Aufregung am Brauksweg in Brackel. Die Stadtverwaltung hat dort auf einer Straßenseite ein Halteverbot erlassen. Das verschärft den Parkdruck, der auch zuvor nicht gerade gering war. Schließlich befinden sich dort neben vielen Wohnhäusern auch die Anlage des Fußballvereins Dortmunder Löwen – Brackel 61 – sowie die Jugendfreizeitstätte Brauks. Wie berichtet, hatte sich Anwohner Wilhelm Stehling im März über die chaotische Verkehrssituation in der schmalen Straße beklagt. Zu seinen Forderungen damals zählte auch ein konsequentes Durchsetzen des Parkverbots auf dem Bürgersteig.
Die neuen Halteverbotsschilder haben im Endeffekt dieses Ergebnis (obwohl das Parken auf dem Gehweg eigentlich schon immer verboten war). Stadtsprecherin Alexandra Schürmann erklärt das Vorgehen der Stadt nun so: „Im Brauksweg herrscht ein hoher Parkdruck, das schätzt auch die Straßenverkehrsbehörde im Tiefbauamt so ein.“ Weil der Parkdruck (insbesondere bei Trainings- und Sportveranstaltungen der Dortmunder Löwen) so hoch sei, sei dort seit vielen Jahren das halbseitige Gehwegparken auf beiden Seiten „gelebt“ worden.
Beide Gehwege des Braukswegs, so Schürmann weiter, weisen jedoch eine Breite von lediglich ca. 1,8 Metern auf. Damit ausreichend Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger bleibe, bestehe keine Möglichkeit, das bisherige Parkverhalten zu legalisieren. Hinzu komme: „Das Parken am Fahrbahnrand ist aufgrund des Fahrbahnquerschnittes von ca. 5,7 bis 6,2 Metern ausschließlich auf einer Seite möglich, weil andernfalls die vorgeschriebene Mindestrestfahrbahn von 3,05 Metern deutlich unterschritten würde. Entsprechend darf ausschließlich am rechten (also dem nördlichen bzw. westlichen) Fahrbahnrand geparkt werden.“
Um einen sicheren Verkehrsfluss und eine ungehinderte Durchfahrt für Feuerwehr, Rettungswagen, Müllabfuhr etc. sicherzustellen, habe die Straßenverkehrsbehörde im Tiefbauamt die Einrichtung eines absoluten Halteverbots auf der östlichen bzw. südlichen Straßenseite angeordnet. Diese Anordnung diene auch der Regelung des ruhenden Verkehrs. Dadurch werden zudem der Kurveninnenradius der 90°-Kurve des Braukswegs freigehalten und die Sichtverhältnisse für Gegenverkehrssituationen deutlich verbessert, so Alexandra Schürmann weiter.
Das von Bürgern vorgeschlagene einseitige Schrägparken gebe der Querschnitt des Brauksweg leider nicht her. Damit ist Wilhelm Stehling, der das vorgeschlagen hatte, nicht einverstanden. Sein Vorschlag ergebe nur als Gesamtpaket Sinn, nicht jedoch als Einzelmaßnahme in Bezug auf das einseitige Parkverbot. Bei der jetzigen Lösung seien die Anwohner die Dummen.

Das sieht auch eine Anwohnerin so, die namentlich nicht genannt werden will. Sie sagt: „Viele meiner Nachbarn sind alt und behindert und auf Parkmöglichkeiten in Wohnungsnähe angewiesen.“
Ungehalten über die neue Verkehrsregelung sind auch die Mitglieder der Dortmunder Löwen – Brackel 61. Auch sie sehen darin vor allem eine weitere Belastung der Anwohner. Wie berichtet, hat die Stadt auf den bisherigen Parkplatz der Sportanlage Container gestellt, die als Ersatz für die bisherigen Umkleidekabinen dienen. Die alten Kabinen sind wegen Schimmelbefalls gesperrt worden. Folglich werden im Trainingsbetrieb oder bei Spielen auch von daher die Anwohnerstraßen weiter mit parkenden Autos belastet. „Bei uns trainieren zum Beispiel auch die Gehörlosen-Fußballer“, sagt ein Vereinsmitglied, „die kommen von überall her und sind auf Autos angewiesen.“
Ein weiterer Grund für die Anordnung des absoluten Halteverbots auf der östlichen/südlichen Seite laut Alexandra Schürmann: Auf der Nord- bzw. Westseite des Braukswegs sollen demnächst außerdem zwei Laternenmasten ausgetauscht und durch grüne Laternenlader ersetzt werden (inkl. Beschilderung und Markierung dieser Stellplätze).
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