungsbehörden müssen und werden wachsam bleiben im Kampf gegen den Rechtsextremismus, um gemeinsam die Demokratie zu verteidigen.“
Man werde die Maßnahmen gegen die rechtsextreme Szene weiter hochhalten, kündigte der Polizeipräsident an, obwohl diese nach Wegzügen erheblich an Organisationsfähigkeit eingebüßt habe.
Rechtsextreme Angriffe
Wie der Antwort des Innenministeriums zu entnehmen ist, handelt es sich bei den erfassten rechts motivierten Straftaten überwiegend um Propagandadelikte (194) und Volksverhetzungen (45). Ansonsten sind Sachbeschädigungen (24), Beleidigungen (10), nicht näher benannte sonstige Straftaten (7) und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz (1) erfasst worden. Außerdem registrierte die Polizei zehn Gewaltdelikte und vier Bedrohungen/Nötigungen in Dortmund.
So hatte es im Januar etwa einen Angriff mit Pfefferspray auf eine Anti-AfD-Demo gegeben. Im Februar war ein linker Blogger in Dorstfeld ausgeraubt und leicht verletzt worden.
Hinweis: Dieser Artikel ist erstmals am 26.3.25 erschienen.