„Der Spaten muss fliegen“ oder „Die Ampel steht auf Grün“: Ach, wie optimistisch waren die Investoren, als es um die Reste des Guts Brünninghausen direkt am Rombergpark ging. Tolle Projekte, Wellness und Gastronomie – alles sollte wunderbar werden in und um den alten Gutshof im Dortmunder Süden, der eigentlich längst abgerissen sein sollte. Doch aus den unglaublichen Plänen ist nie etwas geworden. Wie Seifenblasen zerplatzten die Leuchtturm-Projekte.
Und jetzt, kommt das nächste Monsterprojekt? Könnte sein. Vielleicht ist es die Zusage, dass die geplante Brücke über die B54 endlich gebaut werden soll, die Mut macht. Noch 2024 soll es losgehen und der Rombergpark eine Anbindung an Phoenix-West erhalten. Das Gelände mit den Resten des alten Gutes Brünninghausen wird dann zur absoluten Top-Lage. Zwischen Rombergpark und Phoenix-West, von beiden Hotspots aus erreichbar.

Abriss war geplant
Fest steht, dass der Rat der Stadt Dortmund in seiner Sitzung im März 2024 den erneuten Verkauf des Grundstücks beschlossen hat. Doch welche „Erneuerungsbotschaft“ diesmal auf die Bürgerinnen und Bürger zukommt, ist noch ein Geheimnis. „Der Beschluss wurde im nichtöffentlichen Teil der Sitzung gefasst“, sagt Anke Widow, Pressesprecherin der Stadt Dortmund, „weitere Auskünfte können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht geben. Nach der noch ausstehenden Beurkundung des Grundstücksgeschäfts werden wir gemeinsam mit dem neuen Eigentümer über die weiteren Planungen informieren.“
Ob Teile der alten Anlage in die neuen Pläne einbezogen werden oder gar der Abriss der alten Gutsgebäude droht, steht also noch nicht fest. Dabei war das Schicksal der alten Gemäuer eigentlich schon vor 16 Jahren besiegelt.
Hier eine Zusammenfassung der Pläne und des Scheiterns:
2008 sollte zwischen Rombergpark und B54 bereits die Abrissbirne anrollen. Bürgerinnen und Bürger sammelten Unterschriften, um das alte Anwesen zu retten. Mehr als 4000 kamen damals zusammen. Die Gebäude blieben stehen. Vielleicht lag es an einem Investor, der drei Jahre später auf den Plan trat.
Wellness-Oase
2011 war die bis 1845 betriebene Gutsbrauerei Objekt der Begierde eines Investors, der Brauerei und Gastronomie wiederbeleben wollte. Den Zuschlag erhielt jedoch ein anderer. Marios Tampris wollte am Rombergpark eine Wellness-Oase, ein Hotel und ein Gesundheitshaus errichten lassen – für 43,5 Millionen Euro. Es blieb bei den guten Vorsätzen.
Gläserne Skybar
2017 dann ein neues Vorzeigeprojekt. Ein 100-Betten-Haus mit gläserner Skybar für den Panoramablick über den Rombergpark, ein großes Restaurant mit Biergarten und Brauereianbindung samt Blick von außen in die Produktion. „2018 soll der Spaten fliegen“, sagte damals Kaufmann Detlef Lotte, einer der Initiatoren.
Städtebaulicher Vertrag
2019 sah es so aus, als könnte die Idee tatsächlich umgesetzt werden. Der Rat der Stadt Dortmund hat der Änderung des Bebauungsplans für das ehemalige Gut Brünninghausen am Nordrand des Rombergparks zugestimmt und mit der Investorengemeinschaft Romberghöfe wurde ein städtebaulicher Vertrag geschlossen. Noch 2019 könnte mit dem Abriss der alten, zum Teil bereits baufälligen Hofgebäude begonnen werden. Danach soll neu gebaut werden.
Wieder platzte die große „Planungs-Nummer“ wie eine Seifenblase. Die Investoren sprangen ab und die Stadt Dortmund wurde wieder Eigentümer des Geländes samt Gebäuden am Rombergpark – nun also der neue Anlauf. Informationen zu diesem Projekt soll es, so Stadtsprecherin Anke Widow, ja auch irgendwann geben.
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