Radschnellwege, sogenannte Velorouten, sollen in Dortmund den Radverkehr voran bringen. Neun solcher Routen sollen Radfahrern den sicheren und schnellen Weg aus der Innenstadt in die jeweiligen Stadtbezirke ermöglichen.
Nach den ersten Entwürfen hagelte es im Detail auch viel Kritik: Radwege, die an Bahnsteigkanten entlang führen sollen oder die mitten auf dem Marktplatz enden? Dort, wo die Fußgänger in Scharen unterwegs sind? Jetzt haben die Mobilitätsplaner im Stadtplanungs- und Bauordnungsamt für die ersten drei Routen eine veränderte und konkretere Planung vorgestellt – darunter die Route nach Hombruch.
Diese Route (offiziell Nummer sieben) verbindet die Innenstadt über eine Länge von gut fünf Kilometern mit dem Stadtteilzentrum Hombruch. Die Experten gehen bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20 Stundenkilometern von einer reinen Fahrzeit von etwa 16 Minuten aus.
Im Vergleich zur ursprünglichen Führung gibt es im südlichen Abschnitt dieser Route Anpassungen: Eine gemeinsame Führung mit der Stadtbahn im Verlauf des Krückenwegs werde so vermieden und die Berührungspunkte mit der Stadtbahn auf eine „möglichst rechtwinklige Querung“ reduziert.
Roter Asphalt
In Fahrtrichtung Innenstadt müssten die Gleise nicht gequert werden. In Fahrtrichtung Hombruch führe die Veloroute durch das Gebiet des Bebauungsplans „Hom 258“, eine etwa dreieckige Fläche zwischen Krückenweg, Ostenbergstraße und An der Witwe.
Geprüft werde auch eine direkte Führung des Radweges vom Krückenweg in die Straße Am Surck. Dafür benötige man aber Teile des „dortigen Eckgrundstücks“. Die Veloroute soll nun westlichen Eingang zur Hombrucher Fußgängerzone haben und nicht mehr auf dem Marktplatz enden.
Durch die Trassenführung – überwiegend auf Nebenstraßen und durch Tempo-30-Zonen und abseits von Hauptverkehrsstraßen – würden Berührungspunkte mit dem motorisierten Individualverkehr minimiert, so die Experten. Die Routen sollen überwiegend als Fahrradstraßen geführt werden. Sie bekommen einen roten Asphalt oder eine rote Farbmarkierung.

Die insgesamt neun Velorouten und die Radverkehrsstrategie der Stadt wurden in einem zweieinhalbjährigen Austausch mit dem begleitenden Arbeitskreis Masterplan Mobilität 2030 und der Öffentlichkeit erarbeitet und im Mai 2022 vom Rat der Stadt beschlossen. Die Planung der Velorouten nahm im August und September 2022 Fahrt auf. Auch Experten des ADFC nahmen die Pläne unter die Lupe. Danach wurden sie angepasst.
Hauptverbindung zwischen den Nebenzentren und der City
Die übrigen sechs Velorouten würden voraussichtlich in zwei weiteren Paketen noch in diesem Jahr in den zuständigen Gremien beraten, heißt es seitens der Stadt. Ziel sei es, in zehn Jahren die neun Velorouten als Hauptverbindung zwischen den Nebenzentren und der City zu realisieren. Wann genau zum Beispiel die Hombrucher Route zu befahren sein wird, sagt die Stadt nicht. Insgesamt aber spricht sie davon, dass das in „Teilabschnitten verhältnismäßig schnell“ realisiert werden könne.
Potentielle Nutzer für die Trasse gebe es jedenfalls: In einem Radius von 300 Metern um die Trasse leben nach Angaben der Stadt 22.164 Menschen Dazu kommen zwölf Sport-, Freizeit- und Kultureinrichtungen; 40 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen; zwölf Verknüpfungen zum Schienennahverkehr; elf Bildungseinrichtungen und zwei sogenannte „Versorgungsschwerpunkte“ der Menschen.
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