Für eines von Dortmunds Problemhäusern wird ein neuer Investor gesucht. Die Stadt verhandelt bereits mit den ersten Kaufinteressenten.

© Beate Dönnewald

Dortmunder Problemhaus wird verkauft – der Eigentümer gibt auf

rnDenkmalschutz

Die Zukunft für eines von Dortmunds Problemhäusern könnte doch noch rosig werden. Denn der Eigentümer ist endlich bereit, das Gebäude zu verkaufen. Nun fehlt nur noch der passende Investor.

Lütgendortmund

, 09.05.2022, 05:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Schrottimmobilie, Schandfleck, Problemhaus: In den vergangenen Jahren hat das einst so schmucke Wohn- und Geschäftshaus wenig schmeichelhafte Titel gesammelt. Die könnte es möglicherweise bald wieder loswerden.

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Denn: Der aktuelle Eigentümer, dem die wirtschaftlichen Mittel für eine Sanierung unter Denkmalschutz-Aspekten fehlen, ist nun bereit, das über 100 Jahre alte Gebäude an der Provinzialstraße 171 in Lütgendortmund zu veräußern. Das teilt die Untere Denkmalbehörde (UDB) der Stadt Dortmund mit.

Nun gilt es also, einen passenden Investor für das denkmalgeschützte Gebäude mit dem Baujahr 1908/09 zu finden. Die UDB befindet sich mit Kaufinteressenten bereits in Beratungsgesprächen.

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Vor allem die Bezirksvertretung (BV) Lütgendortmund wird diese Nachricht freuen. Denn den Politikern war der Verfall der Immobilie schon lange ein Dorn im Auge. Erst im Februar 2022 brachten sie einen SPD-Antrag Richtung Verwaltung auf den Weg: Darin forderte man die Stadt auf, die Immobilie zu kaufen und anschließend an einen „potenten Interessenten“ zu veräußern.

„Denkmalschutz ist keine Option, sondern ein Gesetz“

Dass es aber gar nicht so leicht ist, einen passenden Investor zu finden, diese Erfahrung hat die UDB in den vergangenen Jahren immer wieder gemacht. So seien mit den unterschiedlichsten Eigentümern des Objektes Provinzialstraße 171 Konzepte erarbeitet worden, um das Gebäude fach- und denkmalgerecht zu sanieren, heißt es. Leider ohne Erfolg. „Hierbei muss berücksichtigt werden, dass Denkmalschutz keine Option ist, sondern ein Gesetz, das sich nicht umgehen lässt“, betont die UDB.

Zäh verlief wohl auch die Zusammenarbeit mit dem aktuellen Eigentümer. So habe man ihn bei einem Förderantrag an die Denkmalförderung des Landes Nordrhein-Westfalen intensiv unterstützt. „Eine Förderung wurde 2019 ausgesprochen, wenn der Eigentümer den eingereichten Antrag vervollständigt“, schreibt die UDB. Doch trotz mehrmaliger Aufforderung habe er die nachgeforderten Unterlagen nicht beigebracht. Auch ein weiterer Unterstützungsversuch, die Vermittlung an einen Förderberater, sei gescheitert.

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„Gute Bausubstanz“

Das Wohn- und Geschäftshaus an der Provinzialstraße 171 wurde aufgrund seines hohen Zeugniswertes zum Bauen seiner Zeit am 8. Oktober 1991 in die Denkmalliste der Stadt Dortmund eingetragen. Hervorzuheben ist laut UDB der bauzeitliche Erhalt des Treppenhauses, vieler Fenster und der Fassadengestaltung. Betont wird auch, „dass die aktuelle Erscheinung des Gebäudes nicht die augenscheinlich gute Bausubstanz widerspiegelt.“

Das Schreiben der Unteren Denkmalbehörde steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der BV Lütgendortmund. Sie beginnt am Dienstag (10.5.) um 17 Uhr im PZ der Heinrich-Böll-Gesamtschule, Volksgartenstraße 19.