Zweimal pro Woche waren Rosemarie Adam und ihr Mann Reinhard zum Abstrich an der Corona-Teststelle an der Hagener Straße 152. Krankenbesuche, Kinderturnen – für diese und ähnliche Dinge benötigt man weiterhin die offiziellen Corona-Testergebnisse. „Am Montag (31.10.) waren wir zuletzt hier, mittags gegen zwölf. Da waren wir schon die 75., die sich haben testen lassen“, sagt Rosemarie Adam.
19 Monate lang konnten die Adams, wie auch zahlreiche weitere Bürgerinnen und Bürger aus Kirchhörde oder Lücklemberg, sich auf dem Parkplatz von Opel Breuckelmann testen lassen. Doch damit war Anfang November plötzlich Schluss. Laut Gesundheitsamt habe der Betreiber drei Teststellen auf einer Anmeldenummer geführt. Zwei musste er daher schließen, darunter auch die an der Hagener Straße 152.

„Wir müssen jetzt sehen, wo wir uns nun testen lassen“, sagt Rosemarie Adam. In der näheren Umgebung gebe es keine weiteren Teststellen. Das sei ein Ding der Unmöglichkeit und in keiner Weise sozial, verständlich, hinnehmbar oder zu akzeptieren. Schließlich seien an der Hagener Straße wirklich viele zu testende Personen versorgt worden.
SPD in Gesprächen mit der Stadt
Dass die Testmöglichkeiten gerade im Bereich Kirchhörde und Lücklemberg rar sind, zeigt schon ein Blick auf die Karte der Schnelltestzentren, die auf der offiziellen Internetseite der Stadt Dortmund abgerufen werden kann. Hier klafft nämlich ein großes Versorgungsloch im Stadtbezirk Hombruch. Das hat auch die Politik vor Ort erkannt.
„Mich haben nach der Schließung zahlreiche Anrufe besorgter Bürger erreicht“, sagt Markus Demtröder, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirksvertretung Hombruch. Er habe daraufhin sofort Kontakt mit dem Dortmunder Gesundheitsamt aufgenommen. „Man hat mir dort die Auskunft gegeben, dass eine mobile Teststation an diesem Standort durchaus genehmigungsfähig wäre“, erklärt Markus Demtröder.
Eine neue Teststation wäre möglich
Zwei Szenarien seien daher vorstellbar: eine mobile Teststation, die ein privater Dritter betreiben könne oder eine Station einer karitativen Einrichtung. „Das wäre für Hombruch sehr wichtig, um die Versorgungslücke, die entstanden ist, wieder zu schließen.“ Menschen oder Einrichtungen, die infrage kommen könnten und an einer Teststelle interessiert sind, sollten sich an das Gesundheitsamt in Dortmund wenden. „Das Amt selbst darf, so meine Informationen, niemanden aktiv ansprechen“, erklärt Markus Demtröder.
Und fügt hinzu: „Wir werden als Politik versuchen, mit den Betreibern, die infrage kommen, Kontakt aufzunehmen.“ Für Rosemarie Adam und ihren Mann Reinhard wäre eine Wiedereröffnung an selber Stelle ein Segen. „Wir müssen jetzt irre Wege in Kauf nehmen, um uns testen zu lassen“, sagt die Kirchhörderin.
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