
Noch liegt einiges an Arbeit vor Alper Günes: Ende August soll seine Holzofen-Pizzeria eröffnen. © Natascha Jaschinski
Neue Pizzeria in Dortmund: Betreiber backt die Pizza anders als die Konkurrenz
Gastronomie
Pizzerien gibt es im Dortmunder Westen reichlich. Familie Günes eröffnet trotzdem noch eine neue. Sie glaubt fest an den Erfolg, denn sie setzt auf etwas, das viele Konkurrenten nicht haben.
Alper Günes‘ Lieblingspizza ist Pizza Hollandaise mit Brokkoli. Wenn er und seine Familie Pizza bestellen, dann in Witten – dabei wohnt er an der Provinzialstraße in Lütgendortmund. Und Pizzerien gibt es einige im näheren Umkreis.
Doch diese backen nicht im Holzofen. „Das schmeckt mir nicht“, sagt Alper Günes. Daher Witten, dort gibt es einen Holzofen. Und bald auch in Lütgendortmund. Denn Familie Günes eröffnet nun selbst eine Pizzeria, in der der Teig so gebacken wird, wie sie es gern mögen. „Bei einer Pizza aus dem Holzofen wird der Belag nicht zu trocken, gleichzeitig wird die Pizza aber auch nicht zu ölig“, erklärt der 24-Jährige den Vorteil des traditionellen Pizza-Ofens.
Werbung hängt schon länger
Vielen mag die große Außenwerbung der zukünftigen „Holzofen-Pizzeria“ im Vorbeifahren an der Provinzialstraße unweit der Shell-Tankstelle schon aufgefallen sein: Eine Weile bereits hängt sie dort – dabei ist der Innenraum des Ladens noch längst nicht fertig. Das sei Absicht, so Alper Günes: „Wir wollen neugierig machen.“

Die Außenwerbung für die neue Pizzeria hängt schon eine Weile. © Natascha Jaschinski
Renoviert ist das Ladenlokal, das der Familie Günes gehört, aber noch nicht eingerichtet. Der Holzbackofen ist schon zu erahnen: Die Grundmauen stehen, der Rest, darunter der charakteristische Bogen, liegt auf dem Boden. Verkaufstheke, Tische und Stühle, Lampen, Dekoration – das alles fehlt auch noch.
Zwei Monate, so schätzt sein Vater, Nesdet Günes, werde es noch dauern, ehe die erste Pizza verkauft werden kann. Die Eröffnung ist für Ende August geplant. Bis dahin sei auch der neue Koch eingetroffen: Noch arbeite er in einer Pizzeria in der Türkei. „Er kommt extra für uns nach Deutschland“, sagt Nesdet Günes.
Vater Günes bleibt im Hintergrund
Der 57-Jährige kennt sich aus in der Gastronomie: Er hatte in den 90er-Jahren selbst einen Dönerladen und eine Pizzeria in Hattingen und Sprockhövel. Und ist sehr überzeugt von seinem damaligen Angebot: „Ich war die Nummer 1.“ Ob die „Holzofen-Pizzeria“ auch so erfolgreich wird, liege aber nicht in seinen Händen: „Ich bleibe im Hintergrund.“ Führen wird den Laden Alper Günes mit seinem Bruder.
Alper Günes hat keine Angst, in die Fußstapfen des Vaters zu treten. „Wir sind die nächste Generation und wollen beweisen, dass wir es auch können.“ Die Familie investiert viel: Allein der Holzofen koste mehr als 20.000 Euro, auch die geplante Inneneinrichtung wirkt aufwendig. Unterm Strich stehe schon fast eine sechststellige Summe, so der gelernte Lagerlogistiker.

So soll die Pizzeria laut 3D-Projektion aussehen. „Nicht zu prallig, aber schön“, sagt Alper Günes. © privat
Im Pizza-Preis soll sich das aber nicht widerspiegeln: „Wir werden uns an den anderen Pizzerien orientieren“, verspricht Alper Günes. Anders als bei vielen Konkurrenten werde es aber keine unterschiedlichen Größen geben: Alle Pizzen werden zwischen 30 und 32 Zentimeter Durchmesser haben. Außer Pizza wird es noch Nudelgerichte geben. Auch hier unterscheidet sich das Angebot von vielen Konkurrenten. Günes: „Wir stellen den Pastateig selbst her.“
Ist fürs Journalistik-Studium vor 20 Jahren nach Dortmund gezogen und hat danach jahrelang in der Nachrichtenredaktion gearbeitet. Lebt schon lange im Dortmunder Westen und freut sich, hier und in Castrop-Rauxel auch journalistisch unterwegs zu sein.
