Nach Gewalttaten: Jugendhilfe-Projekt Rampe II bis Ende des Jahres verlängert
Rampe II
Das Jugendhilfe-Projekt Rampe II in Dortmund läuft aus. Die Hörder Bezirksvertretung hat eine Gnadenfrist bis Ende des Jahres ermöglicht. Ob es dann weitergeht, ist noch offen.
Die Hörder Politiker stehen voll hinter Rampe II. Die Stadt Dortmund hatte das Jugendhilfe-Projekt nach dem gewaltsamen Tod eines 15-jährigen Mädchens 2018 im Parkhaus am Hörder Bahnhof initiiert und für drei Jahre finanziert. 2021 wurde eine Verlängerung um ein Jahr beschlossen; 2020 hatte es erneut eine Messerstecherei mit einem Toten in Hörde gegeben.
In der Hörder Semerteichstraße hatte die Hilfs- und Beratungsstelle für Jugendliche seit 2018 eine feste Adresse. Obwohl es neue Gewalttaten und Schwerverletzte in Hörde gegeben hat, soll das Projekt jedoch zum 15. Oktober dieses Jahres auslaufen.
Die Stadt Dortmund hatte argumentiert, Hörde unterscheide sich nicht grundlegend von anderen Stadtbezirken. Jugendliche wären heutzutage zunehmend mobiler und nicht an ein Quartier gebunden. Kleinere Vorfälle gebe es überall, Verletzungen mit Messern seien die Ausnahme.
Am Bahnhof treffen alle aufeinander
Der Phoenix-See sei ein großer Anziehungspunkt für Jugendliche, sagen indes die Sozialarbeiter des Rampe-Projekts. „Sie kommen aus anderen Stadtteilen, um ihre Freizeit hier zu verbringen.“ Der Hörder Bahnhof wird dann zum großen Knotenpunkt, wo viele Menschen aufeinandertreffen und manchmal Situationen eskalieren. Auch dort setzt das Projekt mit aufsuchender Sozialarbeit an.

Am Hörder Bahnhof gab es in der Vergangenheit mehrere Gewalttaten. © Kevin Kindel (A)
„Wir möchten das unbedingt weiterführen“, sagt dazu der Hörder Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock (CDU). „Die Rampe hat in den letzten Jahren außerordentliche Arbeit im Stadtbezirk Hörde geleistet.“ Deshalb hat die Bezirksvertretung (BV) eine Weiterfinanzierung bis Ende des Jahres beschlossen.
Der Rat der Stadt müsste dann entscheiden, ob es weitergeht. Denn für eine Dauerfinanzierung fehlten der BV die Mittel, so Michael Depenbrock. Die Signale seien aber positiv, sagt er vorsichtig.
Bericht über die Arbeit von Rampe II erwartet
Zum 21. September soll ein Evaluationsbericht vorliegen. „Konsequenzen daraus können also erst danach umgesetzt werden“, hatte CDU-Fraktionsvorsitzende Petra Mück in ihrem Antrag auf eine Verlängerung bis Ende des Jahres und die Übernahme von Miete und Personalkosten aus den Mitteln der Bezirksvertretung argumentiert.