Polizei durchsuchte Wohnung eines Dortmunder Rechtsextremisten
Verdacht: Impfpassfälschung
Die Polizei hat am Freitag zwei Wohnungen in Dortmund durchsucht - darunter die Wohnung eines Funktionsträgers der Partei „Die Rechte“. Er soll Impfpässe gefälscht und in Umlauf gebracht haben.

Ermittler der Soko Rechts durchsuchten am Freitagmorgen (18.2.) zwei Wohnungen in Dortmund. © Ruhr Nachrichten
Um sechs Uhr am Freitagmorgen sind Polizisten zu zwei Durchsuchungen in Dortmund ausgerückt: Ermittler der Soko Rechts nahmen dabei zwei Wohnungen genau unter die Lupe. Einsatzanlass war der Verdacht von Impfpassfälschungen und dem In-Umlauf-Bringen der Impfpässe.
In einer der Wohnungen wohnt laut entsprechender Pressemitteilung ein Funktionsträger der rechtsextremistischen Partei „Die Rechte“. Auch seine Geschäftsräumlichkeiten wurden durchsucht.
Der Einsatz hatte um 6 Uhr begonnen, um 10.20 Uhr bestätigte die Polizei-Pressestelle, dass die Durchsuchungen beendet sind.
In einer der Wohnungen wurde ein Handy sichergestellt, das nun weiter untersucht wird. In der anderen Wohnung fanden die Ermittler ein Impfzertifikat, das ebenfalls weiter überprüft wird.
Verdacht: Impfpässe gefälscht
Begründet wurden die Durchsuchungen mit der „Gefahrenabwehr“. Im Zusammenhang mit gefälschten Impfpässen gelte es, „erhebliche Lebens- und Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung in Zeiten der Corona-Pandemie“ abzuwehren.
Einen entsprechenden Antrag aus „gefahrenabwehrenden Gründen“ habe man zuvor beim zuständigen Amtsgericht gestellt, so die Polizei.
Immer wieder Impfpass-Fälschungen
Die Ermittlungen in diesem Fall sind bei weitem nicht die Einzigen dieser Art. Gefälschte Impfpässe tauchen in Dortmund immer wieder auf, seit es im Zuge der Corona-Maßnahmen Beschränkungen für Menschen gibt, die nicht geimpft sind.
Oft fallen die Betrugsversuche auf, wenn Impfgegner in Apotheken einen gefälschten Impfausweis vorlegen. So versuchen sie an ein digitales Impfzertifikat zu gelangen, das dann bei Einlasskontrollen, beispielsweise bei 2G-Regelung vorgezeigt werden kann.
Täter hinterlassen die Personalien
Problematisch für die Betrüger: Im Impfausweis stehen natürlich die Personalien - fällt der Betrugsversuch in der Apotheke auf, ist die Identifizierung der Tatverdächtigen leicht und das Entdeckungsrisiko hoch, warnt die Polizei.
Neben Apotheken und Arztpraxen geben auch Bürgerinnen und Bürger der Polizei Hinweise auf Betrüger, beispielsweise über Online-Angebote für gefälschte Impfnachweise.
Aber auch Wohnungsdurchsuchungen bei Dortmundern, die einen Handel mit gefälschten Impfausweisen betreiben, hat es in der Vergangenheit schon gegeben: Im November hatte die Polizei beispielsweise bei einem Paar in Scharnhorst 14 gefälschte Impfausweise sichergestellt.