Zehntausende Radfahrer in Lebensgefahr? Radweg entlang der B54 sorgt für Ärger im Landtag

Radweg entlang der B54 sorgt weiter für Ärger im Düsseldorfer Landtag
Lesezeit

Eigentlich ist Anja Butschkau eher besonnen. Doch eine Sache bringt die SPD-Politikerin, die in Dortmund-Hombruch wohnt, auf die Palme. Es geht um die B54 – genauer gesagt um den Radweg entlang der Bundesstraße und insbesondere um die Kreuzung mit der Aus- und Auffahrt „Rombergpark“.

Diese ist seit Jahren ein Gefahrenpunkt für die vielen Radfahrerinnen und Radfahrer, die die Strecke von der Dortmunder Innenstadt in den Dortmunder Süden nutzen. Die Radfahrer kreuzen hier die Auf- und Ausfahrt. Für den Radverkehr wurden lediglich kleine „Vorfahrt achten“-Schilder aufgestellt. Vor allem die Ausfahrt ist allerdings sehr unübersichtlich.

Ein Ortstermin, an dem auch Vertreter des ADFC teilnahmen, hat bereits im Sommer 2023 stattgefunden. Die einhellige Meinung war damals: Es muss etwas getan werden.

Ein Schild am Radweg an der B54 in Dortmund-Hombruch weist in Richtung Hörde.
Der Radweg entlang der B54 ist hoch frequentiert. Geht es hier doch ab in Richtung Rombergpark, Hörde oder Phoenix-West. © Jörg Bauerfeld

Straßen-NRW verantwortlich

Eines der Hauptprobleme ist eine ehemals schraffierte Fläche. Sie soll Autofahrerinnen und Autofahrer eigentlich dazu zwingen, den Fuß vom Gas zu nehmen und langsamer in die Ausfahrt einzufahren. Doch die Fläche ist so gut wie gar nicht mehr zu sehen. Verantwortlich für eine mögliche Erneuerung ist nicht die Stadt Dortmund, sondern Straßen.NRW. Doch hier scheint man keine Lust zu haben, etwas zu ändern.

Das meint zumindest Anja Butschkau, die auch Mitglied des nordrhein-westfälischen Landtags ist: „Wir reden hier nicht über den Neubau einer Autobahnbrücke oder die Sanierung eines Bahnhofs. Das Land schafft es seit sechs Jahren nicht, eine Fläche von 160 Quadratmetern neu zu markieren und gefährdet damit die Gesundheit von Radfahrerinnen und Radfahrern.“

2021 bereits angeordnet

Anja Butschkau hat sich daraufhin in einer Anfrage im Landtag bei Landesverkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) für die Umsetzung der von der Stadt Dortmund bereits für 2021 angeordneten Sicherheitsmaßnahmen eingesetzt. Laut Butschkau habe Krischer im Sommer 2023 zugesichert, dass die Erneuerung der Markierung zügig umgesetzt werde.

„Ich frage mich, was der Verkehrsminister unter ‚zeitnah‘ versteht. Ich erwarte jedenfalls, dass die Verkehrssicherheit für Zehntausende Radfahrerinnen und Radfahrer, die hier jährlich vorbeifahren, endlich gewährleistet wird“, äußert sich die Dortmunder Landtagsabgeordnete kritisch.

Denn dass es sich um eine durchaus heikle Querung handelt, belegen auch die Zahlen. Vier Unfälle mit sechs Verletzten ereigneten sich hier in den Jahren 2017 bis 2021. Die Stadt Dortmund hat mit der Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung in der Ausfahrt (aus Richtung Dortmund) ihr Möglichstes getan. Außerdem wurde die Beschilderung für Radfahrer verbessert.

„Auf die wichtige und immer wieder angemahnte Neuschraffur der Sperrfläche warten die Radfahrerinnen und Radfahrer nun schon seit 2018“, sagt Anja Butschkau. Deshalb hat sie nun nach einem Jahr erneut eine Anfrage zu diesem Thema an den Verkehrsminister gestellt.

Leonie (15) wird von Mitschülerinnen gemobbt und geschlagen: Schwere Vorwürfe gegen die Schule

Verkaufsoffene Sonntage in Dortmund: Insgesamt elf Tage sind von der Stadt geplant

Stadt verkauft Grundstück von Gutshof Brünninghausen : Viele Pläne scheiterten dort bereits