
© Volker Petersen
Radfahrer sollen endlich aus der Hombrucher Fußgängerzone verschwinden
Neues Konzept
Rücksichtslose Radfahrer gefährden immer wieder Fußgänger in der Hombrucher Harkortstraße. Das Problem besteht seit Jahren, aber jetzt wollen Stadtbezirksverwaltung und Polizei durchgreifen.
Die Regeln in Hombruchs Fußgängerzone sind eindeutig formuliert: Entlang der Fußgängerzone der Harkortstraße gilt für Fahrradfahrer wochentags ein Fahrverbot zwischen 8.30 Uhr und 19 Uhr.
Beschilderungen auf Höhe der Kreuzung Harkortstraße/ Behringstraße/Wupperstraße und aus der Gegenrichtung im Bereich der Tannenstraße weisen seit mehreren Jahren darauf hin.
Seither gibt es aber auch zahlreiche Radfahrer im Stadtbezirk, die die Verkehrsschilder missachten. Mal aus Unachtsamkeit, mal mit voller Absicht, wie Bezirksbürgermeister Hans Semmler weiß.
Beleidigt und ignoriert
„Die Radfahrer direkt anzusprechen und sie zu bitten abzusteigen, habe ich mittlerweile aufgegeben“, resigniert Semmler. Entweder sei er ignoriert oder gar beleidigt und beschimpft worden, wenn er auf das Radfahrverbot hingewiesen habe.
Das Ordnungsamt der Stadt Dortmund sei in den vergangenen Jahren um Hilfe gebeten worden, um den Missstand zu beheben. Zwar hätten Ordnungsamtmitarbeiter das Problem in den Fokus genommen, aber dauerhaft hätte man die Situation laut Semmler nicht in den Griff bekommen.
Die aktuelle Beschwerde einer Hombrucherin hat jetzt für eine Kehrtwende in Sachen Radfahrer-Problematik gesorgt. Hans Semmler nahm diese zum Anlass, bei der Hombrucher Polizeiwache um Hilfe zu bitten.
Polizei erarbeitete Konzept
Auf Bitten Semmlers will sich zukünftig die Polizei im Stadtbezirk um das Problem kümmern. Dafür hat der neue Wachleiter Michael Nockelmann mit seinen Kollegen ein spezielles Konzept erarbeitet.

Der Marktplatz in Hombruch sieht friedlich aus, wenn keine Radfahrer unterwegs sind. © Alina Meyer (Archiv)
Laut der Pressestelle der Polizei sollen die Hombrucher Bezirkspolizisten längerfristig in der Fußgängerzone Präsenz zeigen und so das Problem auch ganz konkret angehen können.
Für welchen Zeitraum das Ganze angelegt ist, steht noch nicht fest, „aber dass die Sache nicht von heute auf morgen in den Griff zu bekommen ist, ist wohl klar“.
Neue Beschilderung vorgeschlagen
Von Seiten der Hombrucher Bürger gab es zudem weitere Vorschläge, wie die gegenwärtige Situation mit den Radfahrern zu lösen sein könnte.
So könnte zum Beispiel die bestehende Beschilderung modifiziert werden. Vorgeschlagen wurde ein Piktogramm eines durchgestrichenen Fahrrads mit den jeweiligen Uhrzeitangaben des Fahrverbots.
Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen noch notwendig sein werden, wenn das Konzept der Hombrucher Wache aufgeht.
In eigener Sache: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass wochentags ein Fahrverbot zwischen 19 Uhr und 8.30 Uhr bestehe. Tatsächlich besteht es zwischen 8.30 Uhr und 19 Uhr. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Fabian Paffendorf, Jahrgang 1978, kam 2003 zum Journalismus. Ursprünglich als Berichterstatter im Bereich Film und Fernsehen unterwegs, drehte er kleinere Dokumentationen und Making-Of-Berichte für DVD-Firmen. In diesem Zusammenhang erschienen seine Kritiken, Interviews und Berichte in verschiedenen Fachmagazinen und bei Online-Filmseiten. Seit 2004 ist der gebürtige Sauerländer im Lokaljournalismus unterwegs. Für die Ruhr Nachrichten schreibt er seit Herbst 2013.