Postbank-Filiale immer wieder geschlossen Frustrierte Kunden stehen vor verschlossener Tür

Frustrierte Kunden: Postbank Hombruch ist immer wieder geschlossen
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Brunhilde Scheler (91) ist mit dem Bus unterwegs – und mit einem Rollator. Die 91-Jährige ist fit für ihr Alter. Dennoch ist die Fahrt von Menglinghausen in die Hombrucher Fußgängerzone aufwändig.

Und dann steht sie vor der verschlossenen Tür von Post und Postbank an der Ginsterstraße im Herzen Hombruchs. Ohne jede Vorwarnung sei die Filiale immer wieder geschlossen. „Ich denke jedes Mal: Hoffentlich ist auf“, sagt Brunhilde Scheler. An diesem Tag hat sie Glück.

Immer wieder Ärger

Ähnlich geht es auch Mechthild Bertram (67). Schon oft habe sie vor verschlossenen Türen gestanden. Auch für sie ein echtes Ärgernis, obwohl sie mobiler ist als die 91-Jährige. „Das ist extrem häufig in letzter Zeit“, berichtet sie. Erst in der vergangenen Woche – als Markt in der Fußgängerzone nebenan war – habe sie einige empörte Menschen vor verschlossenen Türen stehen sehen. „Die älteren Leute können doch nicht einfach mal so nach Hörde“, sagt sie. Denn dort wäre die nächstgelegene Filiale.

Dass die Hombrucher Filiale seit Anfang November darüber hinaus auch über Mittag geschlossen ist, findet Mechthild Bertram indes nicht so problematisch. Darauf könne man sich schließlich einstellen. Das Unberechenbare sei das Problem. Die 67-Jährige berichtet von einer „wachsenden Frustration“ unter den Hombruchern. Vor allem greife inzwischen auch die Sorge um sich, wie es langfristig mit der Postfiliale im Stadtteil weitergehe. Deutsche Bank und Commerzbank haben ihre Standorte bereits für immer geschlossen.

Große Personalprobleme

Oliver Rittmaier, Mediensprecher der Postbank, bestätigt auf Anfrage die Probleme: „Tatsächlich kämpfen wir im Filialteam vor Ort und auch im gesamten Filialgebiet mit einer angespannten Personalsituation. Die Filiale in Hombruch war deshalb in letzter Zeit immer wieder eingeschränkt geöffnet oder kurzfristig halbtags oder auch einzelne Tage geschlossen.“

Grund dafür seien Personalausfälle gewesen, die man nicht habe ausgleichen können. Solche Ausfälle könnten oft durch Maßnahmen in der Personalplanung aufgefangen werden, zum Beispiel durch „Springer“. Das gelinge aber nicht immer. Auch sei die Suche nach externen Aushilfen bisher nicht sonderlich erfolgreich gewesen.

Postbank Hombruch am 9. November 2022 geschlossen
Mechthild Bertram fotografierte dieses Schild an der Eingangstür: Am 9. November war die Filiale geschlossen. © Bertram

Durch genesene Mitarbeiter habe sich die Situation derzeit etwas verbessert. Das Team vor Ort unternehme gemeinsam mit den Verantwortlichen im Filialgebiet „das Menschenmögliche, um Einschränkungen der Öffnungszeiten und Schließungen möglichst zu vermeiden oder sie zumindest so zu gestalten, dass Kundinnen und Kunden sich darauf einstellen können“, so Oliver Rittmaier. Man könne gut verstehen, dass die Kunden verärgert sind und man könne sich nur entschuldigen.

Der SB-Bereich der Filiale mit Geldautomat und Service-Terminal sei aber wie gewohnt nutzbar, auch wenn die Filiale geschlossen sei, versichert der Postbank-Sprecher. Doch Mechthild Bertram hat auch schon anderes erlebt.

Oliver Rittmaier weist auf die Aushänge an der Filiale und entsprechende Hinweise zur Schließung im Internet hin: Unter www.postbank.de/filialen könne man sich vor einem Besuch der Filiale tagesaktuell informieren. Abweichungen bei den Öffnungszeiten seien mit einem roten Ausrufungszeichen gekennzeichnet.

Dort finde man auch eine interaktive Karte, auf der man sich den Weg zur nächsten Filiale zeigen lassen kann. Sie zeige auch diejenigen Partner-Filialen der Deutschen Post, die neben Postdienstleistungen auch einfache Bankdienstleistungen der Postbank (Ein- und Auszahlungen, Überweisungen) anbieten. Wo man sich ergänzend dazu kostenlos mit Bargeld versorgen kann, erfahren Kunden unter www.postbank.de/geldautomaten.

Hinweise, die manchen helfen, aber beispielsweise Menschen wie Brunhilde Scheler sicher nicht.

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