Feiern Partys in Clubs wie dem „View“ in Dortmund bald eine Rückkehr? Die Rechtslage dafür hat sich jetzt geändert. © Nils Foltynowicz (Archivbild)
Nachtleben
Plötzliche Lockerung für Dortmunds Clubs – Party schon am Wochenende?
Es sind bahnbrechende Neuigkeiten für Menschen, die im Nachtleben ihr Geld verdienen. In der Inzidenzstufe 0 dürfen Clubs und Diskotheken wieder öffnen. Wann steigen wieder Partys in Dortmund?
Mit „Breaking News“ hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) etliche Clubbetreiber und Kulturveranstalter in Dortmund überrascht. Bei einer stabilen Inzidenz von unter 10 sind Veranstaltungen ab dem 9. Juli (Freitag) auch in Innenräumen wieder erlaubt, wenn entsprechende Hygienekonzepte vorliegen.
Das fällt mitten in eine Zeit, in der sich viele gerade darauf vorbereitet haben, ab Ende August wieder öffnen zu können und in der das Pandemiegeschehen sich durch die Delta-Variante noch einmal verändert.
Clubbetreiber im „positiven Stress“
Und so ist wie schon so bei so vielen Entscheidungen der Landesregierung in dieser Pandemie: Unter den Dortmunder Clubbetreibern und Veranstaltern ist zwar Freude über die theoretisch erweiterten Möglichkeiten zu spüren. Aber zugleich auch große Skepsis, weil wieder vieles im Unklaren bleibt.
„Wenn es einem so vom Himmel in den Schoss fällt, ist es Glück und Fluch zugleich“, sagt Yves Gredecki, Chef des Weinkellers in der Innenstadt und Sprecher der Interessengemeinschaft Dortmunder Club- und Konzertkultur. Er spricht von „positivem Stress“.
Die genauen Vorgaben sind noch unklar
Es sei nun mit dem Ordnungsamt und anderen Behörden zu klären, worauf der Fokus liege, etwa was die Themen Lüftung oder Rückverfolgung angehe. Partys im Weinkeller bereits an diesem oder dem nächsten Wochenende hält er für wenig wahrscheinlich. „Ich denke, dass wir zwei Wochen brauchen werden.“
Sinischa Wichmann von der Großmarktschänke haben die Infos der Landesregierung ebenfalls „irritiert“. Auch am Großmarkt war alles auf einen Re-Start Ende August ausgerichtet. Nun gebe es wieder viele neue Parameter, auf die zu achten sei. „Was machbar ist, werden wir umsetzen“, sagt Sinischa Wichmann.
„Überrumpelt“ fühlen sich auch die Macher des Nightrooms in der City und des Silent Sinners an der Möllerbrücke von der neuen Sachlage und bitten nachfragende Fans noch um Geduld.
Viele fragen sich: Woher bekomme ich das Personal her?
Eine der größten Herausforderungen für viele aus der Branche ist es, genügend Personal finden, um überhaupt einen regulären Party-Betrieb gewährleisten zu können. Auch Yves Gredecki sagt: „Die Gewerke wieder hochzufahren ist anstrengend, das fängt beim Personal an und hört bei der Zitrone für den Drink auf“.
Thomas Pieper, der mit seinem Unternehmen PanUrama unter anderem den Club The View im U-Turm betreibt, schildert den Tag nach Laumanns Ankündigung. „Seit 8 Uhr geht mein Telefon, Veranstalter rufen an und fragen, ob sie Samstag eine Party machen können. Und viele Gäste wollen wissen, ob der Club offen hat“, sagt Thomas Pieper.
Deutliche Zurückhaltung bei einigen Clubbetreibern
Er muss die meisten Anrufer bremsen. „Es ist ein Irrglaube, dass alle öffnen können, wenn dafür ein behördlich genehmigtes Hygieneschutzkonzept notwendig ist“, sagt Pieper.
Deutliche Zurückhaltung formuliert Dimitri Hegemann, Inhaber des Tresor.West auf dem Phoenix-West-Gelände. „Wir werden nicht die Pioniere sein, die nächste Woche öffnen“, sagt Hegemann. Er möchte die nächsten Wochen mit Vorsicht angehen und auch die Entwicklung in Großbritannien im Blick behalten, wo in Kürze Clubs trotz steigender Inzidenz wieder öffnen dürfen.
„Ich sehe Veranstaltungen indoor erst wieder im letzten Drittel des Jahres“, sagt Hegemann. Er könne sich kein Cluberlebnis vorstellen, bei dem sich die Gäste nicht frei fühlen.
Erst Recht nicht angesichts des Anspruchs im Tresor.West, die internationale Techno-Szene abzubilden und nicht nur die lokale. Derzeit laufen Planungen, den Außenbereich des Tresor.West in näherer Zukunft zu bespielen.
„Aber ich könnte mir trotzdem vorstellen, dass wir uns anders orientieren, wenn wir dauerhaft niedrige Zahlen haben“, sagt Hegemann.
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