DSW21-Unternehmenssprecher Frank Fligge hat eindrucksvolle Zahlen zu den steigenden Dieselkosten für die Busse.

© Archiv/DSW21; Montage: RN

Preisexplosion beim Diesel: Wird Busfahren in Dortmund teurer?

rnUkraine-Krieg

An der Zapfsäule treibt ein Preisrekord den nächsten. Diesel ist schon teurer als Benzin. Was bedeutet das für die Busflotte von DSW21? Müssen Fahrgäste mit steigenden Preisen rechnen?

Dortmund

, 10.03.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nicht nur Autofahrer sind besorgt wegen der Preisspirale, die sich an der Zapfsäule in bisher unbekannte Höhen schraubt; denn auch wenn DSW21 in Dortmund ihre Busflotte nach und nach auf Elektro-Fahrzeuge umstellt, bewegen sich die meisten Busse noch mit Diesel durch die Stadt.

Drohen jetzt auch Fahrpreiserhöhungen als Folge des Ukraine-Kriegs im Dortmunder ÖPNV? Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), zu dem DSW21 gehört, hat erst zum Jahresbeginn die Ticketpreise erhöht.

Frank Fligge, Unternehmenssprecher der Dortmunder Stadtwerke, hat eindrucksvolle Zahlen, die zeigen, wie auch DSW21 mit der Preisexplosion auf dem Treibstoffmarkt zu kämpfen hat.

Jetzt lesen

Im Herbst 2020 mit dem Corona-Lockdown und einer geringen Nachfrage nach Benzin und Diesel lag der Hektoliter bei 86 Euro, also 86 Cent pro Liter.

Fligge: „Am 25. Februar 2022 haben wir für 134 Euro, am 4. März für 157 Euro und am 7. März für 176 Euro pro Hektoliter eingekauft. Das ist eine Verdoppelung gegenüber Herbst 2020 und ein Plus von 30 Prozent innerhalb der letzten 14 Tage. Unterstellt, die Preise stabilisieren sich auf dem aktuellen Niveau, würden die jährlichen Dieselkosten bei DSW21 von rund fünf auf über acht Millionen Euro steigen.“

90.000 bis 120.000 Liter Diesel pro Woche

DSW21 kaufe pro Woche 90.000 bis 120.000 Liter Diesel ein, so Fligge. An der Preisfront ist im Moment keine Entspannung in Sicht. Im Gegenteil: Die Preisrekorde haben eine geringe Halbwertzeit. Jeder Tag ist ein teurerer Tag.

Jetzt lesen

Dennoch sei nicht mit kurzfristigen Fahrpreiserhöhungen zu rechnen, sagt Fligge; denn über den Ticketpreis könne DSW21 gar nicht im Alleingang entscheiden. Das werde im VRR-Verbund festgelegt. „Wenn die Treibstoffpreise jedoch langfristig so hoch bleiben, muss die Politik überlegen, wie sie damit umgeht“, sagt der Unternehmenssprecher. Denkbar sei zum Beispiel, die Verkehrsunternehmen finanziell zu entlasten.

Notreserve an Diesel angelegt

Noch sei auch nicht festzustellen, dass die Leute massenhaft vom Auto auf Bus und Bahn umstiegen. „Wenn es dazu kommt, können wir das vielleicht in zwei, drei Monaten sehen“, vermutet Fligge.

Jetzt lesen

Übrigens: DSW21 hat vorgesorgt und eine Notreserve angelegt. Gut 300.000 Liter lagerten in den Tanks, so Fligge: „Damit können wir bis zu drei Wochen überbrücken, wenn es mal zu einem Lieferengpass kommen sollte.“