August-Wilhelm Albert leitet die PSD Bank Rhein-Ruhr, die in Dortmund rund 43.000 Privatkunden hat. Vor allem bei Baufinanzierungen verzeichnete er auch im Corona-Jahr 2020 eine steigende Nachfrage.

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„Das Streben nach Wohneigentum ist in Dortmund ausgeprägt“

rnPSD-Bank-Chef

Baufinanzierungen waren bei der PSD Bank im Corona-Jahr 2020 noch stärker gefragt, als in den Jahren zuvor. Das zeigt der Blick in die Jahresbilanz. Eine Wohnform gewinnt an Attraktivität.

Dortmund

, 14.03.2021, 04:30 Uhr / Lesedauer: 3 min

Die PSD Bank Rhein-Ruhr blickt trotz der Corona-Pandemie auf ein positives

Geschäftsjahr 2020 zurück. Die Genossenschaftsbank, die in Dortmund rund 43.000 Privatkunden zählt, verzeichnet grundsätzlich ein gutes Kreditgeschäft. Eine hohe Nachfrage gibt es bei den Baufinanzierungen - vor allem auch in Dortmund.

„Das Streben nach Wohneigentum ist in Dortmund sehr ausgeprägt“, sagt August-Wilhelm Albert, Vorstand der PSD Bank Rhein-Ruhr. Das ohnehin schon relativ hohe und stabile Kreditvolumen bei den Baufinanzierungen ist auch im Corona-Jahr 2020 noch einmal gewachsen - von 800 Millionen Euro in 2019 auf 815 Millionen Euro.

„Viele setzen in dieser ihnen als unsicher erscheinenden Zeit auf Betongold, um damit etwas Sicheres zu haben. Außerdem haben sich durch Corona auch die Wohnansprüche geändert“, sagt August-Wilhelm Albert.

Das Häuschen am Stadtrand ist wieder stärker gefragt

Waren in den vergangenen Jahren bei denen, die Wohneigentum erwerben wollten, die schicken Penthouse-Wohnungen in der Stadt sehr gefragt, so beobachtet man bei der PSD Bank jetzt, dass man verstärkt wieder Häuschen am Stadtrand mit Garten und mindestens drei oder vier Räumen finanziert.

„Die Leute haben in der Corona-Pandemie gemerkt“, so August-Wilhelm Albert, „dass es schön ist, ein Stück Freiheit im eigenen Garten zu haben und auch ein Zimmer zu haben, in dem man ungestört im Homeoffice arbeiten kann.“ Und es sei auch davon auszugehen, dass das Homeoffice über Corona hinaus weiterlebt: „Zwar nicht so intensiv, aber es wird eine Beschäftigungsmöglichkeit bleiben.“

Die PSD Bank engagiert sich in Dortmund bei verschiedenen Veranstaltung. So wurde auch im vergangenen Corona-Jahr der Parksommer für Familien im Westfalenpark organisiert.

Die PSD Bank engagiert sich in Dortmund bei verschiedenen Veranstaltung. So wurde auch im vergangenen Corona-Jahr der Parksommer für Familien im Westfalenpark organisiert. © PSD Bank/Daniel Wocinski

Die PSD Bank bietet Baufinanzierungen auch bei nur relativ geringem Eigenkapital an. „Fünf Prozent des Kaufpreises und die Erwerbsnebenkosten für Notar, Makler und Grunderwerbsteuer müssen schon da sein. Aber 95 Prozent finanzieren wir durchaus. Natürlich schauen wir uns bei unserer Kreditentscheidung immer die Bonität und andere Komponenten wie die berufliche Absicherung an und machen das Kreditvolumen davon abhängig“, sagt August-Wilhelm Albert.

Immer mehr Geld wird auf Sparkonten gehortet

Seine Bank bietet Immobilienerwerbern aktuell einen Kreditzins in Höhe von 0,74 Prozent für zehn Jahre an. Wurden früher Sondertilgungen in einer Höhe von ein bis zwei Prozent angeboten, so sind es jetzt drei bis vier Prozent. „Weil das Sparen sich wegen des Niedrigzinses nicht lohnt“, so der Bankchef, „ist eine schnellere Tilgung attraktiv.“

Apropos: Sparen lohnt sich nicht. Wie andere Banken auch, erlebt auch die PSD Bank das Phänomen, dass die Kunden trotz des Niedrigzinses immer mehr Geld auf ihrem Sparbuch oder Tagesgeldkonto anhäufen. Dabei wird dort bei einem Guthabenzins von 0,01 Prozent Geld vernichtet. Das Geld wird weniger wert, weil dieser Zins die Inflationsrate nicht ausgleicht.

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„Bei uns ist die Sparquote von 11 auf gut 14 Prozent gestiegen. Das liegt daran, dass die Menschen während der Corona-Pandemie weniger Geld ausgeben können, und an der Mentalität, zur Sicherheit ein finanzielles Polster im Rücken haben zu wollen“, so August-Wilhelm Albert.

Da Festgeldanlagen über zwei oder vier Jahre auch keinen besseren Zins bieten würden und eine Wertpapierkultur in Deutschland nach wie vor nicht besonders ausgeprägt sei, verwahre allein die PSD Bank Rhein-Ruhr 36 Millionen Euro ihrer Kunden sozusagen auf Sparbüchern.

PSD Bank schüttet 1,5 Prozent Dividende aus

Dieses Verwahren kostet die Bank Geld, weil sie damit im Geldkreislauf nicht arbeiten kann. „Bisher haben wir diesen wirtschaftlichen Nachteil selbst getragen und uns gegen ein Verwahrentgelt, gegen Negativzinsen erfolgreich gewehrt. Jetzt allerdings müssen wir auf neue Tagesgeldkonten Negativzinsen erheben“, sagt August-Wilhelm Albert.

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Nachdem die Dortmunder Volksbank bereits die Einführung von Negativzinsen angekündigt hat, will die PSD Bank Rhein-Ruhr das gesparte Geld ab einer Summe von 100.000 Euro mit 0,5 Prozent und ab einer Summe von 500.000 Euro mit einem Prozent belasten. „Das gilt nicht für unsere Bestandskunden, sondern nur für Neukunden und nur für das Tagesgeldkonto. Denn, wir können nicht das Auffangbecken für die mit einem Negativzins belegten Kunden anderer Banken sein“, so August-Wilhelm Albert.

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Mit rund 4200 Neukunden betreute die PSD Bank Rhein-Ruhr zum Stichtag 31.12.2020 insgesamt fast 150.400 Kundinnen und Kunden. „Für das Geschäftsjahr 2020 haben wir trotz der erschwerten Bedingungen und dem verstärkten Krisenmanagement ein gutes und solides Ergebnis erzielt und knüpfen damit an die Erfolge der letzten Jahre an“, resümiert August-Wilhelm Albert.

Daher sei auf der digitalen Vertreterversammlung im November 2020 auch eine Dividendenausschüttung von 1,5 Prozent für das Geschäftsjahr 2019 beschlossen worden.

PSD Bank Rhein-Ruhr

Eine regionale Genossenschaftsbank

  • Die PSD Bank Rhein-Ruhr eG ist eine selbstständige, regionale Genossenschaftsbank, die mit mehr als 145 Jahren Tradition nach eigenen Angaben ein „serviceorientiertes Konzept bei ihren Finanzdienstleistungen“ aufweist.
  • Die Bank war bis Ende der 90er-Jahre eine reine Mitarbeiter-Bank für die Beschäftigten der Deutschen Post und der Telekom.
  • Das Geschäftsmodell der PSD Bank Rhein-Ruhr, deren Geschäftsgebiet den gesamten Niederrhein sowie das Ruhrgebiet und Teile von Westfalen abdeckt, ist das der „beratenden Direktbank“.
  • Die Bank betreut bei einer Bilanzsumme von rund 3,96 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2020) rund 150.400 Kunden. Die beiden Hauptsitze sind in Düsseldorf und in Dortmund an der Elisabethstraße, wo 100 Beschäftigte arbeiten.
  • Die PSD Bank tritt in Dortmund als Sponsor mehrerer Veranstaltungen wie dem Open-Air-Kino und dem Parksommer im Westfalenpark sowie dem Leichtathletik-Meeting in der Körnig-Halle auf.
  • Weitere Informationen telefonisch unter (0211) 1707-9911 und im Internet unter: www.psd-rhein-ruhr.de