Pink-Floyd-Ausstellung bringt U in neue Museums-Liga
Touristische Chance
Erst in London, dann in Rom und schließlich in Dortmund: Die Vorfreude auf die geplante Pink-Floyd-Ausstellung im Dortmunder U steigt schon jetzt, zumal es erste Daten dazu gibt, wann und wie lange sie in Dortmund gastiert. Das Prestigeprojekt des neuen Leiters des Dortmunder U soll weit über 100.000 Menschen anlocken.

Das „Hokusai Wave“-Schlagzeug von Nick Mason gehört zu den Original-Instrumenten, die bei der Ausstellung zur Rockgruppe Pink Floyd gezeigt werden. Das Schlagzeug war nach einer Tournee durch Japan bemalt worden. Foto: dpa © picture alliance / Lauren Hurley
Mit der Pink-Floyd-Ausstellung ist Edwin Jacobs, dem neuen Leiter des Dortmunder U, ein Coup geglückt. Damit könne das Dortmunder U „in einer Liga mit den großen Museen in den Hauptstädten Europas spielen“, schreibt die Verwaltung in einem ersten Infopapier für die Politik.
Einzige Station
Es bleibt dabei: Nach aktuellem Stand wird Dortmund die einzige Stadt in Deutschland, die ihren Gästen die „erste Retrospektive einer der weltweit einflussreichsten Musikbands“ bieten kann. Und Gäste erwartet man reichlich: Nach ersten Schätzungen dürfte „The Pink Floyd Exhibiton: Their Mortal Remains“ („Die Pink Floyd Ausstellung: Ihre sterblichen Überreste“) mindestens 150 000 Besucher auf die Wechselausstellungsfläche im 6. Geschoss des U-Turmes locken. Zum Vergleich: Das Victoria & Albert Museum in London, in dem die Ausstellung zurzeit läuft und Anfang Oktober 2017 endet, sollen bereits vor der Eröffnung im Mai rund 45 000 Tickets abgesetzt worden sein. Genaue Zahlen liegen Dortmund allerdings noch nicht vor. Die nächste Station der Ausstellung ist Rom – danach folgt Dortmund.
Die Stadt will die damit verbunden Chancen nutzen. Sie überlegt, vor allem für auswärtige Besucher „den Strukturwandel als touristisches Thema aufzubereiten“. Man hofft auf weiter steigende Übernachtungszahlen und zusätzliche Umsätze für die Gastronomie.
Eine exakte Rechnung zum finanziellen Aufwand gibt es zurzeit noch nicht. Die Annahmen sind zunächst so ausgerichtet, dass die Stadt rund eine Million Euro als Eigenanteil beisteuert. Die Summe sei bereits eingespeist in die Wirtschaftspläne der städtischen Kulturbetriebe, heißt es im Schreiben an die Politik. Sie werde „zu keiner zusätzlichen Belastung“ für den Stadthaushalt.
Große Pläne
„Pink-Floyd“ soll sich nach Vorstellungen von Edwin Jacobs, dem Chef im U-Turm, in eine Reihe weiterer großformatiger Ausstellungen einreihen, mit denen er jährlich 50 000 Besucher ins U holen möchte. Nach Jahren des Aufbaus und der Profilschärfung gehe es nun darum, „das nächste Level zu erreichen“ und das U „als Kreativzentrum, Landmarke und positives Beispiel für den Strukturwandel weiter zu positionieren“.
Mit dem Format der Pink-Floyd-Ausstellung könne es gelingen: Keine zweite Band habe mit Mitteln der bildenden Kunst, der visuellen Medien wie Video und mit Musik und Poesie so experimentiert wie die legendäre britische Rockband, die eine fast 50-jährige Geschichte hinter sich hat.